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News des 10. Januar 2022

Das von VideoCardz gezeigte erste Bild einer "GeForce RTX 3080 12GB" seitens EVGA deutet darauf hin, dass da tatsächlich am 11. Januar (angeblich 15 Uhr deutscher Zeit) irgendetwas passieren sollte – sei es eine Vorstellung oder gar ein kompletter Launch. Dass hierbei ein Hersteller-Modell abgebildet wurde, deutet im übrigen an, dass nVidia sich eventuell um eine "Founders Edition" drückt – natürlich auch, um jene nicht zum Listenpreis verkaufen zu müssen, da deren üblicher Marktpreis sicherlich höher ausfallen wird. Die GeForce RTX 3080 12GB ist in erster Linie ein Speichermengen-Upgrade zur regulären GeForce RTX 3080 10GB, rückt aber natürlich dank zwei mehr Shader-Cluster, größerem Speicherinterface und höherer TDP auch wieder näher an die GeForce RTX 3080 Ti heran.

GeForce RTX 3080 10GB GeForce RTX 3080 12GB GeForce RTX 3080 Ti
Chipbasis nVidia GA102-200/202 nVidia GA102 nVidia GA102-225
Hardware 68 Shader-Cluster @ 320 Bit 70 Shader-Cluster @ 384 Bit 80 Shader-Cluster @ 384 Bit
Rohleistungen 29,8 TFlops & 760 GB/sec ? 34,1 TFlops & 912 GB/sec
Speicherausbau 10 GB GDDR6X 12 GB GDDR6X 12 GB GDDR6X
TDP (GCP) 320W 350W 350W
4K Perf.Index 330% geschätzt ~335-350% 366%
Listenpreis $699 / 719€ ? $1199 / 1199€
Release 17. September 2020 angebl. 11. Januar 2022 3. Juni 2021

Sinn ergibt dieses Upgrade eigentlich nur, wenn selbiges durch das (spätere) Erscheinen einer "GeForce RTX 3070 Ti 16GB" erzwungen wird. Letztgenannte Karte will nVidia tatsächlich gern in den Markt bringen – um damit Intels DG2-512 Paroli bieten zu können, welche in gleicher Leistungsregion standardmäßig mit 16 GB VRAM-Ausstattung unterwegs sein wird. Sofern jene 3070Ti-16G erscheint, sieht die bisherige 3080-10G (aus VRAM-Sicht) ziemlich blöd aus – womit sich bei der GeForce RTX 3080 dieses VRAM-Upgrade anbietet. Besser wäre natürlich eine Speicherbestückung von gleich 16 GB, aber dies passt nicht zum dickeren Speicherinterfaces des GA102-Chips, auf welches man aus Performance-Sicht auch nicht verzichten will – deswegen "nur" 12 GB bei der 3080-12G. Was zu jener Karte am 11. Januar dann wirklich passiert, bleibt noch abzuwarten. Steht tatsächlich ein Launch an, dürfte jener auf kleiner Flamme laufen – VideoCardz spricht von fehlenden Treibern, womit entsprechende Testberichte wohl verschoben werden müssten.

Die gestern genannte hohe Preislage zur Radeon RX 6500 XT scheint sich über die ersten Listenpreise von Hersteller-Karten zu bestätigen: Asus hat seine Modelle offiziell mit 299 Euro für eine standardmäßige "Dual"-Ausführung sowie 334 Euro für eine "TUF Gaming" angekündigt. Und dies dürfte dann das Mindestmaß sein, mit welchem diese Karten in den Handel gehen – so lange der Bedarf höher als das Angebot ausfällt, wird der Einzelhandel die Preise der am 19. Januar zu erwartenden Mainstream-Grafikkarten noch weiter hochdrehen. An dieser Stelle kommt es noch auf den exakten Performance-Punkt der Radeon RX 6500 XT an, welcher derzeit nur mit großem Spielraum geschätzt werden kann. Erfüllen sich hierzu die eher hohen Voraussagen und wird beispielsweise die Performance von Radeon RX 590 sowie Radeon RX 5500 XT erreicht, dürften die Straßenpreise der Radeon RX 6500 XT sicherlich eher in Richtung von 400 Euro tendieren.

