29

Hardware- und Nachrichten-Links des 29. Juli 2016

AMD hat nunmehr die kürzlich schon notierten Spezifikationen zu Radeon RX 460 & 470 offiziell gemacht und auch deren Launch-Termine bestätigt: Die größere Radeon RX 470 kommt am 4. August (Donnerstag), die kleinere Radeon RX 460 am 8. August (Montag) – jeweils um 15 Uhr deutscher Zeit. Beide Grafikkarten werden nur als Herstellerdesigns im Retailhandel zu finden sein, das trotzdem aufgelegte Herstellerdesign wird AMD nur an OEM-Hersteller abgeben. Vorher wird am 2. August wie bekannt noch nVidias neue Enthusiasten-Lösung Titan X ihr Debüt geben. Nach dem Launch dieser drei Karten wird das 14/16nm-Angebot von AMD & nVidia dann schon recht ansehnlich aussehen – zwar gibt es nicht in allen Feldern Wettbewerb, aber wenigstens für jedes Preissegment ein unter der 14/16nm-Fertigung hergestelltes Angebot. Zu Titan X und Radeon RX 470 sind jeweils recht breit angesetzte Launches zu erwarten – offen muß dies noch bei der Radeon RX 460 bleiben, zu dieser Karte ist AMD nach wie vor eher zurückhaltend (und setzt den zugrundeliegenden Polaris-11-Chip auch lieber im Mobile-Segment ein). Die einzige weitere 14/16nm-Grafikkarte, welche danach schon regelrecht sichtbar ist, wäre die GeForce GTX 1060 3GB – zu allerdings nach wie vor unsicheren Spezifikationen und Terminlage.

Die PC Games Hardware hat nun auch noch eine Herstellerdesign-Übersichtliste zur Radeon RX 480 aufgelegt, welche die bekannten Herstellerkarten zu den derzeit bekannten technischen Spezifikationen auflistet. Interessanterweise scheinen die Hersteller dabei immer nur Angaben zum Power-Limit des verbauten Polaris-10-Grafikchips zu machen (AMD-default: 110W), nicht aber zur Karte selber (AMD-default: 170W). Aber natürlich läßt sich auch diese indirekte Angabe deuten: Alles, was oberhalb von 110 Watt Power-Limit für den Polaris-10-Chip der Radeon RX 480 ist, trägt positiv zu deren Performance bei. Besonders tragisch ist dieser Punkt allerdings angesichts des per Treiber bei allen Karten einstellbaren Spielraums von +50% sowie nicht – wer will, kann somit auch das Referenzdesign bis zum Anschlag ausnutzen. Leider fehlen zu vielen Karten noch benötigte Angaben – angesichts dessen, das die Radeon RX 480 sogar vor der GeForce GTX 1060 in den Markt kam, eigentlich ein Unding. Die Grafikkartenhersteller sollten in dieser Frage besser darauf achten, das neben allen Teasern mit viel Marketing-Material auch die Versorgung mit grundsätzlichen Informationen wie Taktraten, Stromversorgung, Power-Limit und Preislage jederzeit garantiert ist.

Bei EuroGamer hat man sich an einer Simulation der PS4K "Neo" versucht – um damit herauszufinden, welcher Performancegewinn mit jener erwartbar ist und ob die angepeilte UltraHD-Auflösung eine realistische Zielsetzung darstellt. Hierfür wurde die originale PS4 mittels einer umgetakteten Radeon R7 265 simuliert, die PS4K "Neo" hingegen mittels einer umgetakteten Radeon RX 480. Jener Vergleich allein auf PC-Hardware ist natürlich niemals wirklich akkurat, trotz das bei den Spieletests versucht wurde, eine Konsolen-artige Bildqualität einzustellen – aber gewisse Tendenzen sollten schon sichtbar sein. Erst einmal gewinnt die simulierte PS4K "Neo" gegenüber der simulierten PS4 mit +67,4% unter FullHD überaus deutlich an Performance hinzu und erreicht vor allem überall die 60-fps-Marke. Der Performance-Abfall der simulierten PS4K "Neo" unter höheren Auflösungen ist dann allerdings erheblich: WQHD ist noch im Rahmen dessen, die 40-fps-Marke wird überall gehalten, oftmals gibt es 50-60 fps. UltraHD führt hingegen zu kaum sinnvollen Ergebnissen: Im Schnitt der Spiele sind es grob 30 fps, viele Titel liegen aber darunter mit einem Tiefstwert auf nur 22,1 fps.

Und dies sind dann ja alles nur durchschnittliche Frameraten, in einzelnen Szenen wird es also nochmals tiefer heruntergehen. Eine gewisse Möglichkeit läge natürlich darin, die Grafikqualität speziell für die UltraHD-Auflösung und damit die PS4K "Neo" zu begrenzen, bei diversen Settings kann man sicherlich viel einsparen. Wirklich im Sinne einer neuen Spielekonsole mit leistungskräftiger Hardware wäre dies allerdings nicht – und am Ende wird dieser Gewinn umgehend wieder von den Spielen der Jahre 2017 und nachfolgend aufgefressen werden. UltraHD erscheint als Renderauflösung weiterhin eine kaum realisierbare Wahl für die PS4K "Neo" – vielleicht bei einigen Titeln zum Start, aber kaum im langfristigen Einsatz. Wenn man dann zudem eventuell auch lieber 60 fps als eine höhere Auflösung sehen will, dann ist doch eher FullHD als Rendering-Auflösung der PS4K "Neo" die sinnvollere Wahl – jene garantiert Konsolen-typisch sehr stabile Frameraten und hat zudem auch noch ein paar Reserven für die Zukunft. Um wirklich UltraHD als Renderingauflösung anpeilen zu können, würde eine deutlich stärkere Grafiklösung benötigt werden – was auf dem PC nicht anders ist, wo die (passabel vergleichbare) Radeon RX 480 ebenfalls nicht als UltraHD-Beschleuniger gesehen wird.