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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Februar 2013

Der Heise Newsticker berichtet über die Ankündigung erster Haswell-Notebooks seitens des deutschen Anbieters DevilTech, welche allerdings erst ab Mai vorbestellbar sind und erst ab der zweiten Juni-Woche ausgeliefert werden sollen – was den bisher bekannten Terminplan zu Haswell durchaus bestätigt. Interessanterweise wurden für die angekündigten Haswell-Notebooks zwei bisher nicht bekannte Mobile-Grafiklösungen seitens nVidia verwendet – eine GeForce GTX 770M mit 3GB Speicher (was auf ein 192 Bit DDR Speicherinterface hindeutet) sowie eine GeForce GTX 780M mit 4 GB Speicher. Bisher gibt es keine weiteren technischen Details zu diesen neuen Mobile-Grafiklösungen – nur einen 3DMark-Vantage-Wert von 29458 Punkten für die GeForce GTX 780M, was nur ca. 17½ Prozent besser ist als der nVidia-eigene Wert zur GeForce GTX 680M.

Da man bei diesen Mobile-Lösungen viel Performance über bisher nicht genutzte Taktreserven herausholen kann und da vor allem der Veröffentlichungstermin dieser Notebooks weit vor dem wahrscheinlichen Launchtermin der eigentlichen Kepler-Refreshchips nicht vor dem vierten Quartal 2013 liegt, ist somit ziemlich sicher davon auszugehen, daß es sich bei GeForce GTX 770M & 780M um weitere Grafikchips auf Basis der bestehenden Kepler-Chips handelt – wie dies auch schon bei den bisher bekannten Teilen der GeForce 700M Serie der Fall ist. Vermutlich wird nVidia den größten Teil der GeForce 700M Serie analog zu AMDs Radeon HD 8000M Serie mit "alten" Chips bestreiten, erst ab dem Jahresende eventuell angereichert mit der einen oder anderen Lösung auf Basis regelrecht neuer Grafikchips. Für den Desktop-Markt wird man dagegen sehen müssen – abseits der Radeon HD 8000 OEM-Karten dürften die Radeon HD 8000 und GeForce 700 Serie womöglich wirklich auf regelrecht neuen Chips basieren.

Noch ein paar Worte zu verlieren wären zur Frage, wie groß die Grafikeinheit von AMDs Kabini-APU auf Basis der Jaguar-Architektur nun wirklich ist – weil sich hier die interessante Situation ergibt, daß alle offiziellen und halb-offiziellen Verlautbarungen klar in Richtung von nur 128 Shader-Einheiten gehen, die zur Verfügung stehende Chipfläche von gleich 114mm² jedoch deutlich mehr als jenes zuläßt. Der beste Vergleich hierzu geht wohl über den Oland/Mars-Chip der Radeon HD 8500M, 8600M & 8700M Mobile-Beschleuniger, welcher immerhin 384 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface bietet. Dies alles bringt AMD auf einer Chipfläche von nur 76mm² unter – und eingerechnet des bekannten Fakts, daß die vier Jaguar-Rechenkerne samt Level2-Cache nur 26mm² Chipfläche belegen werden, könnte man theoretisch sogar einen ganzen Oland/Mars-Chip in der Kabini-APU unterbringen (26mm² plus 76mm² ergeben gerade einmal 102mm²).

Einzurechnen sind hierbei noch zwei Punkte: Erstens eine North- und Southbridge, welche bei Kabini natürlich mit aufs Die kommt und auch noch etwas Chipfläche einnehmen wird. Und zweitens den Unterschied in den Fertigungsverfahren bei TSMC, wo die Grafikchips üblicherweise in einem HP-Verfahren und die Bobcat/Jaguar-APUs in einem HPL-Verfahren hergestellt werden. Letzteres könnte bei der integrierten Jaguar-Grafikeinheit zu einer größeren Chipfläche als bei gleichwertigen Radeon-Grafikchips führen, sei es durch zusätzlich benötigte Massetransistoren oder aber notwendige Design-Anpassungen. Nichtsdestotrotz: Die für den Grafikchip zur Verfügung stehende Chipfläche von Kabini reicht in jedem Fall für mehr als nur für 128 Shader-Einheiten aus, rein theoretisch würden sogar 384 Shader-Einheiten hineinpassen. Limitiert dürfte das ganze eher von den TDP-Zielen von AMD mit Kabini werden, weniger von der zur Verfügung stehenden Chipfläche.

Dies ergibt dann genauso automatisch, daß ein DualChannel-Speicherinterface wie zuletzt schon angegeben durchaus sinnvoll für Kabini erscheint – man darf hier auch einrechnen, daß jenes Speicherinterface letztlich nur an DDR3-Speicher hängt und zudem eine Vierkern-CPU mitversorgen muß. Der Kabini-Vorgänger Bobcat hat jedenfalls teils deutlich an seinem SingleChannel-Speicherinterface gelitten, mittels der deutlichen CPU- und GPU-Verbesserungen von Kabini wäre der Schritt zu einem DualChannel-Speicherinterface nur logisch. Dies alles muß deswegen im übrigen keineswegs im Widerspruch zu den Meldungen über Temash-SoCs mit 128 Shader-Einheiten und SingleChannel-Speicherinterface stehen: Bei dieser Kabini-Abwandlung für den Tablet-Bereich kann AMD durchaus aus reinen TDP-Gründen Teile der Grafiklösung und des Speicherinterfaces deaktivieren – was schließlich keine Aussage bezüglich des zugrundeliegenden Chips darstellt.

Die Jaguar-Rechenkerne der Kabini- und Temash-APUs werden bekannterweise auch bei den NextGen-Spielekonsolen Xbox 720 & Playstation 4 Verwendung finden – zu letzterer bringen PS4daily nun die Information, daß die finale CPU-Taktrate der PS4 bei angeblich 2.0 GHz liegen soll. Die bisherigen Developer-Kits takten allesamt zwar nur mit 1.6 GHz, dies geschah jedoch aus Sicherheitsgründen, weil die finale Taktrate noch nicht bekannt war und man diesbezüglich keine Überraschung erleben wollte. Mit 2.0 GHz Takt hat man nun – für eine Achtkern-CPU – eine durchaus ansprechende Taktrate, welche die PS4 wohl kaum bei der CPU-Leistung limitieren sollte, davon abgesehen will Sony die Spieleentwickler natürlich auch zur intensiven Nutzung der extremen Rechenleistung der GPU (1,84 TeraFlops im Gegensatz zu den 0,13 TetaFlops der CPU) mittels GPGPU annimieren. Hochinteressant ist zudem die Informationen, der PS4-Chip solle bei GlobalFoundries (in 28nm) hergestellt werden – damit hat GlobalFoundries (neben AMD) nun einen zweiten wirklichen Großkunden, gleichzeitig wird die bekannterweise faktisch ausgebuchte 28nm-Fertigung bei TSMC nicht noch weiter belastet.