Laut SemiAccurate sind die bisherigen Schätzungen zur Chipfläche von Navi 24 (mit ~141mm²) grundverkehrt und ist der kleinste RDNA2-Grafikchip nur ganze 107mm² groß (per Twitter noch einmal explizit als originale AMD-Aussage ausgewiesen). Gewisse Fehler bei solcherart Schätzungen auf Basis ungenauer Bilder sind zwar normal, hier ergibt sich aber doch eine beträchtliche Abweichung – und vor allem eine gänzlich andere Schlußfolgerung: Denn zu ~141mm² ist der an allen Ecken & Ende stark abgespeckte Navi-24-Chip erstaunlich groß, auf 107mm² hingegen sogar etwas weniger als halb so groß wie Navi 23. Dies passt dann besser zu den enormen Abspeckungen von Navi 24 und zugleich auch dem ersten Einsatz der 6nm-Fertigung im Grafikchip-Bereich. Von der Größe des Grafikchips her würde sich Navi 24 somit gut als langfristig zu verwendenter Standard-Einsteiger-Chip eignen – dies wird jedoch praktisch verhindert durch die Abspeckungen bei den Video-Codecs, was so einigen Anwendungszwecken einen Strich durch die Rechnung macht.

Navi 24 Navi 23 Navi 22 Navi 21
Codename Beige Goby Dimgrey Cavefish Navy Flounder Sienna Cichlid ("Big Navi")
Fertigung TSMC 6nm TSMC 7nm TSMC 7nm TSMC 7nm
Transistoren 5,4 Mrd. 11,1 Mrd. 17,2 Mrd. 26,8 Mrd.
Chipfläche 107mm² (50,5 Mio Tr./mm²) 236mm² (47,0 Mio Tr./mm²) 335mm² (51,3 Mio Tr./mm²) 519mm² (51,6 Mio Tr./mm²)
Hardware 1 Raster-Engine, 16 Shader-Cluster, 1024 FP32-Einheiten, 64 TMUs, 16 RA-Einheiten, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 16 MB Infinity Cache, 64 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 32 Shader-Cluster, 2048 FP32-Einheiten, 128 TMUs, 32 RA-Einheiten, 64 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 32 MB Infinity Cache, 128 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 40 Shader-Cluster, 2560 FP32-Einheiten, 160 TMUs, 40 RA-Einheiten, 64 ROPs, 3 MB Level2-Cache, 96 MB "Infinity Cache", 192 Bit GDDR6-Interface 4 Raster-Engines, 80 Shader-Cluster, 5120 FP32-Einheiten, 320 TMUs, 80 RA-Einheiten, 128 ROPs, 4 MB Level2-Cache, 128 MB "Infinity Cache", 256 Bit GDDR6-Interface
PCI Express 4 Lanes PCI Express 4.0 8 Lanes PCI Express 4.0 16 Lanes PCI Express 4.0 16 Lanes PCI Express 4.0
Decode: H.264/4K, H.265
Decode: AV1
Encode: H.264/4K, H.265
verbaut bei (Desktop) Radeon RX 6400 (Salvage), Radeon RX 6500 XT (Vollausbau) Radeon RX 6600 (Salvage), Radeon RX 6600 XT (Vollausbau) Radeon RX 6700 XT (Vollausbau) Radeon RX 6800 (Salvage), Radeon RX 6800 XT (Salvage), Radeon RX 6900 XT (Vollausbau)
Hinweis: Chipflächen entsprechen den Angaben von Locuza @ Twitter, nicht AMDs offiziellen Angaben

TechPowerUp berichten von gutklassigen Geekbench-Resultaten zum (nur in China erhältlichen) Core i5-12490F, welcher einen Core i5-12400F um immerhin +15% schlagen können soll. Es reicht sogar dafür aus, um minimal schneller als ein Core i5-12500 zu sein, obwohl beide Prozessoren gleich takten (sowie über dieselbe Anzahl an CPU-Kernen und -Threads verfügen). Ursache dessen könnte zum einen der etwas größere Level3-Cache des Core i5-12490F sein – oder aber natürlich auch andere Powerlimits in den jeweils getesteten OEM-Systemen. Obwohl die Core i5 non-K-Prozessoren eigentlich mit einem PBP und 65 Watt und einem MTP von 117 Watt antreten sollten, gibt es einige Berichte über höhere MTPs bei diversen PC-Systemen. Damit kann man natürlich kleinere bis sogar mittlere Performance-Differenzen verursachen – je nachdem wie weit man sich von den Intel-Vorgaben entfernt.