WCCF Tech deuten aus einem Eintrag bei der koreanischen Funkzertifizierungs-Stelle RRA auf das absehbare Erscheinen von "Big Navi". Dabei hat man sicherlich einen Punkt darin, das die dort zu lesenden Codenummern D18802, D18803 & D11805 wohl zur Navi-Generation gehören, nachdem die Radeon RX 5500 Serie an gleicher Stelle mit Codenummern á "D18205" (usw.) gelistet war. Damit scheinen die neuen Codenummern tatsächlich zu etwas größerem als Navi 14 zu gehören – und damit mutmaßlich zum Navi-12-Chip, welcher mit größerer Wahrscheinlichkeit oberhalb des Navi-10-Chips der Radeon RX 5700 Serie angesiedelt ist. Aus dem zeitlichen Abstand zwischen RRA-Listung und letztlichem Release kann man im übrigen auf eine Terminsetzung spekulieren: Navi 14 tauchte bei der RRA im Juni auf und wird nun augenscheinlich im November den Markt erreichen. Auf Navi 12 bezogen sollte diese 5-Monate-Differenz somit einen Launchtermin im März 2020 ergeben – wobei in dieser Angabe sicherlich noch Spielraum liegt. Ein Release der sich vermutlich "Radeon RX 5900" nennenden Serie an neuen HighEnd-Beschleunigern noch in diesem Jahr ist damit ziemlich unwahrscheinlich, dafür gab es zuletzt auch keinerlei andere Anzeichen.
Fertigung | Architektur | Einordnung | Terminlage | |
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Navi 10 | 7nm | RDNA1 | Midrange (40 CU) = Radeon RX 5700 Serie | 7. Juli 2019 |
Navi 14 | 7nm | RDNA1 | Mainstream (24 CU) = Radeon RX 5500 Serie | November 2019 |
Navi 12 | whrschl. 7nm | whrschl. RDNA1 | angebl. HighEnd = Radeon RX 5900 Serie | whrschl. März 2020 |
Navi 21 | whrschl. 7nm+ | RDNA1 oder RDNA2 | unklar | angebl. Mitte 2020 |
Navi 23 | whrschl. 7nm+ | whrschl. RDNA2 | unklar (angeblicher "nVidia Killer") | angebl. Mitte 2020 |
Laut offizieller Ankündigung bringt Intel den Core i9-9900KS am 30. Oktober zu einem Listenpreis von 513 Dollar (tray-Preis, da Intel zu boxed-Preisen leider keine durchgehenden Informationen liefert) in den Handel. Dies sind 25 Dollar mehr als beim bisherigen Core i9-9900K, gegenüber welchem der Core i9-9900KS den Basetakt von 3.6 auf 4.0 GHz sowie den AllCore-Turbo von 4.7 auf 5.0 GHz steigert. Gemäß einem kürzlichen Vorab-Test reicht dies für ein Performanceplus unter Anwendungen von +3,6% sowie unter Spielen (1%min) von immerhin +7,8%. Daneben scheint Intel den Core i9-9900KS ausreichend gut aus der Chipfertigung selektiert zu haben, auf das sich beachtbar bessere Übertaktungsresultate ergeben – was dann aber noch mittels einer größeren Anzahl an Testberichten zu bestätigen wäre. Wie breit Intel den Core i9-9900KS überhaupt zu den Hardwaretestern gibt, ist dabei noch nicht klar – denn für den Handel spricht Intel von einer limitierten Stückzahl für einen begrenzten Zeitraum, plant an dieser Stelle augenscheinlich nicht mit einem wirklichen Konter auf AMDs Zen-2-Prozessoren. Erstaunlicherweise wird zudem nur beim Core i9-9900KS die Intel-Garantie von normalerweise drei Jahren auf boxed-Verkäufe auf nur noch ein Jahr verkürzt.
Kerne | Takt | unl. | verl. | L2+L3 | Speicher | Grafik | TDP | Preis | Release | |
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Core i9-9900KS | 8C/16T | 4.0/5.0 GHz | ✓ | ✓ | 2+16 MB | 2Ch. DDR4/2666 | GT2 @ 350/? MHz | 127W | 513$ | 30. Okt. 2019 |
Core i9-9900K | 8C/16T | 3.6/5.0 GHz | ✓ | ✓ | 2+16 MB | 2Ch. DDR4/2666 | GT2 @ 350/1200 MHz | 95W | 488$ | 19. Okt. 2018 |
Core i9-9900KF | 8C/16T | 3.6/5.0 GHz | ✓ | ✓ | 2+16 MB | 2Ch. DDR4/2666 | deaktiviert | 95W | 463$ | 8. Jan. 2019 |
Core i9-9900 | 8C/16T | 3.1/5.0 GHz * | ✗ | ? | 2+16 MB | 2Ch. DDR4/2666 | GT2 @ 350/1200 MHz | 65W | 439$ | 23. April 2019 |
Core i7-9700K | 8C/8T | 3.6/4.9 GHz | ✓ | ✓ | 2+12 MB | 2Ch. DDR4/2666 | GT2 @ 350/1200 MHz | 95W | 374$ | 19. Okt. 2018 |
Core i7-9700KF | 8C/8T | 3.6/4.9 GHz | ✓ | ✓ | 2+12 MB | 2Ch. DDR4/2666 | deaktiviert | 95W | 349$ | 8. Jan. 2019 |
Core i7-9700 | 8C/8T | 3.0/4.7 GHz | ✗ | ? | 2+12 MB | 2Ch. DDR4/2666 | GT2 @ 350/1200 MHz | 65W | 323$ | 23. April 2019 |
Core i7-9700F | 8C/8T | 3.0/4.7 GHz | ✗ | ? | 2+12 MB | 2Ch. DDR4/2666 | deaktiviert | 65W | 298$ | 23. April 2019 |
