
VideoCardz haben sich damit beschäftigt, was von AMD, Intel & nVidia auf der CES 2026 in etwas mehr als einem Monat zu erwarten ist. Hierbei dürfte AMD das breiteste Programm haben – und nVidia aus PC-Sicht das dünnste, da der GeForce RTX 50 "SUPER" Refresh wie bekannt tief ins Jahr 2026 verschoben wurde. Etwaige Wortmeldungen zu den WoA-SoCs N1 & N1X dürften hingegen sowieso von MediaTek kommen, auf Consumer-Seite soll dieses Gemeinschaftsprojekt von MediaTek vermarketet werden. In diesem Fall wie auch von Qualcomms Snapdragon X2 gilt, dass beide SoC-Projekte den Markt real erst im weiteren Jahresverlauf erreichen werden, die CES somit nur eine Bühne für die Werbetrommel darstellen wird. Im Prinzip gilt dies für (fast) alle Hardware-Projekte der CES, richtige Launches werden selten zu dieser Terminlage angesetzt. Intels Arrow-Lake-Refresh könnte hierzu eine Ausnahme darstellen – es sei denn, Intel wollte jenen tatsächlich breit testen lassen, dann wäre auch wieder die CES als Launchtermin ungünstig (die Journalisten sind dann halt auf der Messe und nicht im Testlabor).
| AMD | Intel | nVidia | andere | |
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| Jahresend-Launches 2025 | Ryzen 5 7500X3D (12. November 2025) FSR Redstone (10. Dezember 2025) |
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| 2025 erwartet, aber wahrscheinlich auf 2026 verschoben | neue Zen5/X3D-SKUs (whrschl. CES 2026) Zen 5 Desktop-APUs (whrschl. CES 2026) |
Arrow Lake Refresh (whrschl. CES 2026) Battlemage BMG-G31 (möglw. Anfang 2026) |
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| 2025 erwartet, aber definitiv auf 2026 verschoben | Panther Lake (5. Januar 2026, CES) |
GeForce RTX50 Refresh (Q3/2026) |
Qualcomm Snapdragon X2 (H1/2026) Mediatek N1/N1X (möglw. Sommer 2026) |
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| war immer schon erst 2026 zu erwarten | Gorgon Point (whrschl. CES 2026) Zen 6 (Sommer/Herbst 2026) |
Nova Lake (Ende 2026) |
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| Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen | ||||
Davon abgesehen gilt jedoch generell zur CES: Dies ist eine Messe für Ankündigungen und Vorstellungen (sowie eventuelle Teaser für Jahresmitte- und Jahresend-Produkte), aber kaum für direkte Launches mit sofortigem Verkaufsstart. Insbesondere dort vorgestellte Mobile-Produkte tröpfeln dann gewöhnlich die nachfolgende Wochen langsam in den Markt hinein, selbst wenn die Notebook-Hersteller Vorlauf hatten und somit bereits zur CES ihre konkreten Produkte vorstellen können (so wie es bei Panther Lake passieren soll, was Intel offiziell vorstellen wird und wo die Notebook-Hersteller aber schon spruchreif sein sollen). Wie schnell hiervon dann tatsächlich etwas auf dem Markt aka im Einzelhandel ist, bleibt den Einzelfall abzuwarten (gilt genauso für AMDs erwartete neue Mobile-Riege). Die höchsten Chancen auf einen schnellen tatsächlichen Marktstart nach der CES haben gewöhnlich die Desktop-Projekte – somit AMDs neue X3D-Modelle, die Ryzen 9000G Desktop-APUs oder eben Intels Arrow-Lake-Refresh. Eine offene Frage daneben ist, ob man auf der CES 2026 vielleicht etwas von verschollenen Hardware-Projekten hört – so Intels "BMG-G31" Grafikchip der Battlemage-Generation.
Weiteres zur galoppierenden Speicher-Krise: Das Anziehen auch der SSD-Preise kommt nun wohl nur mit leichter Verzögerung, denn TrendForce berichtet über selbiges am Spotmarkt für NAND-Speicherchips sowie Heise aus Endkunden-Sicht. Inzwischen geht es hierbei auch um erhebliche Preissteigerungen im Rahmen von +20-60% – und das dicke Ende kommt da erst noch, wenn die Speicherchip-Hersteller zukünftig tatsächlich weniger Wafer für NAND-Speicher auflegen wollen (zugunsten von mehr Wafern für Server-DRAM und HBM). Aber auch ohne diesen zukünftigen und zugleich ungewissen Effekt gedacht reicht derzeit schon aus, dass die Server-Ausrüster riesige Kapazitäten an Festspeicher benötigen, dies nicht alles über das (limitierte) Angebot an HDDs lösbar ist und man somit im SSD-Markt wildert. Spätestens das Anziehen der Preise am Spotmarkt für NAND-Speicherchips dürfte dann für die Einkäufer von großen PC/Notebook-Herstellern der Punkt sein, wo jene selbst zu einer extensiven Vorratslagerhaltung übergehen, somit das Hochtreiben der Preise zusätzlich befeuern über Großeinkäufe klar oberhalb des aktuellen Bedarfs.
