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Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7./8. Dezember 2017

ComputerBase und Tom's Hardware berichten über das (nominelle) Auslaufen des Referenzdesigns zur Radeon RX Vega 56 & 64 zugunsten der jetzt langsam in den Markt kommenden Herstellerdesigns zu diesen Karten. Allerdings wird das Referenzdesign nicht ganz vom Markt verschwinden, sondern zumindest von Grafikkarten-Hersteller Biostar zukünftig in Eigenregie weiterhin aufgelegt und vertrieben werden (wobei Biostar natürlich auch schlicht jener Grafikkarten-Hersteller sein könnte, bei welchem AMD die bisherigen Referenzdesigns hat fertigen lassen). Problematisch ist hierbei, das in der Übergangszeit die Lieferbarkeit der Radeon RX Vega 56/64 Karten nochmals schlechter geworden ist: Die Radeon RX Vega 56 ist schon gar nicht mehr verfügbar, die Radeon RX Vega 64 nur noch in absolut vereinzelten Angeboten, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sein sollten. Die Hoffnung, das man zu diese Grafikkarten eines Tages mal zu den von AMD ursprünglich veranschlagten Preisen kaufen kann, verschiebt sich damit immer weiter nach hinten.

Eine interessante Fragestellung, welche der Release der Titan V aufwirft, liegt in den daraus folgenden bzw. darauf basierenden Auswirkungen auf die nVidia-Roadmap: Denn normalerweise war keine GV100-basierende Karte für den Consumer-Markt zu erwarten – für diese Zwecke war einstmals der GV102-Chip innerhalb der Volta-Generation geplant. Nun hat nVidia diese Planungen wie bekannt komplett umgestoßen und es wird wohl keine weiteren Volta-Chips neben dem GV100 mehr geben – zugunsten der direkt nachfolgenden Ampere-Generation. Jene soll zwar schon ab dem zweiten Quartal 2018 erscheinen, aber dies muß ja nicht bedeuten, das der Enthusiasten-Chip GA102 dann schon spruchreif ist. Denn nVidia hatte eine neue Chip-Generation zuletzt immer mit dem jeweiligen HighEnd-Chip begonnen (in diesem Fall der GA104), und den jeweiligen Enthusiasten-Chip regelmäßig erst ein halbes Jahr später gebracht. Vielleicht ist nVidia also schlicht das Jahresende 2018 zu spät für eine neue Enthusiasten-Lösung, daher schiebt man nunmehr die Titan V auf GV100-Basis ein. In jedem Fall darf man die Existenz der Titan V daraufhin auslegen, das nicht gerade demnächst eine neue Titan-Lösung auf Ampere-Basis erscheinen wird, die Ampere-Generation also wie gewöhnlich mit den GA104-basierten Grafikkarten starten wird.

WinFututure weisen auf die Unterschiede zwischen Ankündigung und Realität bei den ARM-basierten Windows-Notebooks hin, welche nun von Microsoft, Qualcomm, Asus und HP vorgestellt wurden. So mussten die Qualcomm-Prozessoren vergleichsweise hoch getaktet werden, um überhaupt eine konkurrenzfähige Einsteiger-Performance zu ermöglichen. Die versprochene Akkulaufzeit von 20-22 Stunden bezieht sich zudem leider nur auf aufs Video-Schauen mit reduzierter Display-Helligkeit – im Normaleinsatz dürfte somit nur die Hälfte dieses Wertes realistisch sein, was aber auch schon einige x86-basierte Notebooks erreichen. Hauptsächlicher Störstein ist jedoch, das die angebliche Kompatibilität mit gewöhnlicher Windows-Software nicht viel wert ist, da jedes einzelne Programm für eine performante Ausführung extra durch Microsoft optimiert werden muß. Die x86-Emulation für den ARM-Prozessor ist also nur grundsätzlicher Natur, kann aber out-of-the-box keine performanten Resultate liefern. Bezüglich der benötigten Programm-spezifischen Optimierungen steht man zudem erst am Anfang, Microsoft spricht von den 100 populärsten Anwendungen – weitere sollen nach Bedarf folgen.

Jene Programm-spezifischen Optimierungen sind natürlich ein gravierender Negativpunkt: Wenn da kein beachtbarer Anfangserfolg herauskommt, könnte das ganze auch schnell wieder beerdigt werden, darunter eben auch Microsofts Arbeit an weiteren Programm-spezifischen Optimierungen. Grundsätzlich muß man immer damit rechnen, das zum einen neue oder auch wenig bekannte Programme auf solcherart Geräten nur arg langsam laufen werden. Diese Probleme durch besonders leistungsstarke Hardware abzumildern, funktioniert leider prinzipbedingt auch nicht – es werden hierbei schon mit die besten Qualcomm-Chips verbaut. ARM-basierte Windows-Notebooks können somit derzeit nur die Nische von Billig-Geräten besetzen, die für einfachste Anwendungszwecke aufgelegt werden, wo also kaum einmal Software außerhalb des üblichen Rahmens eingesetzt wird. Eine echte Konkurrenz zu x86-Prozessoren läßt sich darüber kaum begründen – das ganze taugt allenfalls als erster Ansatz, welcher später mit dem Ziel einer echten Konkurrenz aber noch erheblich verbessert werden muß.