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News des 8. Dezember 2022

Twitterer HXL packt größere Teile einer Intel-Präsentation aus, beginnend mit einer Intel-Roadmap 2022-2023. Jene bestätigt primär zwei Gerüchte: Zum einen den Start von "Sapphire Rapids-WS" im ersten Quartal an, was allerdings schon als weitgehend sicher galt. Und zum anderen einen Raptor-Lake-Refresh im Desktop-Bereich ab dem dritten Quartal 2023 – und damit keine echte neue Intel-Generation im Laufe des Jahres 2023. Auch diese Information existierte schon als Gerücht, lief aber bislang unter "wenig belastbar". Mittels dieser Intel-Roadmap schält sich nunmehr heraus, dass die Nachfolge-Generation "Meteor Lake" im Desktop wirklich nur halbgar antreten wird (deswegen der Rückschritt bei der Kern-Anzahl) und eher primär fürs Mobile-Segment vorgesehen scheint.

Eine richtige neue Desktop-Generation wird Intel somit erst mittels "Arrow Lake" liefern, was nicht vor Ende 2024 erwartet werden darf. Diese lange Zeitspanne gibt AMD natürlich die Chance, mittels "Zen 5" mal wirklich früher dran zu sein als Intel, denn Gerüchten zufolge könnte diese nächste AMD-Generation schon Anfang 2024 spruchreif werden. Vom Raptor-Lake-Refresh ist kaum großer Widerstand zu erwarten, da wird es nur einen eher geringfügigen Taktratensprung geben. Vorteilhafterweise dürfte jener Raptor-Lake-Refresh allerdings kaum einen neuen Prozessoren-Sockel bedingen, womit Alder-Lake-Nutzer noch einmal eine unverhoffte weitere Aufrüst-Chance erhalten sollten. Ob dies ursprünglich derart geplant war, darf allerdings bezweifelt werden, ursächlich könnten hier wieder die inzwischen Intel-typischen Schwierigkeiten beim Umstieg auf ein neues Fertigungsverfahren sein ("Intel 4" bei Meteor Lake).

Weitere Präsentations-Folien beschäftigen sich dann eingehender mit "Sapphire Rapids-WS", auf einen Blick kann man dies alles bei VideoCardz nachschlagen. Hierbei finden sich auch vollständige Spezifikationen für diese Workstation/HEDT-Prozessoren, welche jene jedoch als wenig attraktiv (aus Spieler-Sicht) kennzeichnen. Denn Intel geht beim Xeon WX-2000/3000 mit Taktraten von maximal 4.8 GHz heran – nicht schlecht, wenn man es in den Vergleich zu Alder Lake setzt, aber in der heutigen Zeit gegenüber Raptor Lake und Zen 4 zumindest im Spiele-Bereich wohl chancenlos. Jene Prozessoren sind wohl wirklich nur für Workstation-Aufgaben gedacht, für die beste Spiele-Performance sind diese Taktraten generell zu niedrig.

WCCF Tech bringen nun auch noch einen Geekbench-Wert zur Radeon RX 7900 XT daher, womit sich die entsprechende Aufstellung der Geekbench-Werte zwischen Ada Lovelace und RDNA3 vervollständigen läßt. Beachtenswert sind hierzu wiederum allein die Vulkan-Werte, da die OpenCL-Werte (womöglich wegen unfertiger Treiber) noch einen richtigen Generations-Sprung vermissen lassen (nur +34% zwischen 6900XT und 7900XTX, anstatt +57% unter Vulkan). Aus jenen Vulkan-Werten ergeben sich zwei interessante Aussagen: Zum einen kommt die Radeon RX 7900 XT damit sogar knapp an der GeForce RTX 4080 vorbei. Dies muß bei den Spiele-Benchmarks natürlich nicht genauso passieren, aber zumindest könnte es hierbei knapper werden, als bislang gedacht.

Liste 4K Perf.-Index GB5 (Vulkan)
GeForce RTX 4090 $1599 640% 219'965
Radeon RX 7900 XTX $999 ~530-560% 179'579
GeForce RTX 4080 $1199 484% 154'901
Radeon RX 7900 XT $899 ~440-480% 162'230
GeForce RTX 3090 Ti $1999 410% 141'134
GeForce RTX 4070 Ti $899 ~380-390% ?
Radeon RX 6950 XT $1099 368% 120'384
Anmerkungen: 4K-Performance bei noch nicht veröffentlichten Karten geschätzt anhand der vorhandenen Hersteller-eigenen Benchmarks, Geekbench-Werte laut der Berichterstattung seitens VideoCardz

Und zweitens fällt die Performance-Differenz zwischen Radeon RX 7900 XT und XTX mit +10,7% bzw. –9,7% erstaunlich niedrig aus. Dies ist umso beachtenswerter, als dass dies bei einem Rechenleistungs-Benchmark passiert, wo also die hohe (nominelle) Rechenleistungs-Differenz von 43,0 zu 56,5 TFlops (+31% bzw. –24%) stärker heraustreten sollte. Dies läßt den Verdacht offen, dass die nominellen Taktraten letztlich auch bei diesen RDNA3-Grafikkarten wenig über den Realtakt aussagen und dass die Radeon RX 7900 XT in der Praxis also ähnlich hoch wie die XTX-Ausführung taktet. Dann würde nur noch die Differenz in der Anzahl der Shader-Cluster (84 zu 96 CU, +14% bzw. –12,5%) übrig bleiben – was abzüglich typischer Auslastungs-Verluste gut zur genannten Performance-Differenz unter dem Geekbench passt. Passiert selbiges auch im Spiele-Einsatz, würde die Radeon RX 7900 XT klar näher an die XTX-Variante heranrücken, sprich eher am oberen Ende der bisherigen Performance-Prognose herauskommen können.

VideoCardz zeigen drei Geekbench-Werte zum Core i9-13900KS, dem im ersten Halbjahr 2023 zu erwartenden neuen Top-Modell der "Raptor Lake" Generation. Die hierbei erzielten grob +10% mehr Multithread-Performance dürften wahrscheinlich kaum jemanden locken, weil sich dies unter anderen Benchmarks stark relativieren könnte. Eher interessant am Core i9-13900KS ist der Singlethread-Boost, welcher mit +3% jedoch vergleichsweise mager ausfällt. Hier spielt sicherlich mit hinein, dass der Taktraten-Gewinn gegenüber dem Normalmodell mit +3,4% beachtbar kleiner als seinerzeit beim Core i9-12900KS (+5,8%) ausfällt. Somit dürfte es der Core i9-13900KS schwer haben, sich als Intel-Konter zu AMDs Ryzen 7000 X3D zu präsentieren, denn auf Basis dieser Vorab-Ergebnisse ist kaum eine (demgegenüber) bessere Spiele-Performance vom Core i9-13900KS zu erwarten.