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Hardware- und Nachrichten-Links des 31. August 2015

Der Test der Radeon R9 Fury bei HT4U liefert unter anderem einen Vorgriff auf eine neue Meßmethodik und Herangehensweise zu Stromverbrauchsmessungen bei Grafikkarten – hiermit werden dann vernünftig mit Werten unterlegte Messungen zu durchschnittlichem und maximalem Spiele-Verbrauch möglich. Für den Augenblick bestätigen die aufgenommenen Werte erst einmal, daß die Radeon R9 Fury beim Spiele-Stromverbrauch etwas unterhalb der Radeon R9 Fury X herauskommt – aber nicht oberhalb dieser, wie teilweise schon vermessen wurde. Desweiteren werden die bekannte Tendenzen bei den anderen HighEnd- und Enthusiasten-Karten grob bestätigt – nur daß eben die durchschnittlichen Verbrauchswerte dann 25-40 Watt unter den maximalen Verbrauchswerten liegen. Wertvoll sind wohl beide Werte: Der maximale Verbrauch ist relevant zur Dimensionierung von Kühlsystem und Netzteil, der durchschnittliche Verbrauch ist als Vergleichsgröße für Grafikkartentests wichtig. Dabei sollte man allerdings versuchen, entweder eher eine Reihe an Spieletiteln durchzutesten – oder aber daß wenigstens jede Webseite einen anderen Spieletitel hierfür benutzt. Der zu diesem Thema angekündigte extra HT4U-Artikel dürfte sicherlich noch weitere Erkenntnisse und Gedankenanstöße liefern.

Vom chinesischen MyDrivers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt das abenteuerliche Gerücht, AMD hätte an dem "2.5D-Verfahren", wie man HBM-Speicherchips neben dem Grafikchip auf einen Interposer setzt, ein Patent und könnte daher die Einführung von HBM-Speicher bei nVidia auf das Jahr 2017 verzögern. Dies widerspricht jedoch allem gesunden Menschenverstand, nachdem nVidia niemals eine (mehrjährige) Grafikchip-Entwicklung angehen würde, wenn die Rechtssituation hierfür nicht geklärt ist. Gleichfalls hat nVidia ziemlich klar zu erkennen gegeben, daß in der kommenden Pascal-Generation HBM-Speicher verwendet werden wird – und zwar gleich für den größten Pascal-Chip GP100, welcher in diesem Sommer seinen Tape-Out hatte. Sofern nVidia nicht alles umstoßen wollte, was man bisher zur Pascal-Generation gesagt hat oder aber jene Pascal-Generation unnötigerweise aufs Jahr 2017 verschiebt, kann dieses Gerücht daher eigentlich nicht stimmen.

Einen Punkt, welchen man aus der laufenden Diskussion über die Überlebensfähigkeit AMDs mitnehmen kann, ist die Einsicht, daß AMD mit seinem Grafikchip-Geschäft, egal wie schlecht es derzeit läuft, sowieso nichts gewinnen kann – wenn man nicht mit seinem Prozessoren-Geschäft auf einen grünen Zweig kommt. Nur aus diesem Geschäft, welches früher einmal für Quartalsumsätze von 800 bis 1200 Millionen Dollar bei AMD stand (derzeit ist man davon allerdings um einiges entfernt), kann AMD die solide Basis für das Gesamtunternehmen ziehen – für diesen Zweck sind das Grafikchip-Geschäft zu klein und das Konsolenchips-Geschäft je nach Auftragslage zu schwankend. Demzufolge ist AMDs aktuelle Zurückhaltung bezüglich Neuentwicklungen im Grafikchip-Bereich – wo nVidia eine ganze neue Chip-Generation brachte, AMD hingegen nur einen neuen Spitzen-Chip – wahrscheinlich eher darauf zurückzuführen, daß AMD die allermeisten Entwicklungsgelder in Richtung der Zen-Architektur verschoben hat. Denn an jener entscheidet sich in jedem Fall das Schicksal AMDs – nicht aber am Verlauf des Grafikchip-Geschäfts.

Die PC Games Hardware und HT4U schreiben zur Preisentwicklung bei DDR3- und DDR4-Speicher: Danach konnte DDR4-Speicher im Vergleich mit DDR3-Speicher weiter aufholen, da der Preisverfall bei DDR3 stoppte, während der Preisverfall bei DDR4 weiterging. Auf der für beide Speichersorten erhältlichen Einstufung "DDRx/2133" gibt es daher derzeit nur noch einen geringen DDR4-Mehrpreis zu beobachten. Vergleicht man die jeweils "normalen" Einstufungen, sprich DDR3/1600 gegen DDR4/2133, liegt der Preisunterschied zwar noch bei ca. 30%, was angesichts des Taktunterschieds und vor allem Punkt, daß dies auf 16 GB gerechnet nur ~25 Euro sind, jedoch irgendwie doch in Ordnung geht. Durch den Frühstart bei Haswell-E hatte DDR4-Speicher ausreichend Gelegenheit, sich zu etablieren und ist nun beim eigentlichen Start im Consumer-Segment durch Skylake nicht mehr der große Bremser durch zu hohe Preise, wie es vorab teilweise vermutet wurde.