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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. September 2015

BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) sprechen basierend auf einer Intel-Produktionsroadmap von einem etwas genauerem Termin für Intels Broadwell-E: Ursprünglich nur grob für das erste Quartal 2016 geplant, soll jene Enthusiasten-Architektur nunmehr im Zeitraum Februar bis März "Produktionsreife" erlangen – was von BenchLife dann in einem CeBIT-Termin umgedeutet wird. Dafür gibt es im eigentlichen noch keine Belege, aber die Idee passt durchaus: Mit der CeBIT Mitte März 2016 würde man den ursprünglichen Termin vom ersten Quartal halten können, zudem bietet sich eine solche Messe durchaus als Vorstellungszeitpunkt an. Nicht auszuschließen ist allerdings, daß Intel auch einen exakten Launchtermin im zeitlichen Umfeld der Messe wählt, um mit dem eigentlichen Messegeschehen nicht zu stark zu kollidieren. So oder so scheint es das Ende des ersten Quartals für Broadwell-E zu werden, der Ablösung von Haswell-E auf Basis desselben X99-Chipsatzes im selben Sockel 2011-v3.

Laut Fudzilla will ein Investor 20% der AMD-Aktien übernehmen – und könnte damit AMD jene Finanzspritze geben, welche das Überleben des Unternehmens zumindest bis zum Jahr 2017 garantieren würde. Bei AMD sind zuletzt schließlich nicht nur Umsatz- und Gewinnzahlen stark nach unten gegangen, sondern vor allem gingen die liquiden Mittel in Richtung eines kritischen Punkts: Jener soll bei einem Minimum von 600 Millionen Dollar liegen, welchem AMD zum Ende des dritten Quartals mit (prognostiziert) 700 Millionen Dollar gefährlich nahekommen würde – gerade wenn man aktuell pro Quartal über 100 Millionen Dollar Verluste schreiben muß. Eine Kapitalspritze von 20% des Aktien-Nennwerts wären derzeit knapp 300 Millionen Dollar wert – nicht die Welt, aber knapp ausreichend, um sich bei halbwegs normalem Geschäftsverlauf über das Jahr 2016 durchhangeln zu können. Dann muß aber in die Tat die Zen-Architektur einschlagen und AMD neue Marktanteile sichern – dies ist der Grundpfeiler von AMDs Rettungsstrategie.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Mit den neuen iPhones & iPads liegen nun auch neue Apple-SoCs vor: A9 und A9X – die ersten fremdproduzierte SoCs der 14/16nm-Generation, nachdem Samsungs Exynos 7420 im Galaxy S6 aus Samsungs eigener 14nm-Fertigung kam (und damit einen natürlichen Zeitvorsprung nutzen konnte, welchen Samsung sich selber gegeben hat). Für die Auftragsfertiger und reinen Chipdesigner stellen die neuen Apple-SoCs nun aber den eigentlichen Startschuß der 14/16nm-Generation dar – zuerst wird sich Apple bedienen, aber da nunmehr mit Samsung und TSMC zwei Auftragsfertiger auf technologischer Augenhöhe miteinander konkurrieren, dürften andere Projekte und Chipdesigner bald nachfolgen. Mit Grafikchips in der 14/16nm-Fertigung ist trotzdem nicht vor Mitte 2016 zu rechnen, da SoC-Designs selten über 100mm² Chipfläche und 5 Watt TDP gehen, die heutzutage üblichen Spitzen-Grafikchips mit Chipflächen größer 500mm² und TDPs größer 250 Watt eine gänzlich andere Hausnumer darstellen.

Davon abgesehen verspricht Apple für den A9-SoC teils wahnwitzige Performance-Zugewinne gegenüber dem wahrlich nicht langsamen A8-SoC: 70% mehr CPU-Leistung und 90% mehr Grafikleistung will man erreicht haben. Der A9X-SoC soll dann sogar 80% schneller als der vorhergehende A8X-SoC sein – und gleichzeitig "schneller als 80% aller in den letzten 12 Monaten ausgelieferten mobilen PCs" daherkommen. Dies soll wohl andeuten, daß nur die Spitzen-Prozessoren der Core i5 & i7 Reihen schneller sind als der A9X – eine hohe Maßgabe, denn damit will man mit einem Tablet-SoC alles übertrumpfen, was AMD an Notebook-Prozessoren hat bzw. was Intel an Notebook-Prozessoren bis einschließlich des Core i3 aufbietet. Gut möglich, daß dies in einzelnen Benchmarks erreicht werden kann, welche vielleicht sogar noch den Nutzungsgewohnheiten eines Tablets entsprechen. Unter PC-Bedingungen erscheint diese Performance jedoch als vielleicht zu hoch gegriffen – in jedem Fall werden die ersten Benchmarks hierzu hochinteressant.

Microsofts "Lösung" der Kontroverse, nach welcher man keinen Safedisc-Kopierschutz unter Windows 10 mehr zuläßt, liegt laut der ComputerBase schlicht darin, Safedisc nun auch unter Windows Vista/7/8 nachträglich zu deaktivieren. Daß Microsoft hiermit mutwilligerweise bereits gekaufte und voll bezahlte Dritt-Software unbrauchbar macht, scheint den Software-Giganten nicht zu erschüttern – und wer wollte schon in dieser Frage gegen Microsoft prozessieren, irgendwelche Hintertüren in deren Lizenzbestimmungen dürften ein solches Unterfangen sicherlich aussichtlos machen. In jedem Fall wird dem unmündigen Microsoft-Kunden hiermit beigebracht, daß bockiges Verhalten in der Art von "Windows 7 ist besser, weil ..." keine für Microsoft akzeptable Lösung darstellt und dann eben notfalls die Vorteile aus Windows 7 herausoperiert werden müssen, wenn die Kunden den für sie (von Microsoft) vorgesehenen Weg nicht freiwillig gehen wollen.