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Die Systemanforderungen zu Assassin's Creed: Syndicate

Spielepublisher Ubisoft hat in seinem Blog die offiziellen Systemanforderungen für das am 19. November erscheinende "Assassin's Creed: Syndicate" veröffentlicht. Der neueste Titel der Assassinen-Saga basiert technisch auf demselben Grundgerüst wie der letztjährige Vorgänger "Unity", wird allerdings das erste Mal nicht für die LastGen-Konsolen erscheinen. Trotzdem ist der Sprung an benötigter Hardware vergleichsweise human – zumindestens wenn sich die offiziellen Systemanforderungen letztlich auch in der Realität bestätigen lassen. Zwingend benötigt werden erst einmal (heutzutage üblich) ein 64bittiges Windows samt einer DirectX-11-Grafikkarte. Als Hauptspeicher will man minimal immerhin 6 GB sehen, empfohlen werden 8 GB.

Auf Prozessoren-Seite soll es minimal ein AMD FX-6350 (6C, 3.9/4.2 GHz) oder ein Intel Core i5-2400S (4C, 2.5/3.3 GHz) sein – wobei die AMD-Angabe (kein alter Phenom, sondern ein moderner FX) den grundsätzlichen CPU-Hunger des Spiels unterstreicht. Mit älteren oder schwächeren Prozessoren dürfte man hier also kein Land sehen können, da bleibt wenig Spielraum unterhalb eines sechskernigen FX oder vierkernigen Core i5. Die allerschnellsten Core-i3-Prozessoren dürfen ihr Glück dann noch in der Praxis probieren, aber alle anderen Angebote werden hier keine Chance sehen. Die Empfehlungen gehen dann auf AMD FX-8350 (8C, 4.0/4.2 GHz) oder Intel Core i7-3770 (4C+HT, 3.5/3.9 GHz) hoch – fast das beste, was in beiden Lagern erhältlich ist. Dies ist zwar für viele Gamer erreichbar, deutet aber (wie schon beim Vorgänger) einen gehörigen Verbrauch an CPU-Leistung an.

Auf Grafikkarten-Seite soll es minimal eine AMD Radeon R9 270 (Perf.Index 270%) oder eine nVidia GeForce GTX 660 (Perf.Index 250%) mit jeweils mindestens 2 GB Grafikkartenspeicher sein. Beide Anforderungen sind ganz schön knackig für ein reines Minimum – andere Spiele setzen diese Karten bzw. diese Speichermenge als Empfehlung ein. Die Empfehlungen von AC:S liegen hingegen auf einer AMD Radeon R9 280X (Perf.Index 390%) oder einer nVidia GeForce GTX 760 4GB (Perf.Index 310%) bzw. GeForce GTX 970 (Perf.Index 520%), garniert mit der Empfehlung von 3 GB Grafikkartenspeicher für das Spielen unter FullHD. So ist auch die Empfehlung zur GeForce GTX 760 zu verstehen: Die Karte ist technisch schnell genug für die Empfehlungen – aber nur in ihrer 4-GB-Ausführung mit ausreichend Grafikkartenspeicher für diesen Job bewaffnet. Gleiches dürfte dann auch für die GeForce GTX 960 gelten – auch hier ist nur deren 4-GB-Ausführungen qualifiziert.

minimale Anforderungen empfohlene Anforderungen
Betriebssystem Windows Vista, 7, 8, 8.1 & 10 64-Bit  (Windows Vista & 8 nicht offiziell erwähnt)
Prozessor AMD FX-6350 (6C, 3.9/4.2 GHz)
Intel Core i5-2400S (4C, 2.5/3.3 GHz)
AMD FX-8350 (8C, 4.0/4.2 GHz)
Intel Core i7-3770 (4C+HT, 3.5/3.9 GHz)
RAM 6 GB 8 GB
DirectX DirectX 11
Grafikkarte AMD Radeon R9 270
nVidia GeForce GTX 660
AMD Radeon R9 280X
nVidia GeForce GTX 760 4GB bzw. GeForce GTX 970
VRAM 2 GB 3 GB  (für FullHD)
HDD 50 GB freier Festplattenplatz
Dienste kein Dienst benötigt
Speichermengen sowie Anzahl an CPU-Rechenkernen werden in aller Regel nicht zwingend vorausgesetzt

