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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. August 2019

Gemäß dem Planet 3DNow! bringt AMDs neueste AGESA-Bibliothek, welche die technische Grundlage der BIOSe für AMD-Platinen darstellt, in der jüngsten Version "1.0.0.3abb" eine Sperre für PCI Express 4.0 auf älteren AMD-Platinen mit sich. Ein auf Basis dieser AGESA-Version erstelltes BIOS kann also technisch kein PCI Express 4.0 auf älteren AMD-Mainboards mehr aufbieten, das Feature wäre funktionslos bzw. es würde praktisch maximal PCI Express 3.0 anliegen. Die einzigen Mainboards, welche mit dieser AGESA-Version noch Support für PCI Express 4.0 bieten können, sind jene auf Basis von AMDs X570-Chipsatz. Die Ankündigung einiger Mainboard-Hersteller, sich an AMD irgendwie vorbeizumogeln, endet damit erwartungsgemäß an dieser Stelle – und die neuere AGESA-Version dürfte wohl kein Mainboard-Hersteller übergehen können, mittels jener werden schließlich einige der Kinderkrankheiten der Ryzen 3000 Serie kuriert. Wie auch bei Intel üblich, hat letztlich der CPU- und Chipsatz-Hersteller seine Plattform so weit im Griff, das Irr- und Seitenwege der Mainboard-Hersteller faktisch unmöglich sind, jedenfalls nicht ohne stillschweigende Duldung – welche in diesem Fall nicht erfolgt, so wie es AMD allerdings auch schon angekündigt hatte.

PCGamesN hat sich eine der nunmehr neu in den Markt kommenden PCI Express 4.0 SSDs speziell in Bezug auf die Laderaten unter Spielen angesehen. Hierbei wurden mit einer Corsair Force MP600 (PCIe 4.0) diverse Tests gegen eine Samsung 970 Evo (PCI 3.0) angestellt, gemessen wurden ausschließlich Sachen wie Spielstart und das Einladen von neuen Leveln. Unter 6 angetretenen Tests bestätigt sich allerdings grob das Ergebnis, welches TechPowerUp schon vor kurzem aufgestellt hatten: Die PCIe-4.0-SSD gewinnt im Schnitt der Messungen gerade einmal +0,1% gegenüber der PCIe-3.0-SSD. Sicherlich wird dieses Gesamtresultat durch ein Ausreißer-Ergebnis beeinflußt, welches die ältere SSD vorn sieht – in den anderen Test liegt der Vorteil der neueren SSD aber auch nur bei jeweils 1-3%. Dafür lohnt sich nach wie vor kein Run auf die neueren SSDs, welche bislang noch den Beweis schuldig geblieben sind, das die bessere Schnittstelle außerhalb von Theorie-Benchmarks wirklich etwas zählbares bringt. Vielleicht können zukünftige PCIe-4.0-SSD hierzu noch besseres aufzeigen, immerhin handelt es sich bei den Testobjekten derzeit um die allererste PCIe-4.0-Generation. Sofern jene allerdings wirklich große praktische Differenzen erbringen wollte, müssten jene zumindest ansatzweise eigentlich auch jetzt schon zu sehen sein.

Die c't berichtet über auffällig günstige Windows- & Office-Lizenzen – welche aber nicht in einem China-Shop, sondern beim Discounter Edeka angeboten werden. Hier gibt es Windows 7 Pro für 18 Euro bzw. Windows 10 Pro für 40 Euro – was jetzt nicht das chinesische Preisniveau schlägt, aber dennoch deutlich unterhalb der deutschen Ladenpreise für eine Retail-Version liegt (bei Windows 10 Pro immerhin 259 Euro). Überraschend ist hierbei natürlich zuerst der Anbieter, denn Edeka kann sich sicherlich keinen rechtlichen Ärger mit einem Großkonzern wie Microsoft leisten bzw. würde selbigem bei Artikeln, die nicht zum Kernsortiment gehören, sicherlich grundsätzlich aus dem Weg gehen. Das Edeka das ganz trotzdem anbietet, deutet damit durchaus darauf hin, das hier alles legal ist (was dann dezent in die Richtung deutet, das dies bei den China-Shops nicht grundsätzlich anders liegt). Die Rückfrage der c't bei Microsoft erbrachte dann trotz vier Wochen Zeit nur nichtssagende Standardsprüche – was im Endeffekt allerdings doch eine gewisse Aussage darstellt. Es mag sein, das solcherart Billig-Lizenzen nicht dem Geschäftsgebahren von Microsoft entsprechen und dort ungern gesehen sind, rechtlich sind jene aber wohl dennoch legal.

Genau aus diesem Mißverhältnis heraus will sich Microsoft dazu dann auch nicht verbindlich äußern, um Interessenten an diesen Billig-Lizenzen weiterhin in Unsicherheit wiegen zu können. Insbesondere kann sich Microsoft hierzu auch keine neuen Gerichtsverfahren leisten, denn jene können nur ungünstiger ausgehen als der bislang erreichte Stand. Es gab hierzu in der Vergangenheit für Microsoft durchaus günstige Urteile, welche ohne beiliegende Original-DVD den Lizenz-Verkauf als "illegal" ansahen. Diese Urteile dürften in einer Neuansetzung jedoch zusammenbrechen, denn Microsoft liefert heutzutage nur noch im Einzelfall auf DVD aus, versucht selber aktiv den Verkauf ohne physischen Datenträger durchzubringen. Ein neuerliches Verfahren würde demzufolge die reine Lizenznummer als den eigentlichen Wertgegenstand anerkennen – und jener ist natürlich einzeln weiterverkaufbar, zumindest unter dem Rechtsgrundsatz der "Erschöpfung". Eben deswegen sind bei solcherart Lizenzen letztlich auch keine wirklichen Probleme zu erwarten – das Sperren einzelner Lizenz-Keys bringt Microsoft nichts, das Sperren großer Mengen solcherart Lizenz-Keys würde die Sache dagegen vor Gericht bringen, wo Microsoft heutzutage kaum noch eine Chance haben dürfte. Im konkreten Fall von Edeka ist der Lizenz-Käufer natürlich auch gut damit heraus, das der deutsche Discounter vom Normalbürger eher zu belangen ist als ein chinesischer Online-Shop.