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News des 13. Januar 2022

Bei Hardwareluxx findet sich ein weiterer, nunmehr kompletter Test zur "MSI GeForce RTX 3080 12GB Suprim X". Vorteilhafterweise wurde hierbei sowohl gegenüber den jeweiligen FE-Varianten von nVidia als auch gegenüber den "Suprim X" Ausführungen von MSI zu 3080-10G und 3080Ti getestet, was wegen Verwendung dieser werksübertaktet enMSI-Karte wichtig ist. Nachteiligerweise enthalten die Tests unter FullHD reichlich CPU-limitierte Szenarien, ist dort somit die Performance-Skalierung nicht wirklich hoch (die 4K-Skalierung liegt hingegen Komma-genau im Rahmen des 3DC 4K Perf.Index). Gemäß der Einordnung der 3080-12G zwischen 3080-10G und 3080 Ti läßt sich allerdings auch so deren Performance-Punkt recht solide bestimmen: Die GeForce RTX 3080 12GB liegt überall in der Mitte zwischen beiden Karten, ab der WQHD-Auflösung mit gewisser Tendenz zur 3080Ti.

FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
MSI GeForce RTX 3080 Ti Suprim X 101,7% 102,9% 104,4%
MSI GeForce RTX 3080 12GB Suprim X 100% 100% 100%
3080-12G liegt ...% auf dem Weg von 3080-10G zu 3080Ti (52%) (62%) (59%)
MSI GeForce RTX 3080 10GB Suprim X 98,1% 95,2% 93,6%
nVidia GeForce RTX 3080 Ti FE 100,1% 99,6% 99,6%
nVidia GeForce RTX 3080 10GB FE 97,0% 93,7% 89,8%
gemäß der Benchmarks von Hardwareluxx unter 9 Spielen

Währenddessen steigt die Lieferbarkeit der GeForce RTX 3080 12GB deutlich an, zwei Tage nach Launch sind nunmehr mehr als ein Dutzend (lieferbare) Listungen von immerhin drei Karten-Varianten verfügbar. Preislich liegt die Karte fast durchgehend genau zwischen GeForce RTX 3080 10GB und GeForce RTX 3080 Ti, was durchaus zur Performance passt – wie bekannt regelt der Markt die Straßenpreise, die Listenpreis- und UVP-Vorgaben sind bedeutungslos. Allerdings muß auch gesagt werden, dass das Interesse an der neuen Karte eher "mau" ausfällt – bei der Mindfactory wurden zuletzt 30 verkaufte Stück gezählt, ehe die Karte als "ausverkauft" aus dem Angebot verschwand. Möglicherweise waren dort also nur 40-50 Stück initial aufs Lager geschickt worden, welche am Launchtag das einzige verfügbare Angebot in deutschen Landen darstellten.

GeForce RTX 3080 12GB bester Preis Preisspanne Lieferbarkeit
Verkaufsstart (15:00) 1699€ 1699€  (1 Angebot) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +1h (16:00) 1699€ 1699€  (1 Angebot) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +1,5d (Nacht 12./13. Jan) 1999€ 1999€  (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +2,5d (Nacht 13./14. Jan) 1699€ 1699-2199€  (12 Angebote) ★★☆☆☆
gemäß der (lieferbaren) Listungen bei Geizhals, Alternate, Caseking, Mindfactory, Notebooksbilliger & Proshop

Bei anderen neuen Grafikkarten wäre diese Lagermenge in Minuten abgesetzt worden, bei der GeForce RTX 3080 12GB hat dies grob einen Tag benötigt. Dies zeigt an, dass die hohen Straßenpreise sehr wohl bedarfsregulierend wirken – oder/und dass das Augenmerk der jetzt noch an HighEnd-Ware interessierten Grafikkarten-Käufer schon eher in Richtung der kommenden 5nm-Grafikchips umkippt. Möglicherweise kosten jene gar nicht wirklich weniger, möglicherweise gelingt es AMD & nVidia sogar, die Situation der hohen Grafikkarten-Preise zu konservieren. Aber wenn, dann will man für mehr als 1500 Euro nicht einen 7/8nm-Refresh, sondern dann schon die neuste 5nm-Technik, welche gemäß allen Vorhersagen einen ordentlichen "Bumms" an Mehrperformance mitbringen soll. Denkbar, dass aus diesen Gründen der Gamer-Bedarf an Midrange-, HighEnd- und Enthusiasten-Grafikkarten sogar zu schwächeln anfängt, je weiter das Jahr 2022 voranschreitet.