Die ComputerBase notiert hingegen die kuriose Situation, dass Samsung Haus-intern keine Jahresverträge für Speicher-Lieferungen mehr abschließen will. Lieber will die Speicherchip-Sparte von Samsung quartalsweise Verträge mit der Smartphone-Sparte von Samung abschließen – was ersterer die Möglichkeit zu ständigen Preisanpassungen sowie Wafer-Neuzuteilungen bietet. Normalerweise mögen die Speicherchip-Hersteller langfristige Verträge, denn je länger selbige gehen, umso höher wird der Preis angesetzt (weil dann eben garantiert Wafer-Fläche weit in der Zukunft besetzt wird). Inzwischen scheint in der Speicher-Krise hierzu jedoch ein Umdenken einzusetzen und man hofft eher darauf, dass die Speicherpreise sich nochmals stark erhöhen und man zukünftige Wafer bei späteren Vertragsverhandlungen somit nochmals teurer absetzen kann. Hierzu passt wie die Faust aufs Auge, dass Samsung und SK Hynix laut WCCF Tech angeblich "skeptisch" gegenüber einem kräftigen Kapazitätsausbau bei der Speicherfertigung sind und lieber ihre Profitabilität in den Vordergrund rücken wollen.
Dies bedeutet wohl, dass da keiner die ganz großen Werksausbauten anstrebt, sondern nur das an Kapazitätserweiterungen kommt, was sowieso schon geplant war. Somit sehen Samsung und SK Hynix die aktuelle Speicher-Krise wohl eher als sehr großen Einmaleffekt: In einer ungünstigen Situation haben die Monsterverträge von OpenAI den Speichermarkt in Panik versetzt, womit viele professionelle Beschaffer lieber alles aufgekauft haben, was irgendwie verfügbar war – und damit eine Nachfragelawine ausgelöst haben, lange bevor OpenAI überhaupt die allerersten Speicherchips geliefert bekommt. All dies dürfte sich mittelfristig aber wieder einebnen – und dann wollen die Speicherchip-Hersteller nicht mit Überkapazitäten dastehen, jenes Spiel kennt man in der Speicherindustrie nur zu gut. Ergo nimmt man derzeit lieber die hohen Preislagen und damit satt steigenden Gewinne mit. Der Kapazitätsausbau wird natürlich dennoch vorangetrieben, derzeit kann man jegliche neu hinzukommende Wafer garantiert (zu hoher Preislage) verkaufen. Nur zeigt sich hieran eben keine große Bereitschaft, dafür gleich gänzlich neue Werke zu planen, abseits der sowieso schon vorhandenen Planung. Dafür könnte schlicht der Zeithorizont unpassend sein – sprich, neue Werke wären erst dann einsatzbereit, wenn Samsung und SK Hynix intern schon wieder mit einem Zurückgehen der Preislagen rechnen.
Die von TechEpiphany @ X kommenden Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory zeigen für die 48. Woche einen gewissen, durch den 'Black Friday' vorangetriebenen Absatzschub – welcher allerdings (auch relativ) nicht ganz das Niveau von letztem Jahr erreicht. Dafür fehlten wohl die richtigen Kracher-Angebote im Prozessoren-Feld, wofür angesichts der laufenden Speicher-Krise wohl auch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Eher wurde der Absatzschub über Käufer erreicht, welche explizit auf den Black Friday gewartet haben und nun ihren sowieso geplanten Einkauf erledigt haben. Wie auch letztes Jahr war dies primär auf AMD-Seite zu sehen, so dass die Intel-Marktanteile nochmals zurückgingen – bei der Mindfactory in dieser Woche nunmehr auf nur noch 4,3% vom Absatz sowie 3,7% vom Umsatz liegend. Intels "Arrow Lake" kam dabei einmal mehr nicht weg vom Fleck, inzwischen dürfte Interessenten daran aber wohl schon auf dessen Refresh warten, welcher mit der CES 2026 ansteht. Auch die Modell-Verkaufsliste wird einmal mehr von AMD dominiert – mit dem ersten Intel-Prozessor auf Position 32, somit noch hinter nachträglichen Programmergänzungen von AMDs "Zen 3" Generation (!) wie "Ryzen 7 5900XT" oder "Ryzen 5 5600GT" stehend.
| Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2025 (AMD in rot, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge) | ||||||
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| Absatz | Anteile | Umsatz | Anteile | ASPs | AM4, AM5, 1700, 1851 | |
| 48. Woche 2025 | 3620 Stück | 95,7% 4,3% | 1,03M € | 96,3% 3,7% | 287€ 249€ | 880, 2585, 80, 55 |
| 47. Woche 2025 | 2480 Stück | 91,1% 8,9% | 0,75M € | 92,9% 7,1% | 307€ 243€ | 410, 1850, 160, 60 |
| 46. Woche 2025 | 1815 Stück | 89,3% 10,7% | 0,45M € | 90,0% 10,0% | 252€ 232€ | 470, 1150, 110, 80 |
| 40. Woche 2025 | 1780 Stück | 88,2% 11,8% | 0,50M € | 90,9% 9,1% | 288€ 216€ | 360, 1210, 130, 70 |
| 34. Woche 2025 | 3715 Stück | 91,4% 8,6% | 1,09M € | 92,9% 7,1% | 299€ 241€ | 590, 2805, 200, 120 |
| 33. Woche 2025 | 3450 Stück | 90,7% 9,3% | 1,06M € | 92,0% 8,0% | 312€ 264€ | 580, 2550, 240, 80 |
| 32. Woche 2025 | 3880 Stück | 92,0% 8,0% | 1,18M € | 94,3% 5,7% | 313€ 216€ | 590, 2980, 240, 70 |
| 31. Woche 2025 | 2365 Stück | 87,3% 12,7% | 0,69M € | 89,1% 10,9% | 298€ 252€ | 435, 1630, 210, 90 |
| 30. Woche 2025 | 2235 Stück | 93,3% 6,7% | 0,64M € | 95,1% 4,9% | 293€ 210€ | 445, 1640, 120, 30 |
| 29. Woche 2025 | 3320 Stück | 90,1% 9,9% | 1,02M € | 91,3% 8,7% | 310€ 268€ | 470, 2520, 240, 90 |
| 28. Woche 2025 | 1865 Stück | 92,5% 7,5% | 0,57M € | 93,8% 6,2% | 311€ 254€ | 420, 1305, 110, 20 |
| 27. Woche 2025 | 1420 Stück | 95,1% 4,9% | 0,45M € | 96,9% 3,1% | 320€ 196€ | 290, 1060, 40, 20 |
| 26. Woche 2025 | 2990 Stück | 93,3% 6,7% | 0,97M € | 95,1% 4,9% | 330€ 238€ | 360, 2430, 170, 30 |
| 21. Woche 2025 | 1765 Stück | 87,5% 12,5% | 0,51M € | 88,3% 11,7% | 293€ 273€ | 380, 1165, 150, 70 |
| 20. Woche 2025 | 1240 Stück | 91,1% 8,9% | 0,37M € | 93,1% 6,9% | 305€ 231€ | 290, 840, 110, 0 |
| 19. Woche 2025 | 2985 Stück | 89,8% 10,2% | 0,89M € | 91,5% 8,5% | 302€ 248€ | 700, 1980, 250, 55 |
| 18. Woche 2025 | 1465 Stück | 88,7% 11,3% | 0,45M € | 91,2% 8,8% | 317€ 240€ | 320, 980, 120, 35 |
| 17. Woche 2025 | 2025 Stück | 89,1% 10,9% | 0,55M € | 89,6% 10,4% | 274€ 260€ | 540, 1265, 180, 40 |
| 14. Woche 2025 | 740 Stück | 84,5% 15,5% | 0,20M € | 87,4% 12,6% | 275€ 216€ | 240, 385, 100, 15 |
| 8. Woche 2025 | 3920 Stück | 91,1% 8,9% | 1,22M € | 93,2% 6,8% | 319€ 239€ | 965, 2605, 325, 15 |
| 7. Woche 2025 | 4520 Stück | 89,8% 10,2% | 1,37M € | 91,6% 8,4% | 309€ 250€ | 940, 3120, 430, 30 |
| 5./6. Woche 2025 | 6377 Stück p.W. | 88,9% 11,1% | 1,92M € p.W. | 90,2% 9,8% | 305€ 266€ | 1650, 4022, 630, 65 p.W. |
| 4. Woche 2025 | 7040 Stück | 93,0% 7,0% | 2,55M € | 95,4% 4,6% | 388€ 250€ | 1145, 5405, 450, 35 |
| 3. Woche 2025 | 5285 Stück | 88,8% 11,2% | 1,47M € | 89,6% 10,4% | 280€ 258€ | 1580, 3115, 465, 90 |
| 2. Woche 2025 | 9255 Stück | 95,4% 4,6% | 3,95M € | 97,0% 3,0% | 434€ 275€ | 1480, 7350, 365, 20 |
| 1. Woche 2025 | 4595 Stück | 92,1% 7,9% | 1,29M € | 91,5% 8,5% | 280€ 302€ | 1460, 2770, 305, 50 |
| alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche | ||||||