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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. April 2017

Im Gespräch mit Gaming Bolt sieht der Stardock-CEO (Publisher von "Ashes of the Singularity") als Problem für die Durchsetzung der LowLevel-APIs DirectX 12 & Vulkan zuerst die derzeitig unzureichende Dokumentation dieser Grafik-APIs an. Im Gegensatz zum überaus gut dokumentierten DirectX 11 existieren für DirectX 12 & Vulkan einfach noch zu wenige Nachschlagewerke, an welcher sich die Spieleprogrammierer orientieren können bzw. welche überhaupt erst einmal den Einstieg erleichtern. Dies dürfte ein typisches Problem von neuer Technik sein, welches sich allerdings (erfahrungsgemäß) mit der Zeit in Wohlgefallen auflöst – insofern bedeutet dies eine Verzögerung, nicht aber einen Fehlschlag. Derzeit hat sicherlich die Adaptionsrate von DirectX 12 unter neuen Spieletitel merklich nachgelassen – sprich, die Vorzeigetitel zum Start der neuen Grafik-API sind durch, den nächsten großen Schwung gibt es wohl erst dann, wenn sich die Spieleentwickler eigenaktiv in die neuen LowLevel-APIs eingearbeitet haben.

Davon abgesehen malt der Stardock-CEO die Performance-Vorteil von DirectX 12 noch einmal in den allerschönsten Farben aus: So gibt es mit DirectX 12 erstmals die Möglichkeit, das mehrere CPU-Threads mit der Spieleengine gleichzeitig in Kontakt sind – unter DirectX 9/11 war dies auf einen CPU-Thread (zur selben Zeit) limitiert. Hieraus errechnet sich der Stardock-CEO atemberaubende bis zu 800% Performance-Gewinn auf einer Achtkern-CPU – was ein wenig lachhaft ist, denn diese Milchmädchenrechnung hört sich so an, als würden unter DirectX 9/11 alle Prozessoren immer nur einen CPU-Kern ausgelastet bekommen (Dutzende Spieletitel widerlegen dies überaus eindeutig). Sicherlich sind mittels DirectX 12 & Vulkan technologische Limitationen gefallen, welche vor allem CPUs mit vielen CPU-Kernen zu gute kommen – und sicherlich trifft auch die Aussage des Stardock-CEOs zu, das man für die (wirklich) Ausnutzung einer Sechzehnkern-CPU unter Spielen diese LowLevel-APIs dann auch regelrecht benötigt. Nur die getroffenen (extrem) hohen Performanceprognosen werden in dieser Form natürlich nicht eintreffen – und man muß auch klar sagen, jene beziehen sich erneut "nur" auf die CPU-Performance.

Auch hier wird DirectX 12 also wieder als vornehmlicher CPU-Beschleuniger angesehen – was aber nur unter entsprechenden Spielen etwas bringt, bei den typischen Grafikkarten-limitierten Titel hingegen fast bedeutungslos erscheint. Natürlich bleibt abzuwarten, was in einer mittelfristigen Zukunft passiert, wo die Spieleentwickler sich dann auf (schnelle) Vierkerner als unterstes Maß verlassen können und die Gamer ansonsten üblicherweise (potente) Sechs- und Achtkern-CPUs ihr Eigen nennen. Dann könnten die Spieleentwickler natürlich versucht sein, diese Rohleistung auch einmal anzuzapfen, respektive mit irgendwelchen Aufgaben auszulasten. Für die Optikqualität von Spielen dürfte da relativ wenig abfallen, eher interessante Aufgaben sind hierbei die Gegner-KI als auch die Verwaltung von (sehr) vielen NPCs. Mit der Zeit und dem Anwachsen der zur Verfügung stehenden CPU-Rohleistung dürften den Spieleentwicklern sicherlich auch noch andere Wege einfallen, eben jene zu verbraten – sobald die Hardware erst einmal da ist, regelt sich deren Auslastung meistens von selbst. Aber dies ist wie gesagt eine mittel- bis langfristige Angelegenheit – für den Augenblick sind die vorhandenen CPU-Beschleunigungen von DirectX 12 & Vulkan eher selten wirklich notwendig.

