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Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28./29./30. November 2019

Ein weiterer Test der Radeon RX 5500 seitens Golem bringt erneut abweichende Performance-Resultate zu dieser nunmehr laut TechPowerUp am 12. Dezember offiziell antretenden Mainstream-Grafikkarte daher. Hierbei kommt die Radeon RX 5500, geliefert wiederum aus OEM-Beständen, vergleichsweise gut an die GeForce GTX 1660 heran und setzt sich demzufolge sehr erheblich von der Radeon RX 580 ab. Da allerdings der relative Performance-Abstand zwischen Radeon RX 580 und GeForce GTX 1660 passend ist, läßt sich dieses Ergebnis nicht so einfach zurückweisen – hier müssen einfach weitere Tests aufzeigen, in welche Richtung es wirklich geht. Dies gilt vor allem auch für den bei der Radeon RX 5500 eigentlich anstehenden Zweikampf mit der GeForce GTX 1650 Super – welcher bei TechPowerUp noch zugunsten nVidias ausgeht, bei Golem hingegen dann (minimal) zugunsten von AMD. Möglicherweise kommen beide neuen Mainstream-Grafikkarten letztlich auf einem ganz ähnlichen Performance-Niveau heraus, auch wenn die Meßwerte derzeit noch einigermaßen schwanken (und dies nach mehr Hardware-Tests zugunsten einer damit möglichen Benchmark-Auswertung ruft).

Radeon RX 580 Radeon RX 5500 GeForce GTX 1650 Super GeForce GTX 1660
Technik Polaris 20, 2304 SE @ 256 Bit, 8 GB GDDR5 Navi 14, 1408 SE @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 Turing TU116, 1280 SE @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 Turing TU116, 1408 SE @ 192 Bit, 6 GB GDDR5
FullHD-Perf. @ Heise  (3 Tests) 106,5%  (OC) 100% - 112,8%  (OC)
FullHD-Perf. @ TPU  (23 Tests) 102% 100% 105% 119%
FullHD-Perf. @ Golem  (5 Tests) 91,4%  (OC) 100% 98,8% 110,3%
FullHD Performance-Index 590% geschätzt ~570-620% geschätzt ~600-640% 690%
Stromverbrauch (reine Gfx) 207W / 198W / 202W 120W / 113W / 118W   –   / 100W / 101W 128W / 110W / 118W
gemäß den Ausführungen von Heise, TechPowerUp & Golem

Bei Heise beschäftigt sich mit den möglichen Auswirkungen von Valves "Half-Life: Alyx" auf den VR-Markt. Wie viele Berichterstatter sieht man dabei ein Problem in der derzeit geringen Marktdurchdringung von VR-Brillen, weist aber gleichzeitig auch darauf hin, das Valve im Gegensatz zu anderen Spieleentwicklern hierbei nicht zwingend einen großen kommerziellen Erfolg benötigt. Etwas befremdlich ist allerdings die (auch von anderer Seite vorgebrachte) Thematisierung der hohen Hardware-Anforderungen des VR-Spiels: Sicherlich ist eine GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB als Minimum ziemlich hoch angesetzt und hat tatsächlich nur eine Minderheit (von 35%) der Steam-Nutzer eine vergleichbare oder bessere Grafik-Hardware zur Verfügung. Da die Anzahl der VR-Nutzer aber nochmals (viel) kleiner ist und VR gewöhnlich sowieso ähnlich leistungsfähige und oftmals sogar noch schnellere Grafikkarten voraussetzt, dürfte sich kaum ein Besitzer einer für Half-Life: Alyx nutzbaren VR-Brille finden, welcher diese Grafikkarten-Anforderung nicht erfüllt. Und diejenigen, welche sich eine VR-Brille gönnen, dürften tendentiell eher höhere Hardware-Ausstattungen besitzen – insofern hängt das ganze weniger an den PC-Anforderungen als an den VR-Brillen selber.

Diesbezüglich muß Valve dann einfach darauf vertrauen, das der Appetit mit dem Essen kommt – sprich, wenn das Spiel nur gut genug wird, auch gut bewertet und vor allem (freudestrahlend) im Freundeskreis herumgezeigt wird, dann könnte man tatsächlich die Verkäufe von VR-Brillen entscheidend anschieben. Prinzipiell ist so etwas möglich, wie die seinerzeitige Durchsetzung des CD-ROM-Laufwerks durch das 1993er PC-Spiel "Star Wars: Rebel Assault" beweist. Heuer nun wäre allein ein kräftiger Anstieg der VR-Nutzer durch den Release von "Half-Life: Alyx" im März 2020 schon ein großer Erfolg und sicherlich als gewissen Durchbruch anzusehen – welcher zwar kaum gleich bis in den Massenmarkt hineinreichen dürfte, aber zumindest für das Enthusiasten-Segment gelten würde. Den Traum vom ganz großen Systemseller sollte man dagegen nicht versuchen zu träumen, dafür ist die VR-Technik nach wie vor zu teuer und vor allem Prinzip-bedingt zu gewöhnungsbedürfig. Nicht jeder hat halt den Bedarf, sich für das Spielvergnügen einen Helm auf den Kopf zu setzen und sich damit komplett von der Außenwelt abzuschirmen – ein Unterschied gegenüber anderer Spiele-Technik, welcher viel zu selten klar angesprochen wird.

