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News des 6. März 2024

TechLabUK @ YouTube brechen eine Lanze zugunsten der Radeon R9 390: Die GCN2-basierte Grafikkarte des Jahres 2015 bietet immer noch ausreichend Grafik-Power und vor allem Grafikkartenspeicher, um selbst heutige Spieletitel auf niedriger bis mittlerer Bildqualität flüssig darstellen zu können – was man mit ausreichenden Beispielen belegt. Allerdings hatte AMD den Treiber-Support für pre-Polaris-Karten bereits Mitte 2021 eingestellt, womit andere neue Spiele-Titel nicht mehr darstellbar sind oder mit Fehlern kämpfen. Hier würde somit nur ein passender Treiber fehlen, damit dies alles dennoch laufen könnte. Ironischerweise dürften die den Treibern beigelegten Spiele-Patches oftmals identisch sein, sprich nicht zwingend auf einzelne Architekturen angepasst sein – AMD spart sich hier primär die Evaluierungs-Arbeit bei (vielen) älteren Grafikkarten.

Radeon R9 390 Setting avg fps 1% low
Cyberpunk 2077 FullHD "Low", FSR2 "Balanced" 60 fps 52 fps
Dead Island 2 FullHD "Medium" 72 fps 36 fps
Doom Eternal FullHD "Ultra" 91 fps 61 fps
Hogwarts Legacy FullHD "Medium", FSR2 "Quality" 65 fps 49 fps
Spider-Man Remastered FullHD "Medium", FSR2 "Quality" 73 fps 49 fps
Stray FullHD "High" 72 fps 55 fps
gemäß der Ausführungen von TechLabUK @ YouTube

Als Nebennutzen bedeutet die Einstellung des Treiber-Supports natürlich auch der "sanfte" Zwang gegenüber dem Benutzer zum Upgrade. Bei einer Radeon R9 390 fällt dies besonders auf, denn die Karte hat sowohl 8 GB VRAM als auch eine Rohpower in Richtung Radeon RX 480, ergo heutzutage für Mindestanforderungen üblicherweise ausreichend. Andererseits können die Grafikchip-Entwickler ihren Treiber-Support auch nicht auf alle Ewigkeiten ausdehnen und schauen bei dieser Entscheidung sicherlich auch weniger auf Einzelmodelle, sondern immer die ganze Serie. Ein heutiger Treiber-Support für die Radeon R9 390 würde somit auch für alle GCN2- und GCN3-basierten Grafikkarten gelten, darunter dann solche Kaliber wie den Bonaire-Chip (Radeon R7 260/260X/360) und den Tonga-Chip (Radeon R9 285/380/380X) mit klar zurückhängender Performance und oftmals weit zurückhängender VRAM-Ausstattung. Dass hier irgendwann alte Zöpfe abgeschnitten werden, ist verständlich, wenngleich schmerzlich im Sonderfall der Radeon R9 390 sowie 390X.

Im Zuge des neuen Patches 1.0.16.1, welcher (deutliche) Performance-Verbesserungen zugunsten von Grafikkarten ohne "Mesh Shader" Support mit sich bringt, hat Spieleentwickler 'Remedy' auch die offiziellen PC-Systemanforderungen für "Alan Wake II" leicht gesenkt: Im Raster-Minimum geht es von vormals GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 6600 herunter auf nunmehr nur noch GeForce GTX 1070 oder Radeon RX 5600 XT. An allen anderen der letzten Herbst berichteten Systemanforderungen ändert sich nichts, der kürzlich von Digital Foundry @ YouTube untersuchte Performance-Effekt gilt nur für Grafikkarten unterhalb des Feature-Levels 12_2 von DirectX 12, sprich unterhalb Turing und RDNA2. Dass der Spieleentwickler hier noch einmal nachgelegt hat, ist sicherlich bemerkenswert wie anzuerkennen. Andererseits ist die ganze Geschichte wohl nur der Vorbote davon, dass zukünfig mehr Spiele auftauchen dürften, welche ohne Support von "Mesh Shader" nicht vernünftig laufen werden.

Gemäß WinFuture soll das Hauptfeature des im Sommer zu erwartenden großen Windows-11-Updates zugunsten von KI-Funktionalitäten ein "KI-Explorer" sein. Jener soll Benutzer-Anweisungen in natürlicher Sprache verstehen und durch vorherige Verarbeitung und Indizierung aller Daten auf dem PC ein wenig wie ein persönlicher Assistenz wirken können: Der KI-Explorer findet also Dateien, Datei-Inhalte, gewünschte Themen & Dinge nach der Maßgabe des Benutzers, egal wie unvollständig dessen Angaben sind. Dabei dürfte dies nur der Anfang sein, zukünftig kann man diesen Ansatz sicherlich weiter ausbauen in Richtung eines persönlichen KI-Assistenten, welcher Dinge sucht & findet sowie kleinere Aufgaben beim Schreiben von Texten sowie Bildbarbeitung übernimmt und ähnliches. Durch die Möglichkeit, in natürlicher Sprache zu kommunizieren, entfällt hierbei ein gewichtiges Hindernis heutiger Computer-Systeme – welche üblicherweise voraussetzen, dass der Benutzer sich ein wenig in die interne Verfahrensweise von Computer-Systemen eindenkt.

Wieviel Microsoft mit dieser ersten Version realisieren kann, ist noch unklar. Durchaus denkbar, dass gerade die ersten Ausführungen noch einige Fehler und Unzulänglichkeiten aufweisen – der zukünftige Weg zum allwissenden KI-Assistenten dürfte jedoch vorgezeichnet sein. Ab einem gewissen Reifegrad könnte dies durchaus "das" Feature von Windows werden, insbesondere für Computer-unaffine Normalbürger. Abzuwarten bleibt noch, ob dies zu einer ernsthaften Datenschutz-Diskussion führt – oder in der heutigen Zeit einfach so geschluckt wird. Denn natürlich wird der "KI-Explorer" alle Daten und Internet-Abfragen des PCs durchsuchen und auswerten, womit ein sehr vollständiges Abbild des Benutzers entsteht. Jenes dürfte erhebliche Begehrlichkeiten wecken, im Vergleich dazu ist das Anlegen eines Nutzerprofis über das Nachverfolgen von Webseiten-Zugriffen ein glatter Kindergeburtstag. Normalerweise dürfte man eine solch mächtige Funktion nur bei einem Betriebssystem einbauen, welches unter der tatsächlichen Kontrolle des Benutzers steht – was Windows per se nicht bieten kann.