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News des 24. Januar 2023

Twitterer All The Watts hat zum Thema "unterhalb früherer Erwartungen laufende RDNA3-Grafik" gleich nochmal mit einer neuen Performance-Angabe zu Navi 33 (wahrscheinliche Radeon RX 7600 Serie) nachgelegt: Jene rangiert demnach nur noch auf dem Niveau der Radeon RX 6650 XT oder etwas besser, somit also (wahrscheinlich erheblich) unterhalb der Radeon RX 6750 XT. Und dies ist dann sehr weit abweichend von den frühesten Performance-Angaben zu Navi 33, welcher ursprünglich mal Navi 21 beerben sollte. Inzwischen war man zwar vom Ansinnen heruntergekommen, damit unbedingt die Performance der Radeon RX 6900 XT sehen zu wollen – aber es sollte doch wenigstens die Performance der kleineren Navi-21-Lösungen (Radeon RX 6800 & 6800 XT) sein. Gemäß der neuen Performance-Angabe kommt AMD allerdings weit ab davon heraus, ersetzt mittels Navi 33 eigentlich nur Navi 23.

N33 < RX 6750 XT
N33 >≈ RX 6650 XT

Quelle:  All The Watts @ Twitter am 24. Januar 2023

Zugegebenerweise wurde Navi 33 anfangs auch auf 40 CUs und somit 5120 FP32-Einheiten eingeschätzt, damit war diese frühere Performance-Angabe nicht gänzlich unrealistisch. Mit nunmehr allerdings nur noch 32 CU, dem kaum vorhandenen Effekt der verdoppelten FP32-Einheiten und vor allem dem ausgebliebenen (großen) Taktraten-Boost sind für Navi 33 derart große Brötchen nicht mehr drin. Vielmehr sieht Navi 33 inzwischen fast wie ein perfekter Widergänger von Navi 23 aus, sehr viele technische Daten sind gleich oder ähnlich. Allerdings ergibt sich damit auch ganz automatisch: Ohne einen (größeren) Effekt der verdoppelten FP32-Einheiten sowie ohne wirklich mehr Takt dürfte sich kaum ein echter Performance-Effekt zwischen Navi 23 und Navi 33 ergeben können. Etwas mehr als bei der Radeon RX 6650 XT als dem Navi-23-Spitzenprodukt sollte es eigentlich sein, irgendwo müssen die verdoppelten FP32-Einheiten dann doch einmal eine gewisse Wirkung zeigen.

Navi 23 Navi 33 Differenz
Chip-Daten 11,1 Mrd. Transistoren auf 236mm² in der 7nm-Fertigung von TSMC 13,3 Mrd. Transistoren auf 204mm² in der 6nm-Fertigung von TSMC +20% mehr Transistoren, –14% Chipfläche
Technik 2 Shader-Engines, 16 WGPs, 32 CUs, 2048 FP32-Einheiten 2 Shader-Engines, 16 WGPs, 32 CUs, 4096 FP32-Einheiten verdoppelte FP32-Einheiten, ansonsten gleich
Infinity Cache 32 MB 32 MB identisch
Speicherinterface 128 Bit GDDR6 (für 8 GB VRAM) 128 Bit GDDR6 (für 8 GB VRAM) identisch
Real-Takt ~2.6-2.65 GHz  (Radeon RX 6650 XT) ? ?
Verkaufsnamen Radeon RX 6600, 6600 XT & 6650 XT erwartet als Radeon RX 7600 Serie
Desktop-Release 11. August 2021 erwartet Q2/2023

Aus der grundsätzlichen Leistungsklasse des Vorgänger-Chips kommt Navi 33 damit aber kaum heraus, selbst Navi 22 ist damit (wahrscheinlich) nicht zu erreichen. Dies ist aus Performance-Sicht enttäuschend, könnte allerdings dennoch eine gewisse Chance darauf ergeben, wieder einmal etwas zugunsten schneller wie preisgünstiger FullHD-Beschleuniger zu tun: Denn mittels der 6nm-Fertigung von Navi 33 vermeidet AMD den Preisnachteil der 5nm-Fertigung, hat eine etwas kleinere Chipfläche, die gleiche Speichermenge und letztlich sogar Kompatibilität zu Platinenlayouts für Navi 23. Da sollte doch ein gewisser preislicher Angriff möglich sein, wenn schon der Performance-Angriff ins Wasser fällt. AMD darf sich hierbei gern an früherer Ruhmestaten wie die Radeon RX 580 erinnern, welche anno 2017 für 229 Dollar ins Rennen ging – auch schon mit 232mm² großem Grafikchip sowie per default mit 8 GB VRAM.

