8

Hardware- und Nachrichten-Links des 8. Dezember 2014

Laut Fudzilla lautet der Codename der nächsten AMD-Grafikkarten-Generation nicht "Pirate Islands", sondern "Caribbean Islands" – was problemlos möglich sein kann, schließlich sind dies teilweise sogar deckungsgleiche Begriffe, waren die karibischen Inseln seinerzeit für ihre gefährlichen Gewässer bekannt. Zudem wirft AMD gern mal Codenamen um, oder operiert nach außen hin mit einer anderen Namensgebung als intern. Einzig "Fiji" würde nicht mehr wirklich zu den "Caribbean Islands" passen – aber auch hier sind Umbennungen und Neudeutungen jederzeit möglich, AMD verfolgt leider kein konsequentes bzw. von außen erkennbares Namensschema. In jedem Fall scheint seitens AMD ab dem Frühling 2015 eine komplett neue Grafikkarten-Reihe in Form der Radeon R300 Serie anzutreten. Ein eher spannenderer Punkt an dieser wird sein, wieviel davon wirklich auf neuen Grafikchips basiert – und wieviele Rebrandings dabei sind. AMD hatte in letzter Zeit die starke Tendenz, bei neuen Grafikkarten-Serien immer nur teilweise mit neuen Grafikchips zu operieren – die Volcanic-Islands-Generation hat beispielsweise als neuen Grafikchip eigentlich nur Hawaii, alles andere gab es vorher schon.

So lange kein neues Fertigungsverfahren oder kein grundsätzlicher Architektursprung ansteht, benötigt AMD auch nicht zwingend neue Grafikchips für alle Marktsegmente. Daher kann es gut und gerne passieren, daß in der kommenden Radeon R300 Serie wieder nur der Fiji-Chip wirklich neu ist, der Rest des Portfolios auf Rebrandings basiert. Anbieten würden sich hierfür die technologisch neueren Chips Bonaire, Tonga und Hawaii, sowie die mit vergleichsweise kleiner Chipfläche günstig herstellbaren Oland und Pitcairn. Ob AMD alle diese Chips in die Radeon R300 Serie mitnimmt, wäre aber zu bezweifeln – für eine neue Generation reichen drei Chips, die Lücken werden mit dem Abverkauf der dann alten Radeon R200 Serie gefüllt. Viel lieber würden die meisten Grafikkarten-Enthusiasten natürlich durchgehend neue Grafikchips mit HBM-Einsatz für alle Marktsegmente sehen. Aber vermutlich wird es HBM-Speicher in diesem allerersten Versuch nur beim Fiji-Chip geben, erst eine nachfolgende Chip-Generation (Radeon R400 Serie in 14/16nm anno 2016?) dürfte diesen Speicher dann auch für andere Preissegmente ansetzen.

Die ComputerBase hat sich nVidias Mobile-Topmodell GeForce GTX 980M in Form des Tests eines damit ausgerüsteten Schenker-Notebooks angesehen. Die Performance-Messungen erfolgten dabei auch gegen gewöhnliche Desktop-Grafikkarten, womit sich die seltene Gelegenheit eines Direktvergleichs von Mobile- gegen Desktoplösungen ergibt. Die GeForce GTX 980M kommt hierbei etwas besser als die GeForce GTX 770 (Perf.Index 380%) und etwas schlechter als die GeForce GTX 780 (Perf.Index 440%) heraus, man kann sie daher auf einen Performance-Index von 410% einordnen – also ziemlich gleich unserer bisherigen Schätzung zum Launch dieser Mobile-Beschleuniger. Auffallend ist zudem, daß der Boost-Takt dieser Mobile-Lösung im Gaming-Alltag nicht ganz gehalten werden kann: Die nominellen Taktraten liegen auf 1038/1126/2500 MHz, unter Last geht es laut der ComputerBase aber auf 1101 MHz Chiptakt herunter. Der Unterschied ist eigentlich nicht großartig, aber im Desktop-Bereich können viele nVidia-Grafikkarten ihre Boost-Taktraten dagegen überbieten, anstatt sie nur zu halten.

Die PC Games Hardware hat sich die Preisentwicklung von Spiele-Blockbustern angesehen, um der Frage nachzugehen, was dran ist an der These, bewußt später zum günstigeren Preis zu kaufen. Dabei kommen aber nicht wirklich große Preisnachlässe in kurzer Zeit heraus – erst, wer ein halbes Jahr oder mehr warten kann, spart mehr als nur ein paar Kröten. Den größten Unterschied gibt es vorher nur zwischen dem Vorbesteller- und dem Erstverkaufstag-Preis, hier liegen gern einmal 10-15 Euro Preisdifferenz dazwischen. Das größere Problem der Spielepublisher dürften aber inzwischen eher jene Spielekäufer sein, welche nicht aus Preisgründen warten, sondern weil sie sich verbuggte Spiele am Launchtag und auch Wochen danach nicht antun wollen – und schlicht abwarten, bis der Patchstand des Spiels einen Kauf auch wirklich rechtfertigt. Je mehr Spielekäufer nach dieser Devise handeln, um so weniger sind monströse Verkaufszahlen aus den ersten Wochen vermeldbar, der durchschnittliche Absatzpreis leidet natürlich auch unter diesen späten Verkäufen.