4

Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Dezember 2014

Die PC Games Hardware hat ein Dezember-Update ihrer GPU-Roadmap 2014/2015 veröffentlicht, welche die gleiche Zielsetzung wie unsere AMD & nVidia Grafikkarten-Roadmap hat, in den Details jedoch hier und da ein paar Abweichungen aufzeigt. Wichtigster Unterschied ist, daß die PCGH von einem weiteren AMD-Grafikchip in Form von "Bermuda" oder "Maui" ausgeht, welcher die Radeon R9 380 Serie bilden und damit also zwischen Tonga (Radeon R9 370 Serie) und Fiji (Radeon R9 390 Serie) stehen soll. Dies kann absolut so passieren, muß es aber nicht – dies hängt maßgeblich davon, wieviel AMD noch aus dem Tonga-Chip herausholen kann und wie hoch der Fiji-Chip letztlich angesetzt wird. Da beides nur grob geschätzt werden kann, ist derzeit noch nicht offensichtlich, ob zwischen Tonga und Fiji wirklich noch ein Chip passt – oder ob nicht eine voll aufgebohrte Tonga-Lösung am Ende eine Hawaii-ähnliche Performance erbringt und damit kaum noch Raum zwischen Tonga und Fiji lassen würde.

Wie schon an dieser Stelle genannt, sind die Grafikchip-Entwickler zuletzt ziemlich gut darin geworden, alle möglichen Leakquellen zu stopfen, so daß es jederzeit irgendwelche Überraschungen geben kann. Sichere Anhaltspunkte sind derzeit nur, daß Chipdesign-Dienstleister Synapse nur von zwei kommenden Grafikchips redete (von welchem sich einer später als Tonga herausstellte), ein möglicher dritter Chip also wenigstens mit einem gewissen zeitlichen Abstand kommen sollte – und daß auf der anderen Seite die vorgenannten Codenamen "Bermuda" oder "Maui" nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern tatsächlich in dieser Form genannt wurden, auch wenn jene derzeit nur schwerlich exakt zuzuordnen sind. Dabei kann sogar noch alles andere mögliche passieren, denn seitens AMD schwirren noch viel mehr Grafikchip-Codenamen umher: Strato, Samoa & Amethyst wurden kürzlich in unserem Forum genannt, könnten aber auch schlicht nur Mobile-Ausführungen sein, da AMD zwischen Desktop- und Mobile-Segment (für dasselbe Stück Silizium) unterschiedliche Codenamen vergibt.

Beim Blick durch die Archive fiel eine Meldung aus dem Jahr 2012 ins Auge, welche sich mit Empfehlungen pro/contra von 2-GB-Grafikkarten beschäftigte – seinerzeit gegenüber den dato regierenden 1-GB-Grafikkarten betrachtend. Dabei wurden auch diverse Prognosen aufgestellt, ab welcher Lebensdauer sich ein solches 2-GB-Modell lohnen könnte, wobei für die längeren Zeiträume fast durchgehend schon zu 2-GB-Modellen geraten wurde. Die seinerzeitigen Empfehlungen sind aus heutiger Sicht nicht verkehrt, allerdings sind jene inzwischen teilweise schon von noch höheren Anforderungen überholt wurden, an welche man damals noch gar nicht denken konnte: Man kann heutzutage gut und gerne eine 3-GB-Grafikkarte für 1920x1080 und eine 4-GB-Grafikkarte für 2560x1600 empfehlen, absolute Enthusiasten denken sogar eher über 6 und 8 GB Grafikkartenspeicher nach.

So gesehen waren die seinerzeitigen Empfehlungen vielleicht sogar ein wenig zu knapp bemessen, zumindest wenn man es bezüglich eines ganz langfristigen Einsatzes sieht. Andererseits lief die Entwicklung der Grafikkarten-Anforderungen vor dem Jahr 2013 eher etwas gemächlich ab, erst die neue Konsolen-Generation hat den Anforderungs-Regler massiv nach oben gerissen. Dies dürfte vielleicht sogar noch eine Weile so weitergehen, bis die Spieleentwickler die Hardware-Möglichkeiten der neuen Konsolen weitestgehend ausgereizt haben und die nachfolgende Optik-Entwicklung dann wieder in einen gemächlichen Trott zurückfällt. Damit kann man derzeit durchaus beim Grafikkarten-Kauf eher zu mehr als zu weniger greifen, zumindest wenn man einen gewissen Lebenszyklus im Auge hat. Das Gegenargument hierzu lautet natürlich, daß die weitere Entwicklung nicht vorhersagbar ist und man daher gerade bei eher kurzen Lebenszyklen (aka schnellen Hardware-Wechseln) besser damit fährt, immer für die aktuellen Anforderungen und weniger für die Zukunft zu kaufen.

Golem berichten über AMD-Aussagen zur weiteren Strategie bei den Fertigungsgrößen für AMD-Prozessoren. Hierbei will AMD den Zwischenschritt auf 20nm ohne 3D-Transistoren auf jeden Fall mitnehmen, ehe man erst später zur 14/16nm-Fertigung mit 3D-Transistoren wechseln will. Eine klare Aussage, woher man die 20nm-Chip herbezieht, gab es im übrigen nicht – dies muß also nicht AMDs Hauptauftragnehmer GlobalFoundries betreffen, sondern kann sich auch um TSMC handeln. Gerade die Spielekonsolen-SoCs kommen schließlich derzeit von TSMC, selbst wenn AMD versucht, immer mehr Aufträge in Richtung GlobalFoundries zu verschieben. Bezüglich ernsthafter Prozessoren in 20nm wurde im übrigen nichts gesagt, die AMD-Roadmap ist an dieser Stelle nach der noch in 28nm hergestellten Carrizo-APU aber sowieso leer – und zu der 2016 erwarteten neuen x86 HighPerformance-Prozessorenarchitektur ist noch so gut wie gar nichts bekannt, demzufolge auch nicht deren Chipfertigung.