7

Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Mai 2018

Die ComputerBase hat zusammengetragen, was sich zuletzt bezüglich neuer Vega-Chips so ergeben hat. Erstes Thema ist hierbei "Vega 20", der in der 7nm-Fertigung erwartete neue HPC-Chip von AMD – zu welchem die lange kolportierte DoublePrecision-Stärke (SP/DP-Verhältnis von 1:2) nunmehr mittels Treibereinträgen belegt werden konnte. Zweites Thema ist "Vega 12", zu welchem es immer noch keine klare Einordnung gibt – aber nunmehr Hinweise darauf, das jener Chip mit einer Lüftersteuerung umgehen kann, genauso wie auch Taktraten von (im Maximalfall) 1980 MHz erreichen könnte. Letzteres dürfte natürlich nur eine absolute Maximalangaben sein, vielleicht auch nur einen Höchstwert in einem Register darstellen, welches in dieser Höhe nie genutzt wird – nichtsdestotrotz, beides deutet eher auf eine Desktop-Grafikkarte hin. Noch aber ist zu Vega 12 überhaupt nicht klar, in welcher Hardware-Klasse dieser Chip antritt – LowCost- und Mainstream-Segment schließt man hierbei gewöhnlich aus, da HBM-Speicher dafür immer noch als zu teuer gilt. Auch die Möglichkeit, das "Vega 12" am Ende schlicht das für den Sommer 2018 angekündigte "Vega Mobile" sein könnte, liegt immer noch im Rahmen der Möglichkeiten.  (Forendiskussion zum Thema)

Währenddessen verbreiten TweakTown das Gerücht, Intel würde bereits zur CES 2019 (Anfang Januar 2019) seine erste Intel-Grafikkarte vorstellen. Dies widerspricht allerdings solideren Gerüchten, nach welchen die ersten größeren Intel-Grafikchips in Form von "Arctic Sound" für das erste Halbjahr 2020 geplant sind. Zudem wechselt die TweakTown-Meldung wild zwischen "GPU" (Grafikchip) und "Card" (Grafikkarte) – und aller Vermutung nach lautete die urspüngliche Information (sofern es überhaupt eine gab) nur auf eine entsprechende "GPU". Sicherlich wird Intel mit "Arctic Sound" und nachfolgend "Jupiter Sound" vergleichsweise leistungsfähige Mobile-Grafiklösungen aus eigenem Haus auflegen – aber ob jene ausreichend schnell sind, um im Desktop-Segment mitzuspielen, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Intels deklarierte Zielrichtung, bei "Jupiter Sound" nVidia im Bereich von unter 60 Watt Stromverbrauch bei der Energieeffizienz schlagen zu können, deutet in jedem Fall bestenfalls auf ein Mainstream-Niveau hin – was einen Wiedereinstieg in den Desktop-Markt eher fraglich erscheinen läßt, dafür sollte man sicherlich mit klar leistungsfähigeren Lösungen daherkommen. Gut möglich, das es tatsächlich erste Informationen zu den Intel-GPUs zur CES 2019 gibt – aber dies bedeutet keineswegs einen zeitnahen Marktstart, noch das es dann gleich zu Desktop-Grafikkarten von Intel kommen würde.  (Forendiskussion zum Thema)

Laut Tim Sweeney von Epic Games würde eine Rechenleistung von "nur" 25 TFlops für RayTracing im Stil der eigenen "Reflections" Star-Wars-RayTracing-Demo ausreichend sein, wie die PC Games Hardware notiert. Dies wäre weniger als die Hälfte dessen, was hierzu kürzlich seitens Jon Peddie Research (62 TFlops) angenommen wurde – wobei Tim Sweeney seine Angabe allerdings nur auf eine reine RayTracing-Beleuchtung gemünzt hat, damit also von einem Rasterizer/RayTracing-Hybrid ausgeht. Die eigentliche Aussage ist also, das hochklassige Rasterizer/RayTracing-Hybriden mit der übernächsten Grafikchip-Generation machbar erscheinen – zumindest nominell gesehen. Die eigentlichen Stolpersteine hierzu wurden ebenfalls kürzlich bereits notiert: Zwischen den Hardware-Anforderungen in Grafik-Demos und in echten Spielen liegt oftmals der Faktor x3 bis x10, wie man mittels der bewegten Vergangenheit an seinerzeitigen Grafik-Demos von 3dfx, ATI und nVidia unschwer erkennen kann. Aller Vermutung nach bedarf es bedeutsamer Fortschritte in der RayTracing-Effizienz, um jene wirklich so schnell massentauglich zu machen – auf das sich Tim Sweeneys Vorhersage erfüllt, in 10 Jahren komplett auf RayTracing umgestiegen zu sein.

