Twitterer chi11eddog liefert nun auch noch die (maximalen) Boosttaktraten zum Raptor Lake Refresh sowie bestätigt die zuletzt genannte Kern-Anzahl nochmals: Bis auf den Core i7 ändert sich wohl doch nichts bei der Kern-Konfiguration der 14. Core-Generation, vorherige Gerüchte seitens RedGamingTech sind demzufolge (wahrscheinlich) unzutreffend. Dies gilt nunmehr auch für den Core i3, welche demzufolge nun doch nicht auf 6 Performance-Kerne wechselt, sondern bei den bisherigen 4 Performance-Kernen bleibt. Bis auf den Core i7 gibt es somit bei der 14. Core-Generation nur dieselben Dies mit selbiger Kern-Konfiguration zu 100-200 MHz mehr (maximalen) Boosttakt – und somit die Versinnbildlichung des "Refreshs eines Refreshs".

More info of 14th Gen non-K.
i9-14900/F (8+16),L3 36MB,up to 5.8GHz
i7-14700/F (8+12),L3 33MB, up to 5.4GHz
i5-14600 (6+8), L3 24MB, up to 5.2GHz
i5-14500 (6+8), L3 24MB, up to 5.0GHz
i5-14400/F (6+4) , L3 20MB, up to 4.7GHz
i3-14100/F (4+0), L3 12MB, up to 4.7GHz
Quelle:  chi11eddog @ Twitter am 26. Juli 2023

Allenfalls sind somit noch Änderungen bei den zugrundeliegenden Dies und damit der gebotenen Menge an Level2- und Level3-Cache möglich. Dies betrifft nur die Core i3 & i5 Modelle, beim Core i5 K-Modell sowie allen höheren Prozessoren setzt Intel bereits das Raptor-Lake-Die ein (derzeit existiert in der Tat nur ein einzelnes Raptor-Lake-Die mit 8P+16E). Bei den kleineren Modellen deutet sich aber weiterhin die Nutzung vorheriger Alder-Lake-Dies an, dafür spricht die gleichbleibende Menge an Level3-Cache. Natürlich kann Intel hier trotzdem teilweise auch das Raptor-Lake-Die verwenden (wie dies beim Core i5-13400 /F in Mischbestückung passiert), aber dann wird das Raptor-Lake-Die auf die Cache-Größen des Alder-Lake-Dies zusammengekürzt und verliert somit seinen eigentlichen Vorteil. Für den Augenblick sieht somit in der Tat alles nach einem minimal möglichen "Sprung" bei der 14. Core-Generation aus.

VideoCardz zeigen Bilder einer "GeForce RTX 3080 Ti 20GB", welche MSI seinerzeit in Vorbeitung hatte, letztlich aber nie realisiert wurde. Insbesondere die Zeit nach dem initialen Ampere-Launch im Herbst 2020 war gekennzeichnet über viele Gerüchte zu kommenden weiteren Ampere-Karten des HighEnd-Bereichs, welche dann zu allermeist nicht realisiert wurden. Seinerzeit hatte dann sogar die Reputation der entsprechenden Leaker etwas Schaden genommen – was nunmehr zu überdenken wäre, denn wie sich an diesem Fall zeigt, waren diese Karten tatsächlich in konkreter Vorbereitung. Die Leaker können natürlich auch viel Unsinn berichten, gehen aber vor allem beim Punkt noch nicht finalisierter Hardware regelmäßig ins Risiko, dass sich die Pläne der Hersteller auch einmal ändern können. Dies sollte man bei der Beurteilung von Gerüchten und Leakern beachten: Eine huntertprozentige Trefferquote ist einfach unmöglich zu erreichen.

Und um in dieser Frage gleich einmal die Spreu vom Weizen zu trennen: Wenn es einen Leaker gibt, dessen Informationen man wirklich vertrauen kann, dann ist es Twitterer Kopite7kimi. Jener war zwar seinerzeit bei den vielen nicht realisierten Ampere-Grafikkarten auch feste mit dabei, was auch seine allgemeine Trefferquote senkt. Aber wie gesagt wird dieser Fall über augenscheinliche Planänderungen bei nVidia abgedeckt. Der wichtigere Bewertungsmaßstab für Leaker ist aber eher, wo jene mal zuallererst eine wirklich entscheidende Information liefern konnten. Und da steht "Kopite7kimi" über die Hardware-Daten der kompletten Ampere-Chips schon im Mai 2019 (!) sowie die Hardware-Daten der kompletten Ada-Chips im März 2022 nach wie vor glänzend da. Es handelt sich somit um zwei Fälle mit jeweils breiten Infos zu einem einigermaßen weit in der Zukunft liegenden Hardware-Projekt, welche zu 100% zutreffen (der AD103-Chip wurde von nVidia nachträglich auf 80 SM geändert, war aber sicherlich mit 84 SM geplant) – und somit auf einen hervorragenden, nahezu direkten Quellenzugang des Leakers hinweisen.

"Lustig" ist in diesem Zusammenhang der Vergleich der seinerzeitigen Prognosen bzw. Thesen zum RTX40-Portfolio mit dem realen RTX40-Portfolio. Dem gegenüber lagen alle der seinerzeit offerierten Portfolio-Ideen maßgeblich daneben, kam das RTX40-Portfolio real somit sehr viel behäbiger heraus als damals gedacht. Denn letztlich war die Schwäche der kleineren Ada-Chips AD106 & AD107 schon seinerzeit zu sehen – aber damals dachte man schlicht, nVidia würde mit dem AD106-Chip bestenfalls eine GeForce RTX 4050 /Ti laufen lassen und den AD107-Chip rein ins Mobile-Segment verfrachten. Real bekommen haben wir hingegen die faktische Umkehrung dieser Idee: Anstatt die einzelnen Grafikkarten zu den höheren Chips zu geben, wurden jene auf die unteren Chips verschoben – so dass erstmals bei nVidia eine xx60er Lösung auf einem xx107er Chip basiert (GeForce RTX 4060 auf AD107).

WCCF Tech zitieren Intel, welche die gestern genannte Intel-Preiserhöhung zurückweisen. Danach hat Intel weder einen entsprechenden Brief an den Großhandel gesandt noch andersweitig irgendwelche Preiserhöhungen bei seinen Prozessoren initiert. Dies ergibt die interessante Situation von "Aussage gegen Aussage", denn die initiale Berichterstattung der PC Games Hardware geht von einem "Intel-Brief an den Großhandel" aus, was auch von mehreren Quellen bestätigt worden sei. Ergo muß hier normalerweise eine der beiden Seiten Unrecht haben. Eine Zwischenlösung würde sich ergeben, wenn die Preiserhöhung wirklich nicht von Intel ausgeht, sondern von den Distributoren bzw. Importeuren. Jene könnten eventuell versuchen, die gestern schon skizzierte Differenz zwischen Listen- und Straßenpreis wieder "einzufangen". So oder so gilt nun einfach abzuwarten, ob sich die Straßenpreise der Intel-Prozessoren in den kommenden Wochen tatsächlich bewegen.