25

Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. März 2018

Die GameZone berichtet über AMDs RayTracing-Ansatz in der Engine "ProRender" bzw. dem Entwickler-Paket "Radeon Rays 2.0". Beides bezieht sich allerdings nicht auf die angekündigte Treiber-Unterstützung für RayTracing auf aktueller AMD-Hardware, sondern stellt "nur" Entwicklerwerkzeuge dar – wie es selbige inzwischen sogar einige zum Thema "RayTracing" gibt. Relevant ist das ganze, weil jene Entwicklerwerkzeuge unter Vulkan laufen – womit dann bestätigt wäre, das auch die alternative LowLevel-API über diese Fähigkeit verfügen wird. Damit erwirbt sich Microsoft ergo mittels seines "DirectX RayTracing" (DXR) keinen technologischen Vorsprung, sondern beide LowLevel-APIs werden in diese Richtung hin nutzbar sein. Interessanterweise sollen sogar dieses Jahr noch erste Spiele erscheinen, welche diese AMD/Vulkan-Möglichkeit nutzen – jene müssten dann ergo unter der Vulkan-API erscheinen, was im Sinne eines gesunden Wettbewerbs der Grafik-APIs nur zu begrüßen wäre. Wie üblich bei AMD, sind diese Tools frei mit jeglicher Hardware nutzbar, nicht also wie nVidias RayTracing-Ansatz "RTX" auf das GameWorks-Programm und damit nVidia-eigene Hardware beschränkt. Allenfalls die intensive Nutzung von Asynchronous Compute bei AMDs RayTracing-Ansatz dürfte anderer Hardware nicht so schmecken – wobei dies dann eher den Anlaß ergeben sollte, bei der Asynchronous-Compute-Performance entsprechend nachzulegen.

Die ComputerBase berichtet über einen GDC-Vortrag von AMD zur Spiele-Optimierung von Ryzen innerhalb eines Jahres nach dem Start der Zen-basierten Prozessoren. Hierin lag (und liegt) einiges an Potential, handelte es sich doch zum einen um eine komplett neue Prozessoren-Architektur und ging AMD hiermit zum anderen zuerst den Weg zu mehr CPU-Kernen für normale Consumer-Bedürfnisse, was die Entwickler von Anwendungs- und Spiele-Software erst einmal berücksichtigen müssen. Nunmehr zieht Intel bekannterweise bei der Anzahl der CPU-Kerne nach, was dann um so interessanter für die Software-Entwickler wird, dieses "Mehr" an CPU-Kernen in ihrer Software zu würdigen. In Einzelfall führte diese Software-Optimierung zu regelrecht extremen Performancegewinnen: So wurde eine bestimmte Routine im Grafikprogramm ZBrush von Pixologic um den Faktor 200.000 beschleunigt – was natürlich einen Ausnahmefall darstellt, welcher zudem nichts über die Performance im gesamten Programm aussagt. Im Hauptfeld der Spiele-Optimierung gab es dennoch auch bei den reinen Frameraten erfreuliches zu berichten: In drei ausgesuchten Tests konnte man die FullHD-Performance mit einem Ryzen-Prozessor mit der Zeit und neueren Spielversionen um durchschnittlich +23% steigern.

Dies dürfte (in diesen drei Tests) faktisch dazu führen, das Ryzen das Performance-Niveau von Intel-Prozessoren erreichen sollte – schließlich liegt AMD bei den Zen-basierten Prozessoren unter Spielen nicht so maßgeblich zurück wie seinerzeit noch bei den Bulldozer-basierten Prozessoren. Unter anderen Spielen kann dies noch anders aussehen, AMD wird sich sicherlich die drei besten Beispiele herausgesucht haben. Aber dennoch deutet dies darauf hin, das sich selbst Ryzen-1-Prozessoren unter Spielen aktuell einigermaßen anders präsentieren können als seinerzeit zu deren Launch. Da das Nachtesten gerade von technologisch neuen Produkten nicht gerade in Mode ist, geht so eine Entwicklung üblicher- wie fälschlicherweise weitgehend an der Fachpresse vorbei (Ausnahmen bestätigen die Regel). Aber wenigstens bietet der kommende Launch von Ryzen 2 die Gelegenheit, dies alles noch einmal neu zu bewerten, da hierbei natürlich auch Ryzen-1-Prozessoren als Vergleichsprodukte mit dabei sein werden. Und die Zeit spielt dann sowieso zugunsten von AMDs Ansatz mit mehr CPU-Kernen.

Beim Tech Report hat man sich auf Basis eines aktuellen Kaby-Lake-Systems damit beschäftigt, was die Spectre-2-bezogenen Microcode-Fixes von Intel an Performance kosten. Hierbei wurde allerdings auch nur dieser einzelne Punkt betrachtet, nicht gleichzeitig der Performance-Stand vor den Betriebsystem-Updates gegen Meltdown & Spectre gecheckt. Dennoch verlor das getestete Notebook mit Core i7-7700HQ durch Spectre 2 immerhin um -6,3% unter CPU-nahen Benchmarks, unter dem eher die Gesamtleistung des Systems beurteilenden PCMark10 waren es noch -2,0%. Für ein grundsätzlich schnelles System ist dies natürlich eher "nichts", beeinflußt den Arbeitsalltag ergo überhaupt nicht. Selbst auf älteren und sogar an ihre Leistungsgrenze angekommenen PCs dürfte hiervon in der Praxis kaum etwas zu merken sein – sofern auf diesen Gerätschaften kein anderer, höherer Performanceverlust durch Spectre-2-bezogene Microcode-Fixes auftritt. Allerdings könnten sich durchaus die Performanceverhältnisse im Vergleich zu AMD verändern, sofern AMD bei seinen (noch ausstehenden) Microcode-Fixes gegen Spectre 2 eventuell mit einem geringeren Performanceverlust als Intel auskommt. Speziell in diesem Vergleich machen Differenzen von 2-6% inzwischen durchaus einiges aus.