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News des 4. Oktober 2023

Laut WCCF Tech will AMD am 19. Oktober nicht nur "Ryzen Threadripper 7000" vorstellen, sondern auch die Radeon RX 7900M als neues Mobile-Flaggschiff. Bislang gibt es von AMD im Mobile-Segment nur die Radeon RX 7600 Serie auf Basis des Navi-33-Chips, vorgestellt schon zur CES 2023. Die Radeon RX 7900M soll dann endlich mal wirklich Performance in AMDs Mobile-Portfolio bringen, dafür allerdings überraschenderweise den Navi-31-Chip verwenden, da der Navi-32-Chip nicht jene 72 Shader-Cluster bietet, welche für diese Mobile-Lösung gemeldet werden. Dies widerspricht sicherlich allen vorherigen Überlegungen, nach welchen der Navi-31-Chip zu groß für einen Mobile-Einsatz ist und man daher dort besser Navi 32 verwenden wird.

Chip Hardware Speicher Game Clock TDP
Radeon RX 7900M Navi 31 (erheblicher Salvage) 72 CU (9216 FP32) @ 256 Bit 16 GB GDDR6 ? GHz 160-200W
Radeon RX 7600M XT Navi 33 (Vollausbau) 32 CU (4096 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 2.3 GHz 75-120W
Radeon RX 7700S Navi 33 (Vollausbau) 32 CU (4096 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 2.2 GHz 75-100W
Radeon RX 7600M Navi 33 (nahe Vollausbau) 28 CU (3584 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 2.07 GHz 50-90W
Radeon RX 7600S Navi 33 (nahe Vollausbau) 28 CU (3584 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 1.88 GHz 50-75W
Angaben zur Radeon RX 7600 Serie sind offiziell, Angaben zur Radeon RX 7900M sind aus der Gerüchteküche

Navi 32 wird es sicherlich eines Tages auch noch ins Mobile-Segment schaffen, mit der Radeon RX 7900M (72 CU) tut sich schließlich eine große Technik-Lücke zur Radeon RX 7600M XT (32 CU) auf. Unklar bleibt jedoch, wieso es AMD nicht gereicht hat, den Navi-32-Chip mit maximal 60 Shader-Clustern an die Spitzen-Position zu bringen. Hier kann man durchaus die These aufstellen, dass AMD derzeit womöglich mehr Navi-31-Chips als Navi-32-Chips zur Verfügung hat bzw. bei Navi 32 die Fertigungsmengen gerade einmal zum aktuellen Bedarf im Desktop-Segment passen, aber eben nicht für Mobile reichen würden. Natürlich bleibt abzuwarten, ob sich dies alles so im Detail materialisiert – schon eine vergleichsweise kleine Änderung der Anzahl der Shader Cluster würde reichen und die Radeon RX 7900M könnte doch wieder Navi-32-basiert erscheinen.

Laut nochmals WCCF Tech will nVidia Anfang nächsten Jahres noch eine weitere, vermutlich letzte Ampere-basierte Grafikkarte auflegen: Die GeForce RTX 3050 6GB soll wohl echtes Einsteiger-Territorium beackern, kommt dafür mit einer starken Abspeckung des GA107-Chips daher. Die originale GeForce RTX 3050 gibt es basierend auf den Grafikchips GA106 & GA107, wobei die jeweils freigeschaltete Hardware identisch ist und es nur eine kleine Differenz in der offiziellen TDP gibt. Die GeForce RTX 3050 6GB dürfte nicht nur wegen des nur 96 Bit breiten Speicherinterface deutlich darunter angesiedelt sein: Weil die TDP von 115 auf nur 70 Watt sinkt, geht der nominelle Boost-Takt von 1777 auf nur noch 1470 MHz zurück. Daneben ist eine deutlich geringere Anzahl an freigeschalteten Shader-Clustern zu erwarten, die genaue Anzahl ist derzeit allerdings noch nicht bekannt.

GeForce RTX 3050 6GB GeForce RTX 3050 8GB (GA107) GeForce RTX 3050 8GB (GA106)
Chip-Basis nVidia GA107-325 nVidia GA107-? nVidia GA106-150
Hardware 2 Raster-Engines, ? Shader-Cluster, ? FP32, 32 ROPs, ?MB L2, 96 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 2560 FP32, 32 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface
Taktraten ?/1470 MHz & ? Gbps 1552/1777 MHz & 14 Gbps 1552/1777 MHz & 14 Gbps
Speicherausbau 6 GB GDDR6 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6
TDP 70W 115W 130W
FullHD Perf.Index Richtung ~500-600% vermutlich wie GA106-Version 820%
Release Anfang 2024 Dezember 2022 27. Januar 2022

Die Zielsetzung lag hier augenscheinlich in einer Bauart ohne zusätzlichen Stromstecker, deswegen auch die (für diesen Zweck) passgenaue TDP von 70 Watt. Performance-technisch ist damit natürlich kein Blumentopf zu gewinnen, im 3DC FullHD Performance-Index dürfte hiermit irgendwas in Richtung ~500-600% herauskommen, somit deutlich unterhalb der regulären GeForce RTX 3050 (Perf.Index 820%) liegend. Denkbarerweise handelt es sich hierbei um einen Kontrahenten zu Arc A380 sowie Radeon RX 6400 & 6500 XT – von welchen zwar auch keine großen Verkaufserfolge bekannt sind, was allerdings dennoch aus dem OEM-Segment so gefordert sein könnte. Dass nVidia hierfür immer noch auf "alte" Ampere-Technik setzt, ist in diesem Marktsegment zum einen recht normal und ergibt sich zum anderen auch rein wirtschaftlich: Der GA107-Chip ist zwar 200mm² groß, kommt aber aus Samsungs billiger 8nm-Fertigung (Wafer-Preis ~$6000). Der alternative AD107-Chip ist mit 159mm² etwas kleiner, stammt aber aus TSMCs (viel) teurerer 5nm-Fertigung (Wafer-Preis ~$16'000).

Die Marktforscher von IDC sehen den deutschen PC-Markt dieses Jahr noch im Tief mit 9,6 Mio. PC-Verkäufen (–14,8%), aber nächstes Jahr schon wieder deutlich wachsen auf dann ~10,4 Mio. PC-Verkäufe (+8,1%). Dabei soll die Rückkehr ins Wachstum schon mit dem laufenden vierten Quartal 2023 stattfinden, vorangetrieben durch (wieder) gesundete Lagerbestände und eine Reihe von attraktiven Angeboten. Damit wird wohl vor allem die starke Delle nach dem Ende der Zeit von Corona und Cryptomining-Hype ausgeglichen werden. Für die Folgejahre prognostiziert man dann nur noch ein jeweils leichtes Wachstum, was allerdings für einen Markt ohne Bevölkerungswachstum oder großes Wirtschaftswachstum normal ist. Logischerweise sind dies alles nur Prognosen, deren Vorhersage-Qualität mit zunehmenden Zeitabstand üblicherweise deutlich abnimmt.