Die Angabe der GeForce GTX 970 dürfte hingegen wohl nur eine Ausweichmöglichkeit darstellen und kein Hinweis auf die unter nVidia-Hardware benötigte Rohleistung. Denn gleichlautend zu den minimalen Anforderungen liegt bei den Empfehlungen eine leichte Bevorteilung von nVidia-Hardware vor, sprich augenscheinlich wird leistungsstärkere AMD-Hardware für die gleichen Frameraten benötigt. Schuld hieran dürfte die Nutzung von nVidias Gameworks-Features tragen, wovon Ubisoft einige nennt: HBAO+ und PCSS sowohl für nVidia- als auch AMD-Grafikkarten, TXAA allein für nVidia-Grafikkarten. Expliziter Support für nVidias GFE-Tool und nVidias G-Sync runden das Featurepaket zugunsten von nVidia ab – so daß von einem wirklich fairen Wettstreit von AMD- und nVidia-Hardware in diesem Titel eher kaum ausgegangen werden kann. Natürlich mag es in der Praxis für den Spieler reichen, wenn die Differenzen im Rahmen bleiben – dies müssen dann entsprechende Spiel-spezifische Hardware-Tests ergeben.

Die Unterschiede zwischen Minimum und Empfehlung auf Grafikkarten-Seite liegen mit +44% bzw. +24% allerdings immer noch ziemlich niedrig – sogar eher unglaubwürdig niedrig, wenn man den Vorgänger kennt. Aber womöglich hat Ubisoft die Mindestanforderungen auch bewußt hoch gesetzt, um die Quote der wegen Frameraten-Problemen enttäuschen Spieler herunterzudrücken. So ganz sicher, wohin sich die benötigte Grafik-Hardware des neuen AC-Titels bewegt, sind wir damit aber noch nicht – im Zweifelsfall sollte hier eigentlich eher die einfache Faustregel "AC: Unity +X Prozent" gelten. Andererseits soll der neue Titel mit einigen Optimierungen an der Spielwelt antreten, was die allgemeinen Performance zugute kommen soll – alles ist daher noch möglich. Ohne kräftiges Gamer-System wird es in keinem Fall abgehen, dies zeigen diese Systemanforderungen (wie auch die PC-Systemanforderungen anderer aktueller Titel) schon an.

Nachtrag vom 9. Oktober 2015

Die Ubisoft-Angaben zum den empfohlenen nVidia-Grafikkarten für Assassin's Creed: Syndicate in Form von "nVidia GeForce GTX 760 4GB bzw. GeForce GTX 970" kann man leider auch dahingehend deuten, daß damit die GeForce GTX 960 explizit ausgeschlossen wird – d.h. es also bei Kepler mindestens eine GeForce GTX 760 4GB sein soll, bei Maxwell mindestens eine GeForce GTX 970. Vom allgemeinen Performanceprofil her ist eine GeForce GTX 960 (Perf.Index 340%) zwar etwas schneller als eine GeForce GTX 760 (Perf.Index 310%) – aber eventuell will Ubisoft mit dieser Angabe auch andeuten, daß diese allgemeine Regel bei AC:S eben nicht zutrifft. Möglich ist dies durchaus, die GeForce GTX 760 ist zwar die nominell schwächere Grafikkarte, hat aber das volle 256 Bit DDR Speicherinterface des GK104-Chips zur Verfügung – während die GeForce GTX 960 nur über das 128 Bit DDR Speicherinterface des GM206-Chips verfügt. Da können sich durchaus Situationen ergeben, wo jener große Unterschied durch andere Faktoren nicht mehr überdeckt wird, sondern eben offentritt – nicht auszuschließen, daß dies unter AC:S dann der Fall ist. Hier werden letztlich die zum Spiel sicher erscheinenden Hardware-Tests genaueres sagen können.