Alle Coffee-Lake-Prozessoren (inklusive des Coffee-Lake-Refreshs) laufen ausschließlich auf (allen) Mainboards auf Basis von Intels 300er Chipsatz-Serie. Alle Preisangaben beziehen sich auf tray-Preise, da Intel zu boxed-Preisen leider keine durchgehenden Informationen liefert. * = (nicht garantierter) "Thermal Velocity Boost" um zusätzlich +100 MHz auf einem CPU-Kern. |
Das Register zitiert Zahlen zu den CPU-Absätzen in Westeuropa seitens der Marktforscher von Context. Leider wurde der Bezugsraum dieser Zahlen nicht genannt, aufgrund der notierten Mengen dürfte es sich aber wohl um quartalsweise Zahlen und damit eine Statistik für das abgelaufene dritte Quartal 2019 handeln. Jenes zeigt wohl einen leicht anziehenden PC-Markt gegenüber dem Vorjahr an, in welchem sich vor allem AMD inzwischen deutlich stärker positionieren kann: Innerhalb Jahresfrist ging der AMD-Anteil bei Consumer-PCs von 11% auf 18% hinauf, bei Business-PCs von 3% auf 8% und insgesamt von 7% auf 12% (jeweils für Desktop-PCs samt Notebooks). Die Zuwächse rein auf AMD bezogen sind damit sehr beachtlich, auf Intel bezogen natürlich immer noch nicht großartig marktverändernd, wenn das gesamte Marktverhältnis zwischen AMD und Intel weiterhin auf 12% vs. 88% lautet. An dieser Stelle läßt sich dann auch gut erahnen, wie groß der von AMD seit einigen Monaten dominierte Retail-Markt (an einzeln verkauften CPUs) wirklich ist, wenn AMD dort inzwischen teilweise bei über 70% steht, im gesamten Consumer-Markt jedoch "nur" bei 18% herauskommt.
Q3/2018 | Q3/2019 | |
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in Westeuropa verkaufte PCs & Notebooks | 5,077 Mio. | 5,242 Mio. |
Marktverteilung AMD vs. Intel | 7% vs. 93% | 12% vs. 88% |
Consumer-PCs | 11% vs. 89% | 18% vs. 82% |
Business-PCs | 3% vs. 97% | 8% vs. 92% |
AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau – Quelle aller Zahlen: Context |
Auf den ersten Blick wesentlich besser sehen dann die von newsA (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via WCCF Tech) verbreiteten CPU-Verkaufszahlen für Südkorea auf, wo AMD im dritten Quartal die Marktführerschaft übernommen haben soll. Allerdings scheint es beim genauen Lesen der koreanischen Meldung eher so zu sein, das hier nicht das Ergebnis aller CPU-Verkäufe (oder nur des Consumer-Markts) in Südkorea zu sehen ist, sondern nur das Ergebnis der CPU-Verkäufe der südkoreanischen Shopping-Plattform Shop Danawa. Die ursprüngliche Meldung bei dieser augenscheinlich recht großen Online-Plattform bestätigt dann jene These – die ganze Statistik gilt nur für Danawa selber und eben nicht für ganz Südkorea. Es handelt es sich hierbei allerdings auch nicht nur um CPU-Einzelverkäufe (wie bei der Mindfactory), denn über Danawa werden augenscheinlich mehrheitlich Komplett-PCs bzw. zusammengestellte PCs verkauft. So gesehen sind diese Ergebnisse also dennoch gutklassig, auch wenn sie nur eine gewisse Teilmenge der insgesamten PC-Verkäufe in Südkorea darstellen (grob geschätzt 4-5%, da Danawa dieses Jahr immerhin 240'000 PC-Systeme absetzen will).
Notebookcheck berichten über einen Leak zu Windows 10X – hinter welchem nun augenscheinlich doch mehr steckt als ein spezielles Windows für Convertibles & Tablets. Denn mittels des Leaks wird angedeutet, das jenes Windows 10X durchaus auch auf regulären Notebooks (ohne jede Tablet-Funktionalität) zum Einsatz kommen kann, zumindest darauf lauffähig ist. Die mit Windows 10X kommenden Neuerungen in der Bedienung und bei der Benutzer-Oberfläche sind sicherlich stark an Mobile-Gewohnheiten angelehnt, allerdings dennoch auch auf Desktop-Kompatibilität getrimmt. Sicherlich hat sich Microsoft in dieser Frage noch nichts final entschieden, sondern wirft derzeit einfach mal dieses Konzept in den Ring – die Nutzer werden es bewerten, Microsoft daraus lernen und sich somit die endgültige Richtung ganz automatisch ergeben. Generell scheint Microsoft allerdings weiterhin an einem klaren Umbau von Windows 10 zu arbeiten – wovon zwar nicht alle Editionen betroffen sind, aber dennoch die große Masse der auf Komplett-Geräten installierten Windows-Versionen. Da Windows 10 seine Sicherheits-Updates an das Vorliegen einer recht aktuellen Major-Version des Betriebssystems koppelt, kann Microsoft einen solche gravierenden Schritt notfalls auch auf der Mehrzahl der vorhandenen Installationen durchsetzen – ob es deren Benutzern gefällt oder nicht.