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Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7. Dezember 2016

Derzeit breit aufgegriffen wird ein Statement von HardOCP-Gründer Kyle Bennett, welcher im HardOCP-Forum verkündete, Grafikchip-Technik von AMD würde zukünftig in Intel-Grafikchips wandern, da ein entsprechendes Lizenzabkommen zwischen beiden Firmen unterzeichnet worden wäre. Hierunter muß man sich allerdings nicht zu viel vorstellen – wie beispielsweise die Übernahme der GCN-Architektur durch Intel, denn dies hat Intel angesichts seiner eigenen Grafikchip-Architektur gar nicht notwendig. Für Intel relevant sind allein die verschiedenen patentrechtlich geschützten Grafikchip-Technologien, beispielsweise für diverse Grafik-Effekte oder Architektur-Details. Jene muß Intel entweder bei AMD oder nVidia lizensieren, um eventuellen Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Bei welchem der beiden Grafikchip-Entwickler man lizensiert, ist dabei nicht wirklich relevant, da beide auf genügend eigenen Patenten sitzen, um sich gegenseitig in unendliche und vor allem fruchtlose Patentstreitigkeiten verwickeln zu können – und dies demzufolge wohlweislich unterlassen. Bisher hatte Intel bei nVidia jene Grafikchip-Patente lizensiert – zukünftig fließen diese Einnahmen schlicht an AMD (zumindest wenn der HardOCP-Gründer mit seiner Aussage Recht hat). An den Intel-Grafikchips dürfte sich dadurch vermutlich gar nichts verändern, eventuell fließt langfristig die eine oder andere AMD-Idee in diese ein.

WinFuture berichten über die gemeinsame Ankündigung von Microsoft und Qualcomm, das die nächste Generation von Qualcomms Snapdragon-Prozessoren auf ARM-Basis über einen Hardware-basierten Virtualisierungs-Modus auch x86-Code ausführen kann. Jene Emulation soll derart vollständig funktionieren, das auch ein komplettes Windows 10 auf diesen neuen Snapdragon-Prozessoren ausgeführt werden kann – was faktisch die Tür öffnet für ARM-basierte Windows-PCs, nur eben ohne den Software-Einschränkungen des ehemaligen Windows 8 RT (ebenfalls ARM-basiert, aber nicht zu Ausführung von x86-Code in der Lage). Genaueres hierzu wird es sicherlich später noch geben, genaueres hierzu ist sicherlich auch vonnöten – denn natürlich drängen sich entscheidende Fragen zur Performance dieser Virtualisierungs-Lösung sowie zu deren Software-Kompatibilität auf (bislang wird nur von Win32-Anwendungen sowie von UWP-Apps geredet). Interessant ist auch der Punkt der x86-Lizenz bzw. ob jene benötigt wird – gut möglich, das hierzu Qualcommm (Ist nur eine Emulation!) und AMD/Intel (Über so etwas entscheiden wir!) gänzlich unterschiedliche Auffassungen haben. Erstmalig x86-geeignet soll schon Qualcomms kommender HighEnd-SoC Snapdragon 835 werden, erste kaufbare Windows-10-Geräte mit diesem SoC werden im zweiten Halbjahr 2017 erwartet.

Von IC Insights kommt eine Zukunftsprognose zum weltweiten Chipmarkt (eingeschlossen hierbei wirklich alle Chips, sprich auch Speicherchips, Kleinstchips, etc), welche versucht diese Entwicklung bis zum Jahr 2020 vorzuzeichnen. Hierbei werden sowohl die Marktgröße der einzelnen Chipsegmente als auch deren Wachstumsraten prognostiziert bzw. bildlich dargestellt – was interessante Konstellationen ergibt. So haben die beiden (deutlich) größten Posten in Form von Smartphone-Chips und PC-Chips auch mit die schwächsten Wachstumsraten – wobei IC Insights im Gegensatz zu anderen Prognosen hier auch wirklich von einem (Umsatz-)Wachstum auf dem PC ausgehen. Die höchsten Wachstumsraten haben dagegen Autoelektronik-Chips und IoT-Chips – wobei nur für die letztere Sparte ein so starkes Wachstum prognostiziert wird, auf das jene in einer mittelfristigsten Zukunft eventuell einmal in die absoluten Größenordnungen der PC- und Smartphone-Chips gelangen könnte. Die Grafik zeigt wie gesagt gut an, das zwar die großen Wachstumssegmente außerhalb des PC- und Smartphone-Business liegen, die anderen Chipsparten aber derart kleiner sind, das jene PCs & Smartphones noch lange nicht das Wasser werden reichen können.

Nachdem der seit Dienstag grassierende Erpressungstrojaner "Goldeneye" Heise Security gleich vier Meldungen innerhalb kürzester Zeit wert war – No.1, No.2, No.3 & No.4, weisen wir gern noch einmal auf unsere Anleitung zum Schutz vor Erpressungstrojanern vom Februar diesen Jahres hin. Jene ist auch im Fall von "Goldeneye" zielführend, da jener Erpressungstrojaner sich schlicht mittels Excel-Makros zu aktivieren versucht – sind diese deaktiviert (Standard in neueren Excel-Versionen) und geht der Nutzer nicht auf die Aufforderung des eMail-Dokuments ein, diesen Schutz manuell aufzuheben, dann wird der Virus eben auch nicht ausgeführt. Grundsätzlich sind aber auch die beiden anderen in jener Anleitung empfohlenen Schutzmaßnahmen nützlich, gerade der Windows Scripting Host ist ein wandelndes Sicherheitsrisiko, da bei jenem die Standardeinstellung auf "ausführen" lautet. Tritt dennoch der schlimmstmögliche Fall ein, versucht eine kürzliche Erste-Hilfe-Anleitung Linderung zu verschaffen – ob man seine Daten allerdings wirklich wiederbekommt, ist zweifelhaft, die Fälle von später doch noch knackbaren Erpressungstrojanern haben in letzter Zeit eher abgenommen, moderne Erpressungstrojaner dürften heutzutage eigentlich immer wirklich unentschlüsselbaren Datensalat zurücklassen. Im Fall von Erpressungstrojanern hilft also wirklich nur Vorsicht, mit Nachsicht kommt man hierbei meistens nicht weit.