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Hardware- und Nachrichten-Links des 5./6. April 2014

Die SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) behaupten in Berufung auf Quellen aus Taiwan, daß 20nm-Grafikchips von nVidia wohl noch etwas länger auf sich warten lassen sollen als bisher schon gedacht: Nur im besten Fall würde es einen einzelnen 20nm-Grafikchip von nVidia bereits dieses Jahr geben, generell sollte man wohl besser von 2015 bei diesem Thema ausgehen. Die konkrete Formulierung lautete sogar auf "weit in 2015", was angesichts der Stimmungslage zu weiteren 28nm-Grafikkarten nicht gerade gut klingt. In wie weit dies Auswirkungen auf AMDs 20nm-Pläne hat, ist wegen der fehlenden Begründung zur 20nm-Verzögerung bei nVidia unsicher. Zu AMD wurde bislang eine neue Grafikkarten-Serie, angeblich in der 20nm-Fertigung, für das dritte Quartal 2014 gemeldet. Allerdings ist dies auch die bisher einzige Meldung zu AMDs näheren Zukunftsplänen, was angesichts des nun nicht mehr all zu weit entfernt liegenden dritten Quartals nicht gerade optimistisch stimmt, daß diese Prognosen auch wirklich eingehalten werden können.

Fudzilla berichten über eine neue Anschlußform, welche nVidia für die Pascal-Generation neben dem gewöhnlichen PCI Express plant: Mezzanine soll primär im Server-Segment eingesetzt werden und bietet unter anderem eine Stromaufnahme über den Stecker von immerhin 300 Watt. Daneben dürfte Mezzanine auch das für Pascal geplante NVLink-Interface unterstützen – im Gegensatz zu PCI Express. Bei Pascal wird dann wohl eine klare Zweiteilung stattfinden: Server-Modelle kommen mit Mezzazine-Stecker und benutzen das NVLink- oder PCIe-3.0-Interface, je nachdem was auf der Gegenseite vorhanden ist. Die Consumer-Modelle werden dagegen einen ganz normalen PCI Express 3.0 oder möglicherweise schon PCI Express 4.0 Stecker haben und weiterhin das PCI-Express-Protokoll zur Kommunikation mit der CPU verwenden. Änderungen hieran müsste nVidia für den Consumer-Bereich mit Intel und AMD absprechen – und wenn, dann würde dies ein gemeinsamer Standard werden und nicht wie NVLink ein nVidia-exklusiver Sonderweg.

Nochmals Fudzilla können zum Thema des 3D-Speichers bei Pascal vermelden, daß jener nicht im Auftrag von nVidia mit dem Pascal-Grafikchip mitgefertigt wird, sondern von nVidia bei den Speicherherstellern einfach nur eingekauft wird. Damit ist man – ähnlich wie bei den heutigen Grafikkarten – unabhängiger und kann zwischen den Anbietern wechseln. Allerdings wird es wohl so sein, daß nVidia den Grafikkarten-Herstellern das komplette Chip-Package mit Grafikchip und 3D-Speicher auf demselben Trägermaterial verkauft, womit der 3D-Speicher somit in jedem Fall durch nVidias Bücher geht und damit den nVidia-Umsatz steigert. Dies trifft vor allem zu, weil es bei Pascal nun doch keinen weiteren Grafikkarten-Speicher geben soll, jeglicher Speicher als 3D-Speicher ausgeführt werden soll. Da sich die Aussage allerdings (wegen der Erwähnung von NVLink) auf Profi-Grafikkarten bezog, bleibt hier noch eine kleine Unsicherheit übrig. Zumindest will nVidia in der Lage sein, wirklich große Speichermengen über den 3D-Speicher zu realisieren, wenn man die Profi-Karten exklusiv nur mit 3D-Speicher ausstatten wird.

Für einiges Interesse sorgt derzeit ein Urteil des Amtsgerichts Köln in einem Filesharing-Fall, mittels welchem die Kosten für "getauschte" Musikstücke auf 10 Euro pro Titel extrem eingedampft wurden – üblicherweise setzen die Rechteinhaber 5.000 bis 10.000 Euro pro Titel als "Schaden" an und bekommen dann gerichtlich meistens Richtung 100 bis 1000 Euro Schadensersatz pro Titel zugesprochen. Das Amtsgericht Köln sah dies angesichts des Massenphänomens "Filesharing" als unrealistisch an, weil der Beklagte schließlich kein exklusives Angebot in die Filesharing-Netze gestellt hatte – es war vielmehr zehntausendfach schon vorhanden, womit auch der durch den Filesharing-Sünder explizit verursachte Schaden nicht so groß angesetzt werden konnte. Das Gericht sah somit 10 Euro pro Titel als gerechtfertigt an, die klagende Partei zog mit insgesamt nur 260,50 Euro von dannen und muß aufgrund der faktischen Niederlage ihre (viel höheren) Gerichtskosten selber tragen. Als Einladung zum Filesharing-Mißbrauch darf das ganze allerdings nicht verstanden werden, denn bei großen Musiksammlungen können auch 10 Euro pro Titel schmerzhafte Summen erreichen. Zudem urteilen die Gerichte nach wie vor sehr uneinheitlich beim Thema Filesharing, ergo kann man sich wirklich nicht auf dieses Urteil verlassen.