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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. September 2019

Nach einer Meldung von Anfang Juli auf Basis der Aussagen eines nVidia-Mitarbeiter gegenüber dem Korea Herald konnte die Nutzung der 7nm+ Fertigung von Samsung für nVidias nächste Chip-Generation eigentlich als "fest bestätigt" eingebucht werden. Tom's Hardware hatten sich allerdings umgehend (unsererseits leider nicht entdeckt) eine offizielle nVidia-Aussage hierzu eingeholt, welche die Sache etwas präzisiert – primär in die Richtung hin, das Samsung keineswegs der alleinige Auftragnehmer zur Fertigung von nVidias nächster Chip-Generation sein solle, man selbige also mit Samsung wie auch TSMC plant. Dies ist dann deutlich abweichend von der bisherigen Annahme, nVidia würde wegen anscheinenden Preis- und eventuell auch Technik-Vorteilen zu Samsungs 7nm EUV-Node wechseln. Mittels einer Zwei-Foundry-Strategie sind hingegen alle mögliche Auflösungen denkbar: Samsung nur als Zweitfertiger, Samsung nur als Fertiger von später erscheindenden LowCost-Chips – oder eben auch umgedreht eine stärkere Nutzung von Samsung und dagegen TSMC dann mit den kleineren Anteilen.

Recent reports are incorrect – NVIDIA’s next-generation GPU will continue to be produced at TSMC. NVIDIA already uses both TSMC and Samsung for manufacturing, and we plan to use both foundries for our next-generation GPU products.
Quelle:  nVidias Debora Shoquist gegenüber Tom's Hardware am 5. Juli 2019

Zumindest ein Technik-Mix erscheint jedoch nicht als wahrscheinlich, sprich die Nutzung von 7nm EUV bei Samsung sowie gewöhnlichem 7nm (DUV) bei TSMC. Letzteres könnte nVidia schließlich schon jetzt tun, wartet aber augenscheinlich auf die wirtschaftlichen wie technischen Vorteile der EUV-Fertigung, was hier und da bei nVidia schon angeklungen war. nVidias Zielsetzung ist ganz augenscheinlich 7nm mit EUV-Einsatz, sprich die zweite 7nm-Generation (was bei Samsung die erste ist, da man dort gewöhnliches 7nm DUV gleich ausgelassen hat). Technologisch dürfte dies sicherlich schon ab Jahresmitte 2020 spruchreif für die Massenfertigung sein, schließlich erwartet AMD zu diesem Zeitpunkt den Launch von Zen 3 (und darf jenen auch nicht maßgeblich verschieben bei der aktuellen Strategie einer neuen CPU-Generation pro Jahr). Ob nVidia dann wirklich Mitte 2020 mit seiner 7nm-Generation herauskommt, steht dann noch auf einem anderen Blatt: Schließlich kommen die eigenen 12nm-Chips derzeit noch ganz gut mit AMDs ersten 7nm-Chips mit, nVidia muß noch lange nicht zwingend etwas neues bringen. Defensiv gedacht steht nVidias 7nm-Generation mit dem wahrscheinlichen Codenamen "Ampere" also im Zeitrahmen Sommer bis Winter 2020 an.

Bei TechSpot und Gamers Nexus hat man sich mit Speicher-Benchmarks zu Ryzen 3000 primär für den Gaming-Bereich beschäftigt. Beide Testberichte brachten dabei erstaunlich hohe Unterschiede zu Tage, sofern man die richtigen Benchmark-Settings ansetzt: Es muß primär CPU-limitiert sein, was nur bei entsprechend schneller Grafikkarte (auf weiterhin hoher Grafikqualität) samt niedriger Auflösung der Fall ist. Dann war über den Speicher wirklich viel herauszuholen – im Schnitt der TechSpot-Messungen bei der GeForce RTX 2080 Ti sogar satte +25%. Schon die Gegentests beim TechSpot zeigten dann aber auch auf, das selbst dort, wo die GeForce GTX 2080 Ti sehr gut mit dem Speicher skalierte, mit einer Radeon RX 580 sich kaum etwas bewegte und selbst mit einer Radeon RX 5700 es nur sehr maßvolle Performancezuwächse – nicht einmal bei den Minimum-Frameraten. Dabei hatte man sogar den Takt des Infinite Fabric (FCLK) hochgeschraubt – was aber eben nur bei der GeForce RTX 2080 Ti zu einem wirklich großen Erfolgen führte.

Radeon RX 580 Radeon RX 5700 GeForce RTX 2080 Ti
DDR4/3800, manuelle Timings, FCLK 1900 MHz - 108,8% 125,0%
DDR4/3800, CL16, FCLK 1900 MHz 103,7% 106,2% 113,7%
DDR4/3600, CL16, FCLK 1800 MHz 102,9% 105,5% 112,0%
DDR4/3200, CL14, FCLK 1600 MHz 102,3% 104,6% 110,8%
DDR4/3000, manuelle Timings, FCLK 1500 MHz 101,8% 104,9% 114,1%
DDR4/3000, CL14, FCLK 1500 MHz 101,2% 103,3% 104,6%
DDR4/3000, CL16, FCLK 1500 MHz 100% 100% 100%
FullHD-Benchmarks unter 1% Minimum-Frameraten, gemäß den Ausführungen beim TechSpot

Die Benchmark-Auswertung ergibt somit das hochinteressante Bild, das von den gleichen hochgeschraubten Speichersettings die GeForce RTX 2080 Ti wirklich kräftig profitieren konnte, die Radeon RX 5700 dann nur noch unterdurchschnittlich und die Radeon RX 580 bei kaum merkbaren Differenzen herauskommt. Dies ergibt auf den ersten Blick die klare Aussage, das sich solcherart Speicher-Tuning eigentlich nur im HighEnd-Segment bei den Spitzen-Grafikkarten lohnt – wobei jene Aussage besser noch durch andere Testberichte bestätigt sowie präzisiert werden sollte. Denkbar ist beispielsweise die Situation, das der für alle Grafikkarten im Test benutzte Spitzenprozessor Ryzen 9 3900X den kleineren Grafikkarten schon im default-Modus so viel CPU-Performance zukommen läßt, das auch das Speicher-Tuning dann nichts mehr an Mehrleistung hervorkitzeln kann. Im Umkehrschluß würde jenes Speicher-Tuning dann also vielleicht auf einem kleineren Prozessor durchaus noch etwas einbringen, möglicherweise ist an dieser Stelle der gewählte Testaufbau suboptimal für Radeon RX 580 & 5700. In jedem Fall erscheint dies als ein interessantes Thema für weitere Betrachtungen – gerade angesichts der aufgezeigten sehr großen Performancegewinne bei der GeForce GTX 2080 Ti, die man natürlich gern auch bei den kleineren Grafikkarten sehen würde.