Die kürzliche Neu-Betrachtung der Spiele-Performance von Ryzen 2000 gegen Ryzen 1000 & Coffee Lake musste leider nochmals korrigiert werden, da sich die GameStar in einem Benchmark vertan und die (völlig) falschen Ergebnisse veröffentlicht hatte. Es handelte sich dabei zwar nur um eine einzelne Meßreihe, aber in dieser gab es eine erhebliche Wertedifferenz (grob -40% gegen Intel-Prozessoren) – was sich dann sowohl auf den Performance-Index der GameStar als auch auf den insgesamten Performance-Index deutlich auswirkt. Nur auf die GameStar-Ergebnisse bezogen bedeutet diese Fehlerkorrektur, das der Ryzen 7 2700X von (fälschlicherweise) 99,2% des Performance-Niveaus eines Core i7-8700K nunmehr (korrekterweise) auf nur noch 89,8% abruscht (bei den anderen AMD-Prozessoren kommt ähnliches heraus). Diese Differenz um immerhin fast 10 Prozentpunkte bei der GameStar ergibt dann auch einen nochmals sinkenden insgesamten Performance-Index bei der Spiele-Performance – für den Ryzen 7 2700X auf nunmehr 90,5% des Performance-Niveaus eines Core i7-8700K.

Spiele (1%Min@1080p) 7700K 8400 8600K 8700K 1600X 1800X 2600 2600X 2700 2700X
Perform.-Index (original) 93,1% 91,3% 95,1% 100% 82,7% 87,2% ~89% 92,3% ~89% 97,0%
Perform.-Index (1. Korrektur) 90,1% 90,2% 93,1% 100% 80,5% 84,5% ~84% 87,2% ~86% 91,8%
Perform.-Index (aktuell) 90,4% 90,5% 93,4% 100% 79,5% 83,4% ~83% 85,5% ~85% 90,5%

In der genannten Meldung wurde dieser Fehler nunmehr direkt korrigiert, zuzüglicher minimaler Änderungen in der Kommentierung. An der Gesamtsituation macht diese Differenz von 1-2 Prozentpunkten kaum noch etwas aus – allerdings wird nunmehr doch offensichtlicher, das Intel bei der Spiele-Performance weiterhin vorn liegt, wenn der kleinste Coffee-Lake-Sechskerner diesbezüglich denselben Performance-Index erhält wie das größte Ryzen-2000-Modell (Core i5-8400 & Ryzen 7 2700X beiderseits auf 90,5%). Im übrigen wären die Auswirkungen dieses Fehlers kleiner ausgefallen, wenn einfach zwei Punkte erfüllt wären: Bei Hardwaretests mit 10-12 Einzelbenchmarks (anstatt nur 4-6) geht eine solche Einzeldifferenz schneller im Gesamtbild unter, das Vorhandensein von ca. 20 Hardwaretests mit aussagekräftigen Benchmarks (anstatt nur 8) würde den Fehler nochmals stärker herunterdrücken, bis am Ende in den Kommabereich hinein. Nur zum Vergleich: Die 3% Differenz, welche die Anwendungs-Benchmarks von AnandTech ohne HPET ausmachen, würden im aufgestellten Perfomance-Index zur Anwendungs-Performance von Ryzen 2000 eine Differenz von nur noch 0,1% ergeben.