Die kürzlich notierte Erhöhung der Grafikchip-Preise bei AMD hat laut VideoCardz nunmehr zu einer Erhöhung der Preislagen bei Grafikkarten-Hersteller Gigabyte geführt – logischerweise, jener reicht die höheren Einkaufspreise einfach nur durch. Allerdings schwächt sich damit die Preiserhöhung schon ab, denn die 10% höheren Chip-Preise haben nunmehr zu 3-6% höheren Grafikkarten-Preisen geführt – auch wiederum logisch, denn Chip und Speicher sind nur ein gewisser Wertanteil an der gesamten Grafikkarte. Weiterhin offen bleibt, ob das ganze überhaupt zu einer tatsächlich nachweisbaren Erhöhung der Einzelhandels-Preise führt. Eigentlich wäre dies obligatorisch, da Grafikkarten im Normalfall sehr knapp kalkuliert in den Handel gehen, womit für die Händler keinerlei Spielraum existiert, eine Hersteller-Preiserhöhung selber aufzufangen.
AMD-Listenpreis | Gigabyte-Preiserhöhung | Straße 21.11. | |
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Radeon RX 6900 XT | $999 / 999€ | keine Änderung | 1427-2049€ |
Radeon RX 6800 XT | $649 / 649€ | 500 RMB = $78 | 1399-1690€ |
Radeon RX 6800 | $579 / 579€ | 300 RMB = $47 | 1259-1598€ |
Radeon RX 6700 XT | $479 / 479€ | 100-200 RMB = $16-31 | 889-1260€ |
Radeon RX 6600 XT | $379 / 380€ | 100-200 RMB = $16-31 | 649-1099€ |
Radeon RX 6600 | $329 / 339€ | 200 RMB = $31 | 544-713€ |
Gigabyte-Preiserhöhung gemäß der Berichterstattung seitens VideoCardz |
Doch in der aktuellen Situation bilden sich die Grafikkarten-Preise im Einzelhandel vollkommen losgelöst von Listenpreisen und selbst von realen Hersteller-Abgabepreisen – die Einzelhändler können wie bekannt deutlich mehr verlangen als notwendig wäre. Wie in einem marktwirtschaftlichen Lehrbuch-Beispiel bestimmen somit (limitiertes) Angebot und Nachfrage die Preise. Damit liegen bei den Einzelhändler anzunehmenderweise satte Margen vor – und somit keine tatsächliche Notwendigkeit, etwaige Preiserhöhungen seitens der Grafikkarten-Hersteller in Form von eigenen Preiserhöhungen beim Einzelhandelspreis umzusetzen. Keine Notwendigkeit bedeutet natürlich nicht, dass es die Einzelhändler nicht vielleicht dennoch tun – dies bleibt die weitere Entwicklung der Preissituation abzuwarten. Es existiert nur in diesem Sonderfall kein solcher Automatismus wie ansonsten bei Hersteller-Preiserhöhungen.
Twitterer Momomo zeigt eine Feature-Liste zu Intels 600er Chipsatz-Serie, zu welcher derzeit wie bekannt nur der Z690-Chipsatz veröffentlicht ist und die restlichen Chipsätze dann mit dem non-K-Portfolio der Alder-Lake-Prozessoren voraussichtlich zur CES 2022 anstehen. Danach zeigen sich die Chipsätze B660 & H670 als gangbare Alternativem zum Z690: Grob gesehen verliert man nur die CPU-Übertaktung, die in der heutigen Zeit jedoch ertragreichere Speicher-Übertaktung bleibt hingegen erhalten. Der H610-Chipsatz zeigt demgegenüber allerdings harsche Abspeckungen: Nominell ist keine PCIe-Anbindung einer SSD direkt an die CPU möglich (könnten die Mainboard-Hersteller jedoch mit Zusatz-Chips realisieren), Chipsatz-seitig fehlt zudem PCI Express 4.0 und USB3 20Gbps komplett. Selbiger H610-Chipsatz ist somit nur für PC-System geeignet, wo man eher mit einer SATA-SSD oder bestenfalls einer per PCI Express 3.0 über den Umweg des Mainboards-Chipsatzes angebundenen SSD arbeitet.
