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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. Mai 2016

Videocardz zeigen einen (inzwischen wieder gelöschten) Twitter-Tweet, wonach das NDA zur GeForce GTX 1080 angeblich schon am 17. Mai 2016 fallen soll – und damit nachfolgend die Launchreviews veröffentlich werden dürfen. Dies widerspricht sich erst einmal mit der klaren Launchangabe seitens nVidia vom 27. Mai, andererseits sind die Pressesamples inzwischen bei den Hardwaretestern eingetroffen und wäre dies für einen Launch erst am 27. Mai eine ungewöhnlich lange Testdauer. Zwei mögliche Auflösungen sind hierbei augenscheinlich: Erstens einen NDA-Fall wirklich schon am 17. Mai – und den Verkaufsstart dann eben am 27. Mai. Oder auch ein schlichter Schreibfehler in diesem Tweet, von "27" zu "17" ist es schließlich nicht weit – in diesem Fall würden Kartenreviews und Verkaufsstart wiederum einheitlich auf den 27. Mai zusammenfallen. So oder so macht nVidia mächtig Druck, um die wirklich ersten Consumer-Grafikkarten der 14/16nm-Generation herauszubringen – obwohl AMD sich in dieser Generation klar vorn wähnte und viel früher (schon zum Jahresbeginn) mit der öffentlichen Bekanntgabe der eigenen 14/16nm-Pläne begonnen hatte. AMD dürfte von dieser Entwicklung einigermaßen düpiert worden sein, hat aber dennoch mit den klar Geldbeutel-freundlicheren Polaris-Grafikkarten immer noch einige interessante Pfeile im Köcher.

In unserem Forum läuft eine heiße Diskussion darüber, welche der Performance-Aussagen von nVidia zur GeForce GTX 1080 nun ernst zu nehmen sind – gerade weil hierbei mehrere verschiedene Werte herumschwirren, darunter auch die sehr plakative Aussage der zweifachen Performance zur GeForce GTX 1080 (bei einer dreifachen Effizienz). Diese wurde sogar offiziell getroffen und von nVidia derart niedergeschrieben – allerdings in einer Folie, welche explizit auf die VR-Performance eingeht (im genauen gibt die Folie ein Performanceplus von ~95% zur GeForce GTX Titan X aus). Für die "normale" Gaming-Performance hat nVidia allerdings eine extra Folie gezeigt, welche nur ~22% Performancegewinn von GeForce GTX Titan X zur GeForce GTX 1080 offenbart. Auf dieser Performance-Angabe basieren auch alle unseren bisherigen Performance-Prognosen zur GeForce GTX 1080. Die VR-Performance der GeForce GTX 1080 (welche natürlich glänzend aussieht) ist hingegen derzeit mangels breit verfügbarer VR-Brillen und vor allem standardisierter Performancemessungen unter VR-Gaming eher schlecht wertbar. Vielleicht können die kommenden Launchreviews zur GeForce GTX 1080 auf diesem Feld erste Pionierarbeit leisten.

nVidia GP104-Livestream (Bild 1 – Performance)
nVidia GP104-Livestream (Bild 1 – Performance)
nVidia GP104-Livestream (Bild 4 – VR-Performance)
nVidia GP104-Livestream (Bild 4 – VR-Performance)

Nochmals zur Klarstellung, wie die "Founders Edition" zur GeForce GTX 1070 & 1080 einzuschätzen sind: HardOCP haben hierzu von nVidia genauere Informationen eingeholt, nachdem des sich hierbei glasklar um das frühere Referenzdesign handelt – nur halt unter neuem Namen. Selbst das nVidia hierfür (angeblich) besonders hochwertige Komponenten verwendet, muß letztlich nichts sagen – dies wäre nur beachtenswert, wenn es hierbei einen Unterschied zu früheren Referendesigns von nVidia gäbe. Insgesamt drängt sich stark der Verdacht auf, daß das ganze nur gutes Marketing ist, welches alten Wein in neuen Schläuchen verkauft. Zudem muß ebenso klar nochmals betont werden, das es zum Launch keinerlei Herstellerdesigns geben wird, nur und ausschließlich die nun "Founders Edition" genannten nVidia-Referenzdesigns zu den bekannt hohen Listenpreisen von 699$ für die GeForce GTX 1080 und 449$ für die GeForce GTX 1070. nVidia wird also durchaus nicht unfair behandelt, wenn wir in der entsprechenden Spezifikationsliste diese Preislagen als Listenpreise (zum Launchzeitpunkt) notieren.

Natürlich ergibt sich die Möglichkeit, das sich mit dem Aufkommen der Herstellerdesigns (angekündigt für ca. 2 Wochen nach jeweiligem Launchdatum) die Straßenpreise wirklich erheblich reduzieren. Aber nVidias diesbezügliche "Preisempfehlung" ist doch ziemlich abenteuerlich niedrig – wie sollen die Grafikkarten-Hersteller nach nur zwei Wochen heraushaben, eine Grafikkarte um gleich 100 Dollar günstiger herzustellen? Dies ist eine Aufgabe für den kompletten Lebenszyklus einer Grafikkarte, aber nicht gerade mit dem allerersten Eigendesign nach nur zwei Wochen zu lösen. Zudem sprechen auch ganz simple verkaufstechnische Gründen gegen einen solch schnellen Preisrutsch: Kommt ein Grafikkarten-Hersteller mit einem entsprechend günstigerem Design an – wieso sollte man dieses Design dann gleich um 100 Dollar niedriger in den Verkauf schicken? 30 Dollar niedriger würden in diesem Fall komplett ausreichend sein, um in allen Preisvergleichen klar vorn zu liegen. Sicherlich wird der Wettbewerb der Grafikkarten-Hersteller untereinander den Straßenpreis mit der Zeit noch weiter heruntertreiben und irgendwann könnte dann auch nVidias MSRP-Preisvorgabe erreicht sein – aber es ist eben eher unwahrscheinlich, das dies schon mit allerersten Herstellerdesigns zwei Wochen nach Launch passiert (obligatorisches PS: "unwahrscheinlich" heißt nicht "unmöglich").