Auf Razeem gibt es eine Auswertung der Google-Suchanfragen nach Grafikkarten über das Jahr 2022 hinweg. Jene zeigte das interessante Ergebnis, dass die Top-Liste von Mainstream-Beschleunigern angeführt wie (weitgehend) dominiert wird. Unter den ersten 10 Positionen finden sich dabei mit GeForce RTX 3060 (als der No.1), 3050, 2060, GeForce GTX 1650 und Radeon RX 6600 immerhin 5 Modelle, während auf Midrange-Karten 2 Positionierungen und auf HighEnd-Karten 3 Positionierungen entfallen. Die genauen Werte sind natürlich immer auch von Nebeneffekten beeinflußt wie die Nähe zum Veröffentlichungstermin bzw. die Attraktivität des Einzelmodells. Dennoch sieht auch die weitere Liste unterhalb der Top 10 erstaunlich viele Mainstream-Modelle, beispielsweise mit den eigentlich schon jahrealten GeForce GTX 1660 und 1660 Super auf Position 11 & 12.

Hier muß man sicherlich den Charakter der Auswertung bedenken, welcher die weltweiten Suchanfragen zusammenfasst. Damit sind dann auch die Einwohnerzahlen-starken Länder der südlichen und östlichen Hemisphären dabei, wo (Kaufkraft-bedingt) viel weniger außerhalb des Mainstream-Segment gekauft wird bzw. wo auch eigentlich im Westen längst ausgelaufene Produkte noch lange Zeit (als Neuware) erhältlich sind. Wahrscheinlich auch aus diesem Grund kommt es zu "komischen" Konstellationen, wie wenn eine Arc A770 auf Position 43 herauskommt, eine (normalerweise nur noch zu Spott-Zwecken erwähnte) GeForce GT 1030 hingegen auf Position 24. Andererseits sollte es Intels Marketing-Team dennoch wurmen, dass man mit seiner ersten Grafikkarten-Generation seit über 20 Jahren keinen größeren Eindruck hinterlassen konnte, um jenen 3D-Bremser von nVidia in dieser Suchanfrage-Statistik zu schlagen.

Für einiges "Hü & Hott" hat AMD mit einer Notiz auf den eigenen Produkt-Webseiten zu Ryzen 7000 X3D gesorgt: Da war nämlich (kurzzeitig) von einer Übertaktungs-Fähigkeit zugunsten dieser X3D-Prozessoren zu lesen, was sich schnell wie ein Lauffeuer auf allen medialen Kanälen verbreitete. Nun sind AMDs Produkt-Webseiten leider einigermaßen fehleranfällig, ereignen sich doch gern einmal Copy-&-Paste-Fehler. AMD hat diese Notiz jedenfalls schnell wieder entfernt und in einem Statement gegenüber Hardwareluxx ausgesagt, dass Ryzen 7000 X3D keine reguläre CPU-Übertaktung unterstützt – sondern nur Speicher- und Fabric-Übertaktung, wie schon beim Ryzen 7 5800X3D. Wirklich neu bei Ryzen 7000 X3D ist nur die Unterstützung für PBO2 und den Curve Optimizer, ganz normale Übertaktung bleibt hingegen auch weiterhin ausgeschlossen.

Nach dem neuen Spiele-Bundle für Ryzen 5000 Prozessoren hat AMD nun auch ein eigenes Spiele-Bundle für "Ryzen 7000" Prozessoren aufgelegt. Hierbei wird allen derzeit vorgestellten Modellen der Ryzen-7000-Riege an Desktop-Prozessoren das am 17. März in den Handel gehende "Star Wars: Jedi Survivor" beigelegt, ergo ein durchaus wertiger Inhalt des Spiele-Bundles. Beide neuen Spiele-Bundles für AMD-Prozessoren reichen bis zum 1. April 2023, danach dürfte es somit womöglich neue Spiele-Bundle geben. Inwiefern AMD später noch die im Februar zu erwartenden Ryzen 7000 X3D Modellen diesem neuem Spiele-Bundle zuschlägt, bleibt abzuwarten – dies kann passieren, muß es aber nicht. Ob das neue Spiele-Bundle die Absätze von AM5-basierten Prozessoren tatsächlich substantiell ankurbelt, bleibt ebenfalls abzuwarten – vermutlich müssen sich dafür eher erst die gravierende Probleme beim Plattform-Mehrpreis entschärfen.

AMD "Ryzen 7000 Series" Spiele-Bundle Q1/2023
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Ryzen 5 7600, 7600X, Ryzen 7 7700, 7700X, Ryzen 9 7900, 7900X, 7950X
(als Einzel-Kauf oder bei von Systemintegratoren zusammengestellten Komplett-PCs)
24. Januar bis 1. April 2023 Spiel "Star Wars: Jedi Survivor" (als Download-Code)
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.