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News des 11. Mai 2022

Der Marktstart der Radeon RX 6x50 Karten war in diesem Sinne erfolgreich, als dass die Karten tatsächlich verfügbar sind und auch keine wirklich unüblichen Übertreibungen gegenüber dem Listenpreis tragen. Allenfalls bei der Radeon RX 6950 XT passt das Preisniveau noch nicht ganz, obwohl die Karte durchaus auf dem umgerechneten Listenpreis angeboten wird: Doch die bisherige Radeon RX 6900 XT schlägt ihren umgerechneten Listenpreis nunmehr beachbar und bietet somit das klar bessere Preis/Leistungs-Verhältnis auf – um so mehr, als dass der Performance-Sprung zwischen den beiden AMD-Spitzenmodellen deutlich kleiner als der nominelle Preissprung ist. Aus Sicht europäischer Käufer sehen die Grafikkarten-Preise so oder so nicht wirklich gut aus, da über den derzeit schlechten Dollar/Euro-Umtauschkurs die Euro-Straßenpreise nach oben gezogen werden – in diesem Fall ohne dass Hersteller & Händler hieran eine Aktie hätten.

Radeon RX 6x00 Straßenpreis Radeon RX 6x50
1259-1400 Euro Radeon RX 6950 XT  ($1099, +1%)
Radeon RX 6900 XT ($999, –7%) 1049-1300 Euro
Radeon RX 6800 XT ($649, +27%) 935-1100 Euro
Radeon RX 6800 ($579, +36%) 889-1000 Euro
639-720 Euro Radeon RX 6750 XT ($549, +3%)
Radeon RX 6700 XT ($479, +5%) 569-670 Euro
478-530 Euro Radeon RX 6650 XT ($399, +6%)
Radeon RX 6600 XT ($379, ±0) 429-500 Euro
gemäß dem Geizhals-Preisvergleich für lieferbare Angebote am 11. Mai 2022; in Klammern notiert der US-Listenpreis sowie die aktuelle Preisübertreibung demgegenüber, gemessen am aktuellen Wechselkurs gegenüber dem günstigsten Händlerangebot

Vielmehr geben jene auch nur das weiter, was ihnen vorher in Rechnung gestellt wurde – und dies wird nun einmal allesamt in Dollar abgerechnet, die Straßenpreise müssen demzufolge zwangsläufig mit dem Wechselkurs mitschwanken. Damit macht es auch keinen Sinn, mit den europäischen Listenpreisen von AMD & nVidia zu arbeiten, ganz besonders wenn jene schon etwas älteren Datums sind: Jene festen Listenpreisen können diese Wechselkurs-Schwankungen nicht abbilden, die Händler müssen selbige aber sehr wohl mitgehen. Beispielsweise bei AMD haben die europäischen Listenpreise auch keinerlei praktische Bedeutung, denn AMD verkauft im eigenen Online-Shop zu Euro-Preisen auf Basis des US-Listenpreises mit tagesgenauem Umrechnungskurs. Nur nVidia hatte sich in seinem eigenen Online-Shop an die eigenen Euro-Listenpreise gehalten – was derzeit jedoch mangels Nachlieferungen an dieser Stelle auch keine praktische Bedeutung entwickelt.

VideoCardz notieren die Performance-Aufschläge, welche AMD dem Preview-Treiber zuspricht, welcher zusammen mit dem regulären Treiber-Update 22.5.1 veröffentlicht wurde. Hierbei hat sich AMD auf DirectX11-Spiele konzentriert und will dort zwischen 3-17% Mehrperformance erzielen können. Twitterer 'CapFrameX' ist diesem nachgegangen und konnte teilweise noch viel deutlichere Performance-Gewinne demonstrieren: +24% im Crysis Remaster, +34% unter Assassin's Creed Odyssey sowie +41% bei God of War. Dies betrifft in dieser Höhe oftmals "nur" die Minimum-Frameraten, was aber natürlich genauso einen gewichtigen Vorteil darstellt. Augenscheinlich hat AMD endlich einmal seine CPU-Abhängigkeit unter DirectX 11 abstreifen können – was indirekt bestätigt wird über einen höheren CPU-Verbrauch sowie eine höhere CPU-Auslastung mit diesem Preview-Treiber. Selbiger soll dann noch im Laufe des Monats Mai in einen regulären AMD-Treiber überführt werden.

Twitterer Kopite7kimi gibt eine neue Wasserstandsmeldung zur Performance der GeForce RTX 4090 ab, laut einer nachfolgenden Erläuterung bezogen auf deren Rasterizer-Performance. Danach soll jene derzeit in ihrer Vorserien-Phase und sicherlich nur mit den allerersten Treibern laufende Karte bereits problemlos das Doppelte der GeForce RTX 3090 erreichen können. Mittels weiterer Optimierungen müsste dann noch mehr herausholbar sein, nVidia sollte derzeit noch am Anfang dieser Phase des Herantastens an die finale Grafikkarten-Version sein, von finalen Treibern gar nicht erst zu reden. Wieviel nVidia bis zum Release herausholen kann, ist allerdings unklar – dafür fehlen schlicht Erfahrungswerte (dies sind halt üblicherweise interne Daten). Erreicht nVidia die genannten 100 TFlops, dann hätte man das 2,8fache der FP32-Rechenleistung der GeForce RTX 3090 zur Verfügung – womit bei guter Ausnutzung der Rohleistung ein realer Performancesprung auf bestenfalls das 2,5fache als möglich erscheint.

It's quite simple to achieve 2x performance of RTX 3090.
Look forward to further optimization.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 11. Mai 2022
 
Raster Perf
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 11. Mai 2022

Eine weitere Wasserstandsmeldung des Twitterers betrifft konkrete Grafikkarten-Daten zu GeForce RTX 4070 & 4090. Hierbei werden genaue Board-Codenamen sowie explizite Grafikchip-Varianten zu beiden kommenden Grafikkarten genannt, hinzu auch einige technische Daten. Letztere sind fast allesamt schon bekannt, wie die 24 GB GDDR6X-Speicher auf 21 Gbps Datenrate bei der GeForce RTX 4090 sowie die 12 GB GDDR6-Speicher bei der GeForce RTX 4070. Zu selbiger wurde nun allerdings eine Speicher-Datenrate von 18 Gbps nachgetragen. Bezüglich des Stromverbrauchs soll es bleiben, wie zuletzt schon angedeutet: GeForce RTX 4090 auf 600 Watt, GeForce RTX 4070 auf 300 Watt (die GeForce RTX 4080 somit irgendwo in der Mitte dessen). Anzumerken wäre, dass sich diese Daten durchaus noch leicht ändern können: Aktuell dürfte nVidia mit Karten-, Chip-, Hardware- und Takt-Variationen spielen, um den sinnvollsten Mix aus Performance, Kostenpunkt und Verkaufspreis herauszuarbeiten. Die Chance auf Änderungen nimmt mit der Zeit ab, dennoch sind bis wenige Wochen vor Release jederzeit noch kleinere Änderungen möglich.

RTX 4090, PG137/139-SKU330, AD102-300, 21Gbps 24G GDDR6X, 600W
RTX 4070, PG141-SKU341, AD104-400, 18Gbps 12G GDDR6, 300W

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 10. Mai 2022

Laut Twitterer Yuko Yoshida (besser unter seinem Twitter-Handle "KittyYYuko" bekannt) soll die "GeForce RTX 4080 FE" Bau-technisch leicht größer als eine GeForce RTX 3090 in der Founders Edition ausfallen. Dies darf in gewissem Sinne als Drohung verstanden werden, denn die GeForce RTX 3090 FE ist mit einer Länge von 33,6cm schon ausreichend "mächtig gewaltig" – insbesondere wenn man einrechnet, dass jene GeForce RTX 4080 nur die zweitbeste nVidia-Lösung auf Basis des zweitbesten Grafikchips innerhalb des Ada-Portfolios sein wird. Die nächstgrößere Lösung in Form der GeForce RTX 4090 FE hat somit das Potential, angesichts des kräftigen Hardware-Sprungs von AD103 zu AD102 (84 zu 144 Shader-Cluster) nochmals beachtbar größer bzw. länger auszufallen. Daneben zeigt die ungefähre Größenangabe zur GeForce RTX 4080 FE auch an, dass deren TDP-Klasse kaum unterhalb der GeForce RTX 3090 (350W) liegen dürfte – wobei der Weg zu noch mehr angesichts der gleich großen GeForce RTX 3090 Ti (450W) jederzeit offensteht.

The RTX 4080 FE looks slightly bigger than the RTX 3090 FE.
I mean, just a little bigger.

Quelle:  Yuko Yoshida @ Twitter am 11. Mai 2022

Viel Beachtung hat ein Tweet seitens Greymon55 gefunden, mittels welchem der iGPU der Phoenix-APU die (hohe) Leistungsklasse einer GeForce RTX 3060 Laptop auf 60W TGP zugeschrieben wurde. Für die GeForce RTX 3060 Laptop ist dies das niedrigstmögliche Performance-Level, welches allerdings laut einer früheren Ausarbeitung zur Performance der GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen dennoch für eine Wertung von 105% im 4K Performance-Index reicht. Auf dieser 4K-Wertung rangierende Desktop-Grafikkarten kommen im FullHD Performance-Index bei grob 800% heraus – und dies ist dann drastisch mehr, als bisherige integrierte Grafik erreicht (die aktuelle Radeon 680M liegt irgendwo bei 300-350%). Allerdings hat der Twitterer in einem nachfolgenden Tweet eingeschränkt, dass sich diese Performance-Angaben eventuell auch rein auf 3DMark-Werte und nicht auf reale Spiele beziehen könnte – wo integrierte Grafik üblicherweise beachtbar besser als unter realen Spielen abschneidet.

Phoenix GPU≈3060m 60W
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 9. Mai 2022
 
Keep in mind that IGPU generally perform better than FPS in terms of scores, the source did not specify what performance this is, so expect PHX performance but don't be overly optimistic.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 9. Mai 2022

Gerade bei Vorab-Werten und gerade bei integrierter Grafik wird nun einmal gern mit 3DMark-Werten hantiert, dieses Risiko besteht also sehr wohl. Generell erscheint der Performance-Sprung aber auch aus Sicht reiner 3DMark-Werte für zu hoch für nur eine neue iGPU-Generation (von Rembrandt zu Phoenix) – dies ist eher der Performance-Sprung von zwei iGPU-Generationen. Es wird schon schwierig, überhaupt die Rohpower für diesen hohen Performance-Sprung auf die Beine zu stellen – von der notwendigen Speicherbandbreite, um diese doppelte Rohleistung (außerhalb von 3DMark) auf die Straße tz bringen, ganz zu schweigen. In dieser Frage können APUs eigentlich nur so viel mitwachsen, wie mittels der Speicher-Entwicklung bei DDR5 möglich ist. Alternativ müsste AMD seinen Infinity Cache auch auf APUs ansetzen, was jedoch aus Gründen der damit belegten Chipfläche für dieses letztlich auch in Einsteiger- und Mainstream-Gefilde gehendes Produkt derzeit wohl noch nicht auf dem Plan steht. In der Summe bleibt es somit streng abzuwarten, ob sich diese Performance-Vorhersage halten kann.