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News des 11. Oktober 2022

Eine wenig beachtete Performance-Differenz, welche sich aus dem Ryzen-7000-Launch ergibt, ist die kleine Performance-Verbesserung von "Alder Lake" gegenüber Ryzen 5000. Stellt man die Ergebnisse der jeweiligen Launch-Analysen gegenüber, dann gewinnen Intels Prozessoren überall ein paar (wenige) Prozentpunkte hinzu, während AMDs Ryzen 5000 meistens minimal gegenüber den Ergebnissen von vor einem Jahr verliert. In absoluten Zahlen ist da natürlich nichts langsamer geworden, nur die relative Differenz zwischen Ryzen 5000 und Alder Lake hat zugenommen. Beispiel Ryzen 9 5900X gegen Core i7-12700K: Vor einem Jahr lag das AMD-Modell in diesem Vergleich um +1,8% bei der Anwendungs-Performance vorn, das Intel-Modell hingegen um +7,1% bei der Spiele-Performance. Heuer nun geht dieser Vergleich beiderseits an Intel: +1,9% unter Anwendungen sowie +10,8% unter Spielen.

5800X 5900X 5950X 12600K 12700K 12900K
8C Zen3 12C Zen3 16C Zen3 6C+4c ADL 8C+4c ADL 8C+8c ADL
Anwendungs-Perf. @ ADL-Launch 71,8% 89,2% 100% 73,6% 87,6% 100,6%
Anwendungs-Perf. @ Z4-Launch 70,2% 88,6% 100% 74,5% 90,3% 102,2%
Differenz ADL- zu Z4-Launch –1,6PP –0,6PP ±0PP +0,9PP +2,7PP +1,6PP
Spiele-Perf. @ ADL-Launch 96,6% 99,4% 100% 100,9% 106,5% 110,8%
Spiele-Perf. @ Z4-Launch 98,3% 98,8% 100% 101,9% 109,5% 114,6%
Differenz ADL- zu Z4-Launch +1,7PP –0,6PP ±0PP +1,0PP +3,0PP +3,8PP
Quellen: Launch-Analyse Intel Alder Lake & Launch-Analyse AMD Ryzen 7000

Logischerweise kann so etwas auch über unterschiedliche Benchmarks zu begründen sein, die Testfelder werden garantiert nicht gleich sein, die Auswahl der ausgewerteten Testberichte ist es sowieso nicht. Aber bei jeweils ein paar tausend verrechneten Benchmarks verwischen solche Unterschiede dann doch und insofern die Tendenz eindeutig ist (wie in diesem Fall) kann man durchaus von einer realistischen Basis für eine solche Aussage ausgehen. Dabei dürfte im Endeffekt nur das passiert sein, was jeder neuen Architektur mit größeren Änderungen wiederfährt: Die Benchmarks werden im Laufe der Zeit auf jene angepasst und bringen somit mit der Zeit leicht bessere Ergebnisse hervor. In Fall von Intels "Alder Lake" ist hierbei der Umstieg auf eine Hybrid-Architektur mit P- und E-Kernen der Auslöser, dies musste erst einmal von der vorhandenen Software verdaut werden. Nachträglich führt dies dann ganz natürlich zu kleineren Performancegewinne für die neuere Architektur – wie hier offenbar zu sehen.

Hardwareluxx-Mitarbeiter Andreas Schilling @ Twitter berichtet über das erste Angebot zur Intel Arc A750 "LE", welches mit 389 Euro allerdings wenig attraktiv erscheint. Umgerechnet sollte die für 289 Dollar in Intels Preisliste stehende Karte eher für 350 Euro erscheinen. Viel mehr ist sowieso nicht gangbar, denn ab 380 Euro kommen die günstigsten Angebote zu Radeon RX 6650 XT und GeForce RTX 3060 ins Spiel, welche üblicherweise potenter sind als Intels kleinere A700-Grafikkarte. Etwas näher kommt der Sache dann eine Preisnotierung beim Geizhals-Preisvergleich von 368 Euro, doch wirklich gut ist dies auch noch nicht. Eigentlich sind unterhalb 350 Euro für Arc A750 zu empfehlen, damit Intel von dem nicht gewinnbaren Vergleich gegenüber Radeon RX 6650 XT und GeForce RTX 3060 wegkommt. Wenigsten sagen diese zwei Listungen aus, dass es auch die kleinere A700-Grafikkarte zum Marktstart am 12. Oktober (wahrscheinlich 15 Uhr) zu kaufen geben sollte.

U.S. MSRP deutsche UVP Straßenpreise
Intel Arc A750 $289 umgerechnet ~350€ erste Listungen bei 370-390 Euro
Intel Arc A770 "Limited Edition" $349 umgerechnet ~420€ erste Listungen bei 430-460 Euro
nVidia GeForce RTX 4090 $1599 1949€ erste Listungen bei 2150-2440 Euro

Welches Preisbild sich hierbei etabliert, bleibt noch abzuwarten – da geht es auch darum, ob der erste Ansturm gleich die Läger leert oder ob die Händler noch für die nächsten Tage etwas übrig haben. Selbiges gilt für den zeitgleichen Marktstart der GeForce RTX 4090: Zu jener ist bereits eine größere Betriebssamkeit seitens der Grafikkarten-Hersteller mit deren Eigendesigns wahrnehmbar, ergo ist eigentlich eine ausreichend große Belieferung des Einzelhandels zu erwarten. Die Preisfrage (im wahrsten Sinn des Wortes) liegt hierbei noch darin, ob man wenigstens nVidias deutschen UVP in Form von 1949 Euro sehen wird – oder ob die Vorab-Listungen mit ihren nochmals höheren Preislagen halten werden. Zeitgleich zum Marktstart wird es im übrigen um 15 Uhr deutscher Zeit auch die Reviews zu den Herstellerkarten zur GeForce RTX 4090 geben, hierbei ist auch noch einmal ein großer Schwung an Artikeln zu erwarten.

Sehr gehaltvolle Systemanforderungen will man laut einer Twitter-Notiz des Spiele-Publishers bei "A Plague Tale: Requiem" sehen: Auch hier werden wieder 16 GB Hauptspeicher schon beim Minimum notiert – was man nunmehr durchaus als Einleitung einer Übergangsphase verstehen kann, wo 16 GB beim Spiele-PC tatsächlich normal werden. Die Prozessoren-Anforderungen sind unaufällig, auch das Grafikkarten-Minimum liegt noch im Rahmen. Der Sprung auf die Grafikkarten-Empfehlung ist hingegen enorm, hierbei werden gleich GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 XT abgefordert – für gerade einmal die FullHD-Auflösung in der "Ultra" Bildqualitätsstufe. Dies ist auf nVidia-Seite eine ganz Klasse stärker als mit den allgemeinen Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2021/22 ermittelt, auf AMD-Seite sogar noch etwas heftiger als das (die FullHD-Empfehlungen lauten dort auf GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 6600). Es wird ab dem Launchtag am 18. Oktober nachzuprüfen sein, ob sich diese Hardware-Empfehlungen auch bei realen Performance-Tests wiederfinden lassen.

offizielle PC-Systemanforderungen für "A Plague Tale: Requiem"
Minimum Empfehlung
gedacht für FullHD "Low" @ 30 fps FullHD "Ultra" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12 (Shader-Model 6.0 erforderlich), 55 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i5-4690K oder FX-8300 Core i7-8700K oder Ryzen 5 3600
Speicher 16 GB RAM & 4 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM
Grafik GeForce GTX 970 oder Radeon RX 590 GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 XT