Der aktuelle Artikel zum Launch von Intels Cascade Lake X und AMDs Threadripper 3000 enthielt noch einen kleinen Fehler in der Bewertung der Anwendungs-Performance der (nicht getesteten) kleineren HEDT-Modelle von Intel – sprich Core i9-10900X, -10920X & 10940X. Hierzu fand sich letztlich noch ein besserer Vergleichsmaßstab im Form der früheren Benchmarks der Core i-7000X HEDT-Prozessoren anläßlich des Launches von Threadripper 2000, womit die Performance-Abschätzung zu diesen neuen Intel-Prozessoren basierend auf diesen Werten aktualisiert wurde (unter Beachtung des Punkts, das die kleineren Modelle der Core i-10000X Serie größere Level3-Caches als die vergleichbaren Modelle der Core i-7000X Serie haben). Im Gegensatz zum originalen Artikel verlieren die kleineren HEDT-Modelle von Intel damit ein paar Prozentpunkte an Performance, deren Performance-Schätzung dürfte somit aber solider werden. Natürlich wäre es besser, wenn man hierzu keine Abschätzungen machen müsste, sondern eine gewisse Anzahl an Benchmarks zu diesen Prozessoren vorliegen würde – aber was Intel nicht an die Hardwaretester herausgibt, kann letztlich auch nicht ausgemessen werden, sondern verbleibt im schwebenden Zustand einer (fehlbaren) Schätzung.

Im übrigen wurde beim Schwelgen in diesen früheren Benchmarks nochmals klarer, wie extrem sich das allgemeine Performance-Bild von AMDs Threadripper-Prozessoren über die verschiedenen Generationen hin verändert hat: Mit der ersten Threadripper-Generation konnte AMD Intel nur beim Performance/Preis-Verhältnis ärgern, bot jedoch weder den schnellsten Prozessor an, noch war Kern-normiert gleich schnell. Mit der zweiten Threadripper-Generation verlor AMD immer noch bei der Kern-normierten Performance, legte jedoch beim Performance/Preis-Verhältnis deutlich zu und bot an der absoluten Leistungsspitze sogar einen minimalen Vorteil (eher einen Gleichstand). Mit der dritten Threadripper-Generation wandelt sich dies nun in ein (überaus) sattes Performanceplus zugunsten von AMD an der absoluten Leistungsspitze um – mit einem drastischen Vorsprung, welchen Intel im Threadripper-Zeitalter selber nie derart innehatte. Zudem liegt AMD nunmehr sogar Kern-normiert auf einer leicht besseren Performance – nur das Performance/Preis-Verhältnis sieht nicht mehr ganz so exzellent aus wie bei der zweiten Threadripper-Generation, wenngleich AMD auch in dieser Disziplin weiterhin beachtbar vorn liegt. Über diese drei Threadripper-Generationen hinweg hat AMD also aus dem Sieg in einer von drei Teildisziplinen einen kompletten Triumpf gemacht, ist Intel in allen Betrachtungsweisen überlegen.

Zen vs. Skylake-X Zen+ vs. SKL-X Refresh Zen 2 vs. Cascade Lake X
Datenbasis Launch-Analyse TR1000 & Core i9-7960X/-7980XE Launch-Analyse TR2000 Launch-Analyse CSL-X & TR3000
Spitzen-Modelle 1950X vs. 7980XE: +17% Intel 2990WX vs. 9980XE: +2% AMD 3970X vs. 10980XE: +59% AMD
gleiche Kern-Anzahl 1950X (16C) vs. 7960X (16C): +14% Intel 2950X (16C) vs. 9960X (16C): +12% Intel 3950X (16C) vs. 10940X (14C) & 10980XE (18C): +6% AMD
gleicher Preis 1950X (999$) vs. 7900X (989$): +9% AMD 2950X (899$) vs. 9820X (898$): +25% AMD 3950X (749$) vs. 10940X (784$): +15% AMD
Anmerkung: Der vorstehend teilweise zum Vergleich benutzte Ryzen 9 3950X ist natürlich kein Threadripper-Modell. In diesem Fall war es aber nicht anders möglich, als auf diesen HighEnd-Prozessor des Consumer-Portfolios zurückzugreifen, um gegenüber Cascade Lake X einen Kern-normierten wie auch Preis-normierten Vergleich zu ermöglichen.