H610 | B660 | H670 | Z690 | |
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Speicher-Support | DDR4 & DDR5 | DDR4 & DDR5 | DDR4 & DDR5 | DDR4 & DDR5 |
CPU-Übertaktung | ✗ | ✗ | ✗ | ✓ |
Speicher-Übertaktung | ✗ | ✓ | ✓ | ✓ |
CPU PCI Express 5.0 | 1x16 | 1x16 | 2x8 oder 1x16 | 2x8 oder 1x16 |
CPU PCI Express 4.0 | - | 1x4 | 1x4 | 1x4 |
DMI 4.0 Lanes | 4 | 4 | 8 | 8 |
Chipsatz PCI Express 4.0 | - | 6 | 12 | 12 |
Chipsatz PCI Express 3.0 | 8 | 8 | 12 | 16 |
SATA 3.0 | 4 | 4 | 8 | 8 |
USB 2.0 | 10 | 12 | 14 | 14 |
USB3 5Gbps | 4 | 6 | 8 | 10 |
USB3 10Gbps | 2 | 4 | 4 | 10 |
USB3 20Gbps | - | 2 | 2 | 4 |
Release | voraussichtlich CES 2022 | 4. Nov. 2021 | ||
gemäß der Angaben von Momomo @ Twitter |
TechPowerUp haben sich bei nVidia eine Bestätigung dafür eingeholt, dass die am 7. Dezember zu erwartende GeForce RTX 2060 12GB ohne "Founders Edition" und somit nur als Hersteller-Variante seitens der Grafikkarten-Hersteller antreten wird. Dies war allerdings schon allein deswegen zu erwarten, da nVidia derzeit keine FE-Karten verkaufen will – jene muß man schließlich im eigenen Online-Shop zum Listenpreis anbieten und kann hierfür nicht die übertriebene Preise des Einzelhandels ansetzen. Eher irritierend ist, dass derzeit kaum irgendwelche beachtbaren Vorlaunch-Aktivitäten seitens der Grafikkarten-Hersteller und des Handels zu sehen sind. Dies zeigt nicht unbedingt auf einen großen Launch mit demzufolge großem Liefervolumen hin. Selbiges ist allerdings der einzige echte Zweck der neuen Turing-basieren Karte, da hierbei Chip-seitig nicht die 8nm-Fertigung von Samsung, sondern eben noch die ältere 12nm-Fertigung von TSMC bemüht wird.
Und dies ist die einzige Möglichkeit für nVidia, tatsächlich einmal (richtig) mehr an Grafikchips zu erhalten, bei allen anderen Grafikkarten hängt man bekanntlich an der (limitierten) Samsung-Fertigung. Im Idealfall bestände die Chance, mit überzeugenden Liefermengen zur GeForce RTX 2060 12GB die Preise aller Grafikkarten im Mainstream-Segment positiv nach unten hin zu beeinflussen. Kommt nVidia dagegen nur mit kleinen Liefermengen an, stellt sich die Sinnfrage dieser Aktion bzw. erübrigt sich in jedem Fall diese Chance auf Verbesserung der Preislagen. Dabei könnte dieser Fall auch als Testlauf für den Wechsel auf die nachfolgende Lovelace-Generation dienen bzw. eine Hilfestellung zur damit anstehende Frage geben, ob nVidia bei derem Erscheinen die Ampere-Generation (wie üblich) auslaufen läßt – oder hingegen zugunsten insgesamt größerer Liefermengen für einen gewissen Zeitraum weiterhin im Programm behält.
GeForce RTX 2060 6GB | GeForce RTX 2060 12GB | GeForce RTX 2060 Super | GeForce RTX 3060 | |
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Chipbasis | nVidia TU106-300 | nVidia TU106 | nVidia TU106-410 | nVidia GA106-300 |
Hardware | Turing, 30 Shader-Cluster (1920 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface | Turing, 34 Shader-Cluster (2176 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface | Turing, 34 Shader-Cluster (2176 FP32-Einheiten) @ 256 Bit Interface | Ampere, 28 Shader-Cluster (3584 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface |
Taktraten | 1365/1680 MHz & 14 Gbps | 1470/1650 MHz & 14 Gbps | 1470/1650 MHz & 14 Gbps | 1320/1777 MHz & 15 Gbps |
Rohleistungen | 6,5 TFlops & 336 GB/sec | 7,2 TFlops & 336 GB/sec | 7,2 TFlops & 448 GB/sec | 12,7 TFlops & 360 GB/sec |
Speicher | 6 GB GDDDR6 | 12 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 |
TDP (GCP) | 160W | 185W | 175W | 170W |
FHD Perf.Index | 910% | geschätzt ~1000-1050% | 1050% | 1130% |
4K Perf.Index | 123% | geschätzt ~135-150% | 148% | 165% |
Listenpreis | $299 | ? | $399 | $329 |
Release | 7. Januar 2019 | 7. Dezember 2021 | 2. Juli 2019 | 25. Februar 2021 |
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |