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News des Neujahrs-Wochenendes 2022

Die periodische Erfassung der Preisübertreibung bei Ampere/RDNA2-Grafikkarten wurde für diesesmal gründlich überarbeitet, um gewappnet für das Jahr 2022 sein. Im direkten Vergleich zur letzten Ausführung von Dezember-Mitte 2021 hat sich allerdings kaum etwas getan, gut zu sehen am geringen Ausschlag des Kurven-Verlaufs im nachfolgenden Übersichts-Diagramm. Allenfalls kann man sagen, dass AMD bei den Preislagen zuletzt etwas freundlicher aussah – resultierend aus wiederum etwas besserer Lieferbarkeit bei AMDs Grafikkarten, was nun sogar auf die Radeon RX 6800 (non-XT) abfärbt. Bei nVidia ergibt sich noch kein klarer Preis-Trend, doch der Verfügbarkeits-Trend zeigt leider in die falsche Richtung – wenn auch keineswegs so stark, dass die grundsätzliche Lieferbarkeit in Frage stehen würde.

Lieferbarkeit ist wie bekannt schon seit einigen Monaten kein Thema mehr, es geht derzeit nur noch um die Preise bzw. deren Grad der Übertreibung. Um dies besser abzubilden, erfolgten mit dieser ersten Preis-Erfassung des Jahres 2022 auch einige Änderungen, womit speziell die Werte des Übersichts-Diagramms nicht mehr mit den früheren Ausführungen vergleichbar sind. Als wichtigste Änderung wurden im Durchschnitt der Preisübertreibung nunmehr auch alle nach dem Frühling 2021 veröffentlichten Grafikkarten mit eingezogen. Jene wurden ursprünglich wegen deren hochgezogener Listenpreise ausgeschlossen, da selbiges den exakten Grad der Preisübertreibung verzerrt. Allerdings hat sich derzeit das bekannte Hochpreis-Niveau etabliert und macht es somit keinen Sinn, über längere Zeit diese breit erhältlichen Karten von der Durchschnittsbildung auszuschließen – was dann auch für die kommenden Neuvorstellungen des Jahres 2022 gelten wird.

Daneben gab es kleinere Änderungen und Korrekturen: Die neue Auflistung wurden um zwei Händler mit nur wenigen lieferbaren Angeboten erleichtert, da derzeit eher nur noch die Preissituation und wenigen denn die Liefersituation betrachtet werden muß. In seltenen Fällen gab es eine Wertekorrektur an älteren Werten, wenn eine kleinere Grafikkarte einen höheren Straßenpreis trug als die nächsthöhere Karte – dann wurde der Preis der größeren Karte für die kleinere Karte benutzt (betrifft primär die Radeon RX 6800 zu Zeiten, wo jene schwach lieferbar war). Und letztlich wurde ein bedauerlicher Fehler in den Listungen von "Computeruniverse" entdeckt, wo manchmal Preise mit falschem Mehrwertsteuer-Satz ausgegeben wurden. Dies hatte speziell bei der Radeon RX 6900 XT ab und zu Einfluß auf deren Bestpreis, welcher somit nachträglich (nach oben) korrigiert wurde. Wie an den Verlaufskurven (gegenüber dem Dezember) zu sehen, ändern all die Korrekturen jedoch gar nichts am grundsätzlichen Verlauf der Grafikkarten-Preisentwicklung über das Jahr 2021 hinweg.

6600 6600XT 6700XT 6800 6800XT 6900XT
Geizhals 549-650€ 644-883€ 938-1179€ 1271-1699€ 1399-1699€ 1499-2019€
Alternate 599-629€ 669-699€ 949-989€ 1399-1419€ 1399-1589€ 1539-1949€
Caseking 580-644€ 708-723€ 932-1269€ 1360€ 1406-1538€ 1616-1736€
Computeruniverse 620-745€ 710-760€ 1069-1199€ nix 1499-1599€ 1629-1899€
Hardwarecamp24 569-622€ 699€ 989-1069€ nix 1399-1559€ 1559-1579€
Mindfactory 549-565€ 644-689€ 938-989€ nix nix 1569-1679€
Notebooksbilliger 569-619€ 649-729€ 979-1099€ nix 1399-1499€ 1499-1779€
ProShop 599€ 669-699€ 949-1199€ 1699€ 1699€ 1599€
Listenpreis 339€ 380€ 479€ 579€ 649€ 999€
Mehrpreis ab +62% ab +69% ab +95% ab +120% ab +116% ab +50%
Veränder. zum 12.12. +1PP +3PP –3PP –27PP –7PP –5PP
Verfügbarkeit ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★★☆ ★★☆☆☆ ★★★☆☆ ★★★★☆
Preisstand: 2. Januar 2022 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte
3060 3060Ti 3070 3070Ti 3080 3080Ti 3090
Geizhals 699-999€ 859-1109€ 999-1399€ 1150-1499€ 1539-2168€ 1899-2399€ 2499-3635€
Alternate 859€ 879-1029€ 1139-1299€ 1279-1399€ 1589-1679€ nix 2759-3089€
Caseking 800-840€ 904-991€ 1100-1210€ 1218-1378€ 1625-1734€ 2059-2346€ 2627-3211€
Computeruniverse nix nix 999-1299€ nix nix nix nix
Hardwarecamp24 769€ 859€ 1199€ 1229€ 1684€ 1899€ nix
Mindfactory nix nix 1079€ nix nix nix 2699€
Notebooksbilliger nix 849€ nix nix 1499-1599€ 1999€ 2899€
ProShop nix nix nix nix nix 2199€ 2999-3199€
Listenpreis 329€ 419€ 519€ 619€ 719€ 1199€ 1549€
Mehrpreis ab +112% ab +101% ab +92% ab +86% ab +108% ab +58% ab +61%
Veränderung zum 12.12. +3PP +1PP ±0 +2PP –10PP –3PP –13PP
Verfügbarkeit ★★★☆☆ ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★☆☆ ★★★★☆ ★★★☆☆ ★★★★☆
Preisstand: 2. Januar 2022 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte

VideoCardz berichten über detaillierte fernöstliche Hinweise zur "EVGA RTX 3090 Ti Kingpin" Grafikkarte, welche wie üblich eine der taktstärksten Ausführungen der kommenden GeForce RTX 3090 Ti werden wird. Danach finalisiert EVGA gerade selbige Kingpin-Karte, welche eventuell auch ihr Vorgänger-Modell direkt ablöst. Dies kann man als Hinweis auf ein generelles Auslaufen der GeForce RTX 3090 nach dem Erscheinen der Ti-Variante deuten. Dies muß allerdings auch nicht derart passieren, möglicherweise lohnt es sich allein nur für EVGA nicht, zwei Kingpin-Karten gleichzeitig im Markt zu halten. Preislich soll zwischen den beiden Kingpin-Karten im übrigen nur ein kleiner Unterschied existieren – was einen gewissen Hinweis darauf ergibt, dass auch der Listenpreis der GeForce RTX 3090 Ti nicht nochmals wesentlich höher als derzeit bei der regulären GeForce RTX 3090 ($1499 bzw. 1549 Euro) ausfällt.

Die eigentlich interessante Information liegt jedoch sicherlich darin, dass EVGA die Karte (angeblich) mit gleich zwei 12-Pin-Stromsteckern ausrüsten will. Damit könnte an dieser Stelle der kommende "High Power Connector" von PCI Express 5.0 zum Einsatz kommen, was schließlich schon derart in der Gerüchteküche stand. Die eigentliche Frage ist natürlich, wieso es gleich zwei von diesen Steckern sein müssen, welche einzeln bereits auf 600 Watt spezifiziert sind. Vermutlich geht es hierbei schlicht nur um den Show-Effekt von Benchmark-Weltrekorden unter extremen Kühl-Maßnahmen, denn im Gaming-Einsatz und selbst unter Übertaktung dürfte diese EVGA-Karte kaum die Marke von 600 Watt Leistungsaufnahme knacken. Zwar soll die GeForce RTX 3090 Ti mit nochmals deutlich höherer TDP antreten – der zugrundliegende GA102-Chip ist jedoch derselbe und kommt irgendwann dann an sein eigenes Limit.

WCCF Tech zeigen einen Geekbench-Wert zum Core i7-12700F, welcher schon erst einmal ganz praktikabel aussieht: Im Singelthread-Bereich wird der Core i9-11900K knapp erreicht, ist selbst der Core i7-12700K nicht wirklich weit weg. Im Multithread-Bereich ergibt sich dann natürlich ein klarer Abstand zum eigenen K-Modell von –17%. Dies reicht aber dennoch dazu aus, um leicht vor dem Core i9-11900K sowie sogar deutlicher vor dem Ryzen 7 5800X durchs Ziel zu kommen. Gut denkbar, dass die Performance-Differenz gegenüber dem Core i9-12900K unter Spielen letztlich marginal ausfällt bzw. mittels eigener Optimierung an Power-Limits und Speichertakt problemlos überwunden werden kann. Der Core i7-12700F könnte mit einen geschätzten Listenpreis von 320-340 Dollar somit eine klare Preis/Leistungs-Alternative gegenüber allen größeren Alder-Lake-Prozessoren im Feld von acht (großen) CPU-Kernen darstellen.

Hardware GB5/ST GB5/MT
Core i7-12700K ADL, 8C+4c/20T, 3.6/5.0 GHz, 190W 1905 13651
Core i7-12700F ADL, 8C+4c/20T, 2.1/4.9 GHz, 65/?W 1849 11277
Core i9-11900K RKL, 8C/16T, 3.5/5.3 GHz, 125/251W 1842 10951
Core i9-11900 RKL, 8C/16T, 2.5/5.2 GHz, 65/224W 1680 9259
Core i7-11700K RKL, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 125/251W 1696 9830
Core i7-11700 RKL, 8C/16T, 2.5/4.9 GHz, 65/224W 1621 8796
Ryzen 9 5900X Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz, 142W 1671 14053
Ryzen 7 5800X Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz, 142W 1672 10349
Quellen: Core i7-12700F von WCCF Tech, andere sind offiziellen Geekbench-Durchschnittswerte