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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. November 2015

Bei Call of Duty: Black Ops III gibt es gemäß diversen Berichten nunmehr zum Teil ähnliche Probleme wie ursprünglich unter Batman: Arkman Knight zu verzeichnen: Schnelle Abstürze, Ruckler und allgemeine schwache Performance nerven einen gewissen Teil der Anwender. Dabei waren die Hardware-Anforderungen eigentlich schon ausreichend hoch – augenscheinlich fehlte am Ende aber die Zeit für die Feinoptimierung, da der Releasetermin natürlich schon Ewigkeiten vorher unveränderlich festgesetzt wurde. Teilweise kann man den Problemen mit dem Erschlagen des Spiels durch viel RAM aus dem Weg gehen, bei Aufrüstung auf 16 GB verschwanden bei TechPowerUp die Abstürze – ob dies in jedem Fall weiterhilft, kann derzeit natürlich noch keiner bestätigen. Der Spieleentwickler wird hier nachsitzen müssen, die erwartungsfrohen Spieler werden leider warten müssen auf die ersten Patches, die hoffentlich Linderung bringen. Dabei ist Spieleentwickler Treyarch allerdings nicht zum ersten Mal in der Situation, einen CoD-Start verbockt zu haben: Auch schon beim ersten "Black Ops" hatte man die Spieler lange Zeit mit extremen CPU-Anforderungen für ein nur mittelprächtig funktionierendes Streaming-System gequält, ehe dann spätere Patches hierzu weitgehende Abhilfe (zu viel niedrigerer wirklich notwendiger CPU-Power) boten.

Die Ubisoft-Angaben zum den empfohlenen nVidia-Grafikkarten für Assassin's Creed: Syndicate in Form von "nVidia GeForce GTX 760 4GB bzw. GeForce GTX 970" kann man leider auch dahingehend deuten, daß damit die GeForce GTX 960 explizit ausgeschlossen wird – d.h. es also bei Kepler mindestens eine GeForce GTX 760 4GB sein soll, bei Maxwell mindestens eine GeForce GTX 970. Vom allgemeinen Performanceprofil her ist eine GeForce GTX 960 (Perf.Index 340%) zwar etwas schneller als eine GeForce GTX 760 (Perf.Index 310%) – aber eventuell will Ubisoft mit dieser Angabe auch andeuten, daß diese allgemeine Regel bei AC:S eben nicht zutrifft. Möglich ist dies durchaus, die GeForce GTX 760 ist zwar die nominell schwächere Grafikkarte, hat aber das volle 256 Bit DDR Speicherinterface des GK104-Chips zur Verfügung – während die GeForce GTX 960 nur über das 128 Bit DDR Speicherinterface des GM206-Chips verfügt. Da können sich durchaus Situationen ergeben, wo jener große Unterschied durch andere Faktoren nicht mehr überdeckt wird, sondern eben offentritt – nicht auszuschließen, daß dies unter AC:S dann der Fall ist. Hier werden letztlich die zum Spiel sicher erscheinenden Hardware-Tests genaueres sagen können.

Aus dem Fakt, daß AMD seine Radeon R9 380X nunmehr mit 4 GB GDDR5-Speicher in den Markt bringt – und nicht mit 3 GB, wie aufgrund des augenscheinlich verbauten 384 Bit DDR Speicherinterfaces auch möglich gewesen wäre – dürfte sich ein interessanter Effekt auf nVidia ergeben: Denn dies zwingt nVidia beim vermutlichen Konter in Form einer "GeForce GTX 960 Ti" (oder "GeForce GTX 965") ebenfalls zu 4 GB Grafikkartenspeicher – und damit zu einem gewissen Offenbarungseid beim GM204-Chip als Nachwirkung zur seinerzeitigen GTX970-Affäre. Um der Wiederauflage einer solchen Konstruktion aus dem Weg zu gehen, müsste man die GeForce GTX 960 Ti mit dem vollen Speicherinterfaces des GM204-Chips ausstatten – womit die GeForce GTX 960 Ti dann in dieser Frage besser aufgestellt wäre als die GeForce GTX 970, für nVidia ein natürlich eher peinlicher Vorgang. Die Lösung mit "nur" 3 GB wäre für nVidia galanter, denn dann könnte man das GM204-Speicherinterface auf 192 Bit DDR kappen und würde damit unterhalb der GeForce GTX 970 (224 Bit DDR) landen. Aber 3 GB verkaufen sich heutzutage schwieriger – insbesondere dann, wenn die Konkurrenz in der exakt selben Preisklasse gleich mit 4 GB daherkommt. nVidia steht bei der GeForce GTX 960 Ti also vor schwierigen Entscheidungen, die allesamt kein besonders prickelndes Ergebnis auswerfen.

Heise vermelden das Urteil eines belgischen Gerichts, wonach Facebook keine Daten von Nichtnutzern sammeln darf – und zwar mit Reaktionsfrist von nur 48 Stunden und danach Strafandrohung von 250.000 Euro am Tag. Facebook versucht derzeit zwar zu argumentieren, daß das beanstandete Cookie eigentlich nur Cybersicherheits-Zwecken diene. Am Ende ist dies aber ziemlich egal, denn ob nun über dieses Cookie oder nicht – Facebook sammelt generell Daten über jeden, egal ob Mitglied oder Nichtmitglied. Wollte man dies wirklich unterbinden, wäre dies ein herber Schlag für Facebook – nichtsdestotrotz aber vollkommen konform mit elementarsten Datenschutzgrundsätzen, welche natürlich das Sammeln von Daten über unbeteiligte Dritte generell ablehnen. Es wird interessant zu sehen, wie sich Facebook hier versucht herauszuwinden – denn daß sich das belgische Gericht hier durchsetzen kann, ist dann wiederum auch nicht so wahrscheinlich, dafür ist dieser Punkt zu wichtig für Facebook und das Unternehmen insgesamt zu gut vernetzt.