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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. März 2014

Laut Nordic Hardware (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll AMDs DualChip-Lösung "Radeon R9 295X2" schon am 8. April offiziell vorgestellt werden, eine Lieferbarkeit wird für Mitte April erwartet. Dies wäre dann wohl früher als nVidias GeForce GTX Titan Z, welche nach derzeitigem Informationsstand irgendwann Ende April bis Mai antreten soll. Daneben haben Nordic Hardware noch die sich allerdings widersprechende Information fallen lassen, die Radeon R9 295X2 soll mit dem Vollausbau des Hawaii-Chips antreten – mit (Zitat) 2x 2560 Shader-Einheiten. Der Hawaii-Chip verfügt im Vollausbau allerdings über 2816 Shader-Einheiten, die 2560 Shader-Einheiten sind bei der abgespeckten Variante in Form der Radeon R9 290 anzutreffen.

Welche der beiden Auslegungsformen hier korrekt ist, bliebe abzuwarten – aber besonders wahrscheinlich sind die vollen 2x 2816 Shader-Einheiten angesichts des kolportierten Chiptakts von (bis zu) 1000 MHz nicht. Besonders zu beachten wäre hierbei sowieso, auf welchen realen Chiptakten die Karte in der Praxis läuft – bei AMDs "bis-zu-Angaben" ist schließlich alles möglich und nichts garantiert. Insbesondere mit gleich zwei Hawaii-Chips auf derselben Platine dürfte die Radeon R9 295X2 in erhebliche thermische Probleme laufen und im Normalfall erscheint daher eine (nahezu) Performance-Verdopplung gegenüber der Radeon R9 290X als ausgeschlossen. Nur, wenn AMDs für die Radeon R9 295X2 angedachter Hybrid-Kühler wirklich exzellent funktioniert, wäre dies möglich – doch angesichts der Erfahrungen mit den bisher von den Grafikchip-Entwicklern angesetzten Referenz-Kühler bleibt die Performance der Radeon R9 295X2 streng auf erste reale Benchmarks abzuwarten.

Videocardz erwähnen zudem in ihrer Berichterstattung noch eine "GeForce GTX 790" – mit der allerdings kaum belastbaren Begründung, daß jene seitens nVidia nicht explizit abgesagt wurde. Üblicherweise dementieren (oder kommentieren) die Hersteller ihre kommenden Produkte allerdings nicht, so daß es kaum zu jener Absage kommen könnte. Zudem spricht gegen eine GeForce GTX 790, das man eher selten gleich zwei DualChip-Projekte (desselben Anbieters) gleichzeitig in den Markt schickt. Für eine GeForce GTX 790 spricht allerdings, daß die GeForce GTX Titan Z einen monströsen Preispunkt (von 2999 Dollar) hat und nVidia eventuell einen Kontrahenten für die für 999 Dollar zu erwartende Radeon R9 295X2 benötigen könnte. Mittels abgespeckten GK110-Chips wäre eine solche GeForce GTX 790 in jedem Fall realisierbar – ob nVidia eine solche Karte baut, liegt damit jedoch immer noch im Feld reinster Spekulationen.

Nachzutragen von der GPU Technology Conference (GTC) ist noch eine Änderung von nVidias SoC-Roadmap, welche der Heise Newsticker gut dokumentiert: Dort, wo bisher der Nachfolger von Tegra K1 (Codename "Logan") namens "Parker" stand, steht nunmehr mit "Erista" ein neuer Codename. Zudem ist der Hinweis auf die Verwendung der nVidia-eigenen Denver-CPU bei "Erista" verschwunden, was bei "Parker" noch ein Hauptmerkmal war. Wie dies zu deuten ist, bleibt mangels weitergehender Informationen unklar. Augenscheinlich ist jedoch, daß sich nVidia bei seinen SoCs wieder mehr auf die GPU-Seite bzw. die schnellstmögliche Umsetzung der jeweils aktuellen GPU-Technolopgie für den SoC-Bereich konzentriert. Ob dies im SoC-Markt jedoch überhaupt goutiert wird, steht nach wie vor zu bezweifeln – der Markt an SoCs mit bewußt hoher Grafikleistung ist arg limitiert, üblicherweise zählen im SoC-Markt gänzlich andere Werte (CPU-Leistung, Modem-Integration und vor allem Akku-Laufzeit).