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Hardware- und Nachrichten-Links des 31. März 2017

Seitens Gaming on Linux sowie Phoronix hat man sich die Vulkan-Performance (im Vergleich zu OpenGL) in der Linux-Version von "Mad Max" angesehen. Jener Vergleich ist nicht ganz allgemeingültig, denn zum einen ist OpenGL nicht gerade als Performance-Offenbarung bekannt – und zum anderen gibt es jenen Vergleich derzeit nur unter Linux, weil der Vulkan-Patch für "Mad Max" auch nur für Linux vorliegt. Hinzu kommen sehr erhebliche Differenzen in den angestellten Benchmarks: Gaming on Linux sind regelrecht begeistert angesichts von Performancezuwächsen auf oftmals das Doppelte. Bei Phoronix ist man zwar auch vom Vulkan-Patch angetan, die Benchmark-Ergebnisse sind jedoch arg schwankend, manchmal liegt auch immer noch OpenGL (beachtbar) vorn. Diese hohe Ergebnisdifferenz läßt sich allerdings anhand der benutzten Grafik-Hardware erklären: Phoronix benutzt AMD-Grafikkarten, die vom Spieleentwickler (unter Linux) nicht offiziell unterstützt werden – Gaming on Linux hingegen eine nVidia-Grafikkarte, welche den offiziellen Support des Spieleentwicklers genießt.

Bezüglich des Ryzen-Patches für AotS liefern die dabei verlinkten Benchmark-Artikel leider auch keine besondere Erklärung dafür ab, was man mit diesem Patch nun konkret anders gemacht hat. Eine mögliche Erklärung ist dann einem Twitter-Chat zu entnehmbar: Der ursprünglich benutzte Code beinhaltete wohl eine hohe Anzahl an "nontemporal writes", welche auf Ryzen öfters einmal zum Leeren des kompletten Caches geführt haben. Hier passt die Art der Programmierung schlicht nicht zu Ryzen bzw. wurden ganz einfach nur die entsprechenden Limits für Intel-Prozessoren beachtet, (logischerweise) aber nicht jene für Ryzen. Aufgrund der Höhe der Performancedifferenz nur dieses einzelnen Problems kann es aber gut und gerne sein, das andere Spieleengines an dieser Stelle genauso Performance unter Ryzen verschenken – sprich, das Patches in diese Richtung hin auch unter anderen Spiele gute Performancezuwächse ergeben könnten. Neu entwickelte Spiele dürften diese Problematik hingegen gleich von Anfang an beachten und demzufolge ein besseres Performanceniveau mit Ryzen erreichen können.

Bei dieser Gelegenheit hat die PC Games Hardware aber auch noch eine gewichtige Eigenheit von Ashes of the Singularity entdeckt, welche für entsprechende Benchmarks von elementarer Bedeutung ist: Im realen Spiel wird unabhängig der gewählten Einstellungen die Bildqualität auf Vierkernern (und Prozessoren mit weniger CPU-Kernen) gegenüber Prozessoren mit sechs oder mehr CPU-Kernen bemerkbar abgesenkt, konkret werden bestimmte Bildelemente gleich gar nicht dargestellt. Im oft benutzten integrierten Benchmark gibt es dagegen für alle Prozessoren dieselbe Grafik – womit nur diejenigen Hardwaretester, welche (löblicherweise) auf eigenerstellte Benchmarks im realen Spiel gesetzt haben, von dieser Problematik betroffen sind. Das speziell bei der PCGH die Intel-Vierkerner unter AotS also derart meilenweit vorn liegen, erklärt sich genau an diesem Punkt – ein simulierter Ryzen-Vierkerner kommt aber plötzlich ganz nah an einen Core i7-7700K heran, liegt in jedem Fall überaus deutlich vor einem Ryzen-Achtkerner. An dieser Stelle fehlt natürlich auch eine entsprechende Dokumentation des Spieleentwicklers, solcherart "Unterlassungssünden" dürfen nochmalerweise nicht passieren.

Laut Golem wurde die offizielle Standardisierung von DDR5-Speicher auf das Jahr 2018 verschoben – bislang galt das Jahr 2016 als Termin hierfür, was ganz augenscheinlich nicht gehalten wurde. Damit dürfte sich auch der Marktstart des DDR4-Nachfolgers um 1-2 Jahre verzögern: Schätzungsweise 2019/20 geht das ganze in den Server-Bereich, schätzungsweise erst 2020/21 dann in den Consumer-Bereich. Da heutzutage in allen Fällen die Speicherinterfaces direkt in die Prozessoren integriert sind, muß ein solcher Schritt für den CPU-Entwickler wohlüberlegt sein – es sei denn, man wollte Chipfläche für ein Kombi-Speicherinterface opfern, welches sowohl DDR4 als auch DDR5 versteht. Genaueres zur Technik von DDR5 ist nach wie vor nicht bekannt, Golem sprechen allerdings von einer glatten Verdopplung der Speicherbandbreite – was schwerlich allein mit höheren Taktraten zu bewerkstelligen ist, sondern zumeist irgendeinen technischen Trick im Hintergrund hat.