VideoCardz berichten über fernöstliche Gerüchte, wonach nVidia angeblich mit größeren Liefervolumen zur GeForce RTX 3050 antreten will, als seinerzeit beim Launch von GeForce RTX 3060 & 3060 Ti. Was sich auf den ersten Blick gut anhört, ist allerdings ohne exakte Zahlen unmöglich zu werten – "mehr" kann schließlich alles von +5% bis +200% bedeuten. Als negativer Einfluß ist zudem das chinesische Neujahrsfest einzurechnen, welches Anfang Februar stattfindet und für 1-2 Wochen die weiteren Nachlieferungen nach dem initialen Grafikkarten-Launch (27. Januar) limitieren dürfte. Zudem gibt der Bericht keinerlei Hinweis darauf, dass man trotz Liefermengen-Ausweitung mit einem Halten des Listenpreises im Einzelhandel rechnen darf. Da die weniger potente Radeon RX 6500 XT derzeit schon für 300-330 Euro erwartet wird, sollte die klar schnellere und mit der besseren Speichermenge ausgerüstete GeForce RTX 3050 kaum für unter 450 Euro im Handel antreten – denkbar sind aber auch Preislagen von 500-600 Euro.

Der RetiredEngineer @ Twitter liefert eine Übersetzung und Zusammenfassung eines chinesischsprachigen DigiTimes-Artikels, bei welchem TSMC-Probleme mit der 3nm-Fertigung besprochen werden. Irgendwelche Probleme mit neuen Fertigungstechnlogien sind natürlich das normalste von der Welt, eher selten wird ein solches Projekt gemäß dem ursprünglichen Zeitplan fertiggestellt. Auch in diesem Fall geht es primär nur um eine Verschiebung um 1-2 Quartale – was allerdings die interessante Auswirkung hätte, dass selbst Apple erst Anfang 2023 Zugriff auf die echte Massenfertigung im 3nm-Node haben wird. Dies bestätigt ein früheres Gerücht, wonach Apple für seine 2022er Gerätschaften auf einen 4nm-Zwischenschritt umsatteln musste, weil eben 3nm noch nicht reif genug ist. Genauso bedeutet diese Verschiebung aber auch, dass PC-Chips unter TSMCs 3nm-Fertigung eher kaum noch im Jahr 2023 zu erwarten sind.

Üblicherweise kann man mit einem Jahr Zeitverzug zwischen Smartphone-SoCs und PC-Chips aus derselben Fertigung rechnen – bedingend aus den Punkten, dass erstere einfacher zu realisieren sind (primär geringere Power-Anforderungen) und gleichzeitig sich Apple auch vertragstechnisch regelmäßig die ersten TSMC-Kontingente sichert. Somit dürfte AMDs Zen 5 sowie die RDNA4-Generation unter der 3nm-Fertigung kaum vor Anfang 2024 erscheinen können – selbst wenn es bislang Gerüchte gab, AMD wollen diesen Generations-Wechsel ungewöhnlich zügig angehen (sprich, ohne jeweilige Zwischen-Generation noch im Jahr 2023). Nicht zwingend hiervon betroffen sein muß dagegen Intel, welche wohl das Grafik-Die von Meteor Lake bei TSMC fertigen lassen wollen – sich aber ähnlich wie Apple mit hohen Vorauszahlungen den Zugriff auf die ersten 3nm-Kontingente gesichert haben.