Bei LanOC gibt es erste CrossFire-Benchmarks zur Radeon RX 580 – welche vielleicht im Zuge zur Frage der Performance der (neuen) Radeon Pro Duo (Polaris) interessant sein könnten, sofern die vorliegenden Werte der Radeon RX 480 unter CrossFire hierfür noch nicht ausreichend sind. Dabei konnte sich die Radeon RX 580 CrossFire sogar leicht vor die GeForce GTX 1080 positionieren – allerdings nur unter den WQHD- sowie UltraHD-Auflösungen und auch nur dann, wenn man rein die unter CrossFire sinnvoll skalierenden Benchmarks betrachtet. Dies sind natürlich wieder einmal nur die Hälfte aller absolvierten Benchmarks, womit sich dieser kleine Benchmark-Sieg der Radeon RX 580 CrossFire gegenüber der GeForce GTX 1080 auch gleich wieder egalisiert. Die Radeon Pro Duo dürfte in jedem Fall noch leicht unterhalb dieses Ergebnisses herauskommen, da jene gegenüber der Radeon RX 580 8GB sowohl einen geringeren Chip- wie auch Speichertakt hat – ergo ist für jene maximal das Niveau der (halb so teuren) GeForce GTX 1080 zu erwarten.

FullHD WQHD UltraHD
GeForce GTX 1080 "FE" (Single) +50,3% +61,3% +68,8%
XFX Radeon RX 580 GTS 8GB CrossFire (alle Benchmarks) +23,7% +36,4% +42,3%
XFX Radeon RX 580 GTS 8GB CrossFire (nur skalierende Benchmarks) +53,6% +72,0% +79,5%
Anzahl der mit CrossFire (vernünftig) skalierenden Benchmarks 4 von 9 Tests 5 von 10 Tests 5 von 10 Tests
XFX Radeon RX 580 GTS 8GB = 100%; alle Benchmark-Werte seitens LanOC

Erneut kommt aus der Benchmark-Datenbank von SiSoft der Hinweis auf erste Tests zu einer kommenden CPU – diesesmal bezüglich des Core i7-7740K Prozessors aus Intels Kaby-Lake-X-Serie. Irgendwelche beachtbaren Bestätigungen von Hardware und Taktraten kann man leider nicht vornehmen – es wurden zwar sowohl Taktraten von 4.3 GHz (bereits früher so genannter Basetakt) und 4.5 GHz (möglicher Turbotakt) notiert, aber sicher ist dies angesichts des Vorserien-Status und der bekannt ungenauen Angaben von SiSoft nicht wirklich. Ganz generell ist sowieso etwas in Frage, was diese Vierkerner nun noch im Enthusiasten-Segment sollen, nachdem Intel sich (endlich) eher denn Prozessoren mit mehr CPU-Kernen zuwenden wird – so Sechskerner auch im Consumer-Segment mittels Coffee Lake sowie bis zu Zwölfkerner im Enthusiasten-Segment mittels Skylake-X. Zu letzterem bringen WCCF Tech im übrigen noch einmal einen leicht abweichenden Launchtermin ins Spiel: Nach der offiziellen Ankündigung zur Computex 2017 am 30. Mai und vor dem Marktstart am 26. Juni soll der eigentliche Launch von Kaby-Lake-X & Skylake-X nun am 16. Juni 2017 stattfinden.

Kerne Taktraten unlocked TDP Listenpreis Launch
Core i7-7740K 4 +HT 4.3/? GHz 112W ? (angebl.) 16. Juni 2017
Core i7-7700K 4 +HT 4.2/4.5 GHz 91W 339$ 3. Januar 2017
Core i5-7640K 4 4.0/? GHz 112W ? (angebl.) 16. Juni 2017
Core i5-7600K 4 3.8/4.2 GHz 91W 242$ 3. Januar 2017

Windows Central wollen mit ein paar Screenshots die verbesserte Bildqualität der kommende Spiele auf der Xbox Scorpio belegen – laufen da unserer Meinung nach aber nur in eine seitens Microsoft aufgestellte Falle. Rein technisch mag es möglich sein, die Spiele auf der Xbox Scorpio mit einer höheren Bildqualität zu beglücken, aber rein praktisch müssen alle Spiele-Titel die Kompatibilität zur normalen Xbox One einhalten – womit jeder Aufwand für die Xbox Scorpio außerhalb höherer Renderauflösungen einen Mehraufwand darstellt, der seitens der Spieleentwickler wohlüberlegt sein will. Sicherlich wird es gerade zum Launch der Xbox Scorpio (von Microsoft angestoßen) den einen oder anderen Vorzeigetitel mit auf der Xbox Scorpio verbesserten Grafik geben – aber ob sich dies durchsetzt, wäre erst einmal zu bezweifeln, bei der Playstation 4 Pro gibt es diesbezüglich vergleichsweise wenig Impulse. Der Haupteffekt der Xbox Scorpio wird schlicht in der UltraHD-Auflösung liegen – und trotz des enormen Sprungs an Rechenleistung sind danach die Hardware-Kapazitäten doch schon am Ende, bleibt keine Rechenleistung übrig für noch weitere optische Verbesserungen.