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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. März 2020

Wie Grafikchip-Entwickler nVidia mitteilt, wird nun auch die eigentlich noch geplante Online-Keynote der schon abgesagten "GPU Technology Conference" (GTC) nicht mehr durchgeführt. Vielmehr wird das, was nVidia hierzu zu sagen gehabt hätte, mittels Pressemitteilungen am 24. März verkündet werden – gefolgt von einem "Investors Call" mit nVidia-CEO Jensen Huang. Dies ist eine etwas seltsame Entwicklung, denn gegen eine reine Online-Keynote ohne Publikum wäre normalerweise nichts einzuwenden. Denkbar allerdings, das hierbei der Coronavirus nicht nur die Messepläne durcheinander gebracht hat, sondern mittels des Durchbrechens diverser Lieferketten auch die eigentlichen Auslieferungs-Pläne – das nVidia also nichts Großes mehr zu verkünden hat, womit selbiges dann verschoben werden muß. Dies ist natürlich nur eine Spekulation, ergo kann es am 24. März dennoch diverse Ankündigungen zur Ampere-Architektur sowie dem dazugehörigen HPC-Chip "GA100" geben. Im Gegensatz zum vorherigen Stand, wo der nVidia-CEO zur GTC noch verkündet hatte, das man von der GTC nicht enttäuscht werden wird, darf man sich diesbezüglich nur nicht mehr so sicher bezüglich großer Ampere-Enthüllungen sein.

IT-Messen & -Konferenzen 2020 Themen Status
7.-10. Januar Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas AMD Renoir hat stattgefunden
24.-27. Februar Mobile World Congress (MWC) in Barcelona abgesagt
16.-20. März Game Developers Conference (GDC) in San Francisco Intel Xe abgesagt
23.-26. März GPU Technology Conference (GTC) in San Jose nVidia Ampere HPC (?) abgesagt
2.-6. Juni Computex in Taipei AMD Zen 3 & Navi 2X (?) in Frage zu stellen
9.-11. Juni Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles Xbox Series X in Frage zu stellen
19.-23. Juli SIGGRAPH in Washington in Frage zu stellen
16.-18. August Hot Chips (HC32) unklar
25.-29. August Gamescom in Köln nVidia Ampere Gaming (?) unklar
4.-9. September Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin unklar

TechPowerUp berichten über einen ersten, kurzen Testbericht zur Radeon RX 590 GME bei Expreview, welcher dort inzwischen aber leider schon wieder entschwunden ist. Dennoch läßt sich anhand der gesicherten Grafiken sagen, das die Radeon RX 590 GME nun doch Polaris-20-basiert antritt, mit 180 Watt dafür aber nahezu das (rein ASIC-bezogene) Power-Limit der Radeon RX 590 (185 Watt) trägt – zumindest bei der benutzten Werks-übertakteten Karte von XFX. Da im kompletten Test wohl ausschließlich werksübertaktete Karten standen und sich deren genaue Taktraten nicht mehr rekonstruieren lassen, sind die (wenigen) Benchmark-Ergebnisse nicht wirklich auf die Goldwaage legbar. Pro Forma kommt die Radeon RX 590 GME knapp -4% langsamer als die Radeon RX 590 heraus, was zum vergleichsweise hohen Takt der benutzten Werksübertaktung sowie deren hohen Power-Limit passt. Dafür soll die Preislage um 8% günstiger gegenüber der Radeon RX 590 ausfallen – womit die Radeon RX 590 GME in der preislichen Mitte zwischen Radeon RX 580 & 590 herauskommt. Genauer wird sich dies allerdings nur mit weiteren, aussagekräftigeren Hardwaretests ermitteln lassen.

Technik 3DM13 FS & TS
Radeon RX 590 Polaris 30, 2304 SE, nominell 1469/1545/4000 MHz, whrschl. zzgl. Werks-OC 100%
Radeon RX 590 GME Polaris 20, 2304 SE, nominell 1257/1340/4000 MHz, Werks-OC @ 1460/4000 MHz 96%
Radeon RX 5500 XT 4GB Navi 14, 1408 SE, nominell 1607/1717/3500 MHz, , whrschl. zzgl. Werks-OC 88%
GeForce GTX 1650 Super TU116, 1280 SE, nominell 1530/1725/3000 MHz MHz, , whrschl. zzgl. Werks-OC 80%
gemäß den Ausführungen von Expreview (in Kopie bei TechPowerUp)

Der Ausgangspunkt der neuen Alder-Lake-Informationen war im übrigen keine Diskussion PTT-Forum über jene Alder-Lake-Generation selbst, sondern vielmehr die Diskussion über einen Beitrag von Xfastest (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zur Frage "Comet Lake" und PCI Express 4.0. Hierbei kam das chinesische Magazin (wenig überraschend) zu der Erkenntnis, das Intel für Comet Lake noch kein PCI Express 4.0 bieten wird – was nunmehr gegenüber AMDs Zen-2-Generation nicht mehr so gut aussieht, sich aber aus der nur langsam entwickelnden CPU-Roadmap bei Intel ergibt. Zwar könnte man ein solches PCI Express 4.0 Interface durchaus in das neu aufgelegte 10-Core-Die von Comet Lake einbringen, aber Intel dürfte für die 10. Core-Generation wahrscheinlich wiederum einige ältere Prozessoren-Dies weiterverwenden – womit es dann im Portfolio Prozessoren-Modelle mit PCI Express 4.0 und solche mit nur PCI Express 3.0 gäbe, was erfahrungsgemäß ziemlich schlecht ankommt.

Insofern liegt die früheste Chance auf PCI Express 4.0 (und möglicherweise auch DDR5-Speicher) bei Intel in der nachfolgenden Rocket-Lake-Generation – welche wie bekannt auf den "Willow Cove" CPU-Kernen der Tiger-Lake-Generation basiert, wobei für Tiger Lake selbst der Support von PCI Express 4.0 und DDR5-Speicher (auch in den Consumer-Modellen) faktisch bestätigt ist. Dies muß dann aber nicht zwingend für Rocket Lake übernommen werden, die letzte Unterlage hierzu kennzeichnet schließlich explizit Tiger Lake mit DDR5-Support, Rocket Lake hingegen nicht – gleiches könnte auch für PCI Express 4.0 gelten. Andererseits würde dieses Feature bei Intel dann langsam Not tun, ergo gibt es eine gute Chance, das Rocket Lake zwar noch keinen Support für DDR5, aber durchaus einen für PCI Express 4.0 mitbringt. Das Argument der zweitverwendeten Dies trifft hier dann nicht nehr zu, denn aufgrund der neuen Kern-Architektur wird Intel bei Rocket Lake alle Prozessoren-Dies (vielleicht bis auf den Celeron/Pentium-Bereich) generell neu auflegen müssen.

PCI Express 4.0 PCI Express 5.0 DDR5-Speicher
AMD – Consumer-CPUs Zen 2 (2019) unklar unklar
AMD – Server-CPUs Zen 2 (2019) unklar Zen 4 (2021)
AMD – Grafikkarten Navi (2019) unklar -
Intel – Mobile-CPUs Tiger Lake (2020/21) unklar Tiger Lake (2020/21)
Intel – Desktop-CPUs mglw. Rocket Lake (2021) unklar mglw. Alder Lake (2021/22)
Intel – Server-CPUs Cooper Lake & Ice Lake SP (2020) Sapphire Rapids (2021) Sapphire Rapids (2021)
nVidia – Grafikkarten vermtl. Ampere (2020) unklar -