26

nVidia kündigt die GeForce GTX 1070 Ti offiziell für den 2. November 2017 an

Wie erwartet, hat nVidia am letzten Donnerstags des Oktobers die GP104-basierte GeForce GTX 1070 Ti als weitere Lösung zwischen GeForce GTX 1070 & und 1080 offiziell vorgestellt. Der Markteintritt der Karte erfolgt dann allerdings erst am ersten Donnerstags des nächstens Monats, sprich dem 2. November 2017 – auch das war vorher schon bekannt. Fehlend sind derzeit allein die Launchreviews zur Karte, welche nVidia nun allerdings doch wieder auf den 2. November angesetzt hat – damit gibt es für den Augenblick nur die offiziellen Hardware-Daten sowie die Listenpreise zur Karte, nicht jedoch unabhängige Performancetests. Die einzigen unabhängigen Performanceangaben zur GeForce GTX 1070 Ti entstammen somit weiterhin nur kürzlich geleakten 3DMark13-Messungen.

GeForce GTX 1070 GeForce GTX 1070 Ti GeForce GTX 1080 Radeon RX Vega 56 Radeon RX Vega 64 Air
Chipbasis nVidia GP104, 7.2 Mrd. Transistoren auf 314mm² Chipfläche in 16nm bei TSMC AMD Vega 10, 12.5 Mrd. Transistoren auf 486mm² Chipflläche in 14nm bei GlobalFoundries
Technik 3 Raster-Engines, 1920 Shader-Einheiten, 120 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 2432 Shader-Einheiten, 152 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit GDDR5X-Interface (Vollausbau) 4 Raster-Engines, 3584 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 64 ROPs, 2048 Bit HBM2-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 4096 Shader-Einheiten, 256 TMUs, 64 ROPs, 2048 Bit HBM2-Interface (Vollausbau)
Taktraten 1506/1683/4000 MHz 1607/1683/4000 MHz 1607/1733/2500 MHz 1156/1471/800 MHz 1247/1546/945 MHz
Speicher 8 GB GDDR5 8 GB GDDR5 8 GB GDDR5X 8 GB HBM2 8 GB HBM2
TDP 150W (GCP) 180W (GCP) 180W (GCP) 210W (TBP) 295W (TBP)
Listenpreis 379$ 449$ 499$ 399$ 499$
FHD Perf.Index 800% gesch. ~870-890% 960% 820% 900%
4K Perf.Index 107% gesch. ~116-120% 132% 114% 129%

Aber auch so läßt sich das Performance-Bild zur GeForce GTX 1070 Ti auf Basis der bekannten und nunmehr bestätigen Hardware-Daten recht gut einschätzen: Logischerweise zwischen GeForce GTX 1070 und 1080 liegend, auf kleineren Auflösungen mit klarer Tendenz zur GeForce GTX 1080, auf höheren Auflösungen dann eher ziemlich exakt in der Mitte der beiden älteren GP104-basierten Karten liegend. Dafür will nVidia mit 449 Dollar (in Deutschland 469 Euro) einen Preispunkt sehen, welcher ziemlich gut zur Performance zu passen scheint, vorbehaltlich natürlich der noch kommenden Hardwaretests zur Karte. Für den eigentlich angedachten Zweikampf mit der Radeon RX Vega 56 erscheint jener Preispunkt allerdings als etwas zu hoch, die AMD-Karte steht immerhin für 399 Dollar in der Preisliste und dürfte von der GeForce GTX 1070 Ti nur eher minimal geschlagen werden.

Sicherlich ist die Radeon RX Vega 56 momentan nach wie vor nicht wirlich für diesen Preispunkt zu bekommen, auch fehlen jener Karte immer noch deren Herstellerdesigns. Aber wenn AMD eines Tages diese Situation in den Griff bekommen hat, dann verpasst nVidia mit seiner Preissetzung bei der GeForce GTX 1070 Ti womöglich das Hauptziel der Karte – nämlich der Radeon RX Vega 56 einen besseren Kontrahenten direkt auf die Füße zu stellen. Sofern sich da bei den Straßenpreisen nichts gravierendes bewegt, kann nVidia diese Zielsetzung mit dem nun vorgegebenen Listenpreis der GeForce GTX 1070 Ti jedenfalls nicht erreichen. Aber natürlich ist dies eine Diskussion, welche mangels äquadater Marktteilnahme durch AMDs Radeon RX Vega Karten derzeit noch rein theoretisch ist – so lange die Radeon RX Vega 56 nicht solide lieferbar und zu ihrem Listenpreis erhältlich ist, steht die GeForce GTX 1070 Ti allein auf weiter Flur.

Interessant und etwas überraschend ist, das nVidia die GeForce GTX 1070 Ti auch wieder als Referenzdesign anbieten wird – die vorherige Berichterstattung hierzu gab etwas anderes wieder. Es bleibt allerdings dabei, das nVidia den Grafikkarten-Herstellern bei ihren vielfältigen Customdesigns (Liste der bislang bekannten Modelle bei Videocardz) keine echte Übertaktung zuläßt und zusätzlich wohl auch weitere Übertaktungen außerhalb von BIOS-Mods bei der GeForce GTX 1070 Ti gesperrt sind. Angesichts des nur um 50 Dollar gegenüber der GeForce GTX 1080 besseren Preispunkts ist die Gefahr der Kannibalisierung dieser schnelleren Karte allerdings aber auch nicht mehr so extrem. Es bleibt dennoch abzuwarten, wie sich GeForce GTX 1070, 1070 Ti und 1080 zueinander vertragen, denn diese drei GP104-basierten Karten stehen nun doch recht eng zusammen, sowohl beim Preis als auch der Performance. Gut auflösbar wäre dies eigentlich nur über eine Preissenkung bei GeForce GTX 1070 und 1070 Ti, welches die Abstände der Karten untereinander etwas entzerrt – aber dies muß nVidia angesichts der schwachen Konkurrenzsituation zumindest derzeit einfach (noch) nicht tun.