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News des 8. Februar 2007

Das Industriekonsortium PCI-SIG hat nun endlich die Spezifikation 1.0 für Kabelverbindungen per PCI Express fertiggestellt und veröffentlicht. Als Grundlage diente hierfür allerdings erstaunlicherweise PCI Express 1.1 und nicht das vor kurzer Zeit verabschiedete PCI Express 2.0, welches bei gleicher Anzahl an PCI Express Lanes eine doppelte Bandbreite ermöglicht hätte. Somit ermöglicht die "PCI Express External Cabling Specification" im Prinzip dasselbe wie PCI Express 1.1: Verbindungen mit 1, 4, 8 oder 16 PCI Express Lanes, nur eben auf Kabel-Basis. Wie die entsprechenden Stecker aussehen sollen, kann man sich im übrigen bei der VR-Zone schon einmal anschauen ...

... Womöglich könnten die Notebook-Hersteller als erstes diese neue Möglichkeit aufgreifen, würde damit doch die Nachrüstung einer externen Grafikkarte im Stil der Asus "XG Station" deutlich vereinfacht – und könnte man diese vor allem auch deutlich performanter anbinden als derzeit über den ExpressCard-Anschluß mit nur PCI Express x1. Richtig genial wäre es dann natürlich noch, wenn die Notebook-Hersteller daran denken würden, dass nicht jeder für sein Schlepptop immer gleich einen externen Monitor zur Verfügung hat und demzufolge eine Möglichkeit interessant ist, das von der externen Grafikkarte generierte Bildsignal alternativ auch über das Notebook-Display auszugeben ...

... Bei Desktop-PCs ist es allerdings eher unwahrscheinlich, dass wir sobald Anschlüsse für externes PCI Express sehen werden, da hier einfach kein Markt für solcherart Geräte zu vermuten ist. Wenn Grafikkarten-Hersteller hier allerdings trotzdem Speziallösungen anbieten wollen, ist dies rein technisch durchaus möglich: Bei nVidias QuadroPlex, einem externen Grafikkarten-Gehäuse für mehrere Workstation-Grafikkarten, funktioniert die Anbindung darüber, dass auf den (gewöhnlichen) Grafikkarten-Steckplatz des Mainboards des Hauptrechners eine spezielle Steckkarte kommt, welche das Signal dann per Kabelverbindung an das externe Grafikkarten-Gehäuse weitergibt. Zwar ist QuadroPlex derzeit nur für den professionellen Bereich konzipiert (und kostet dementsprechend), allerdings dürfte sich das Prinzip auch für Consumer-Grafikkarten umsetzen lassen – und mit vorgenannter Spezifikation nun auch viel einfacher als bisher.

Die Telepolis hat interessante Details zum Thema der "Online-Durchsuchung" zu berichten: Danach soll es zumindestens die bisher schon vereinzelt gemeldeten Online-Durchsuchungen nie gegeben haben, dies würde auf einer Falschmeldung der TAZ beruhen, von welcher alle weiteren Berichterstattungen schlicht abgeschrieben hätten. Vielmehr hätte sich ein Oberstaatsanwalt in einem Aufsatz für ein Fachmagazin mit der theoretischen Möglichkeit einer "Online-Durchsuchung" beschäftigt, allerdings aus technischer Sicht äußerst laienhaft. Prinzipiell kommt hierbei das zum Vorschein, was wir vor einiger Zeit schon vermutet hatten: Da hat irgendein Beamter mal etwas davon gehört, dass man Computer über das Internet ausspionieren bzw. übernehmen kann – und will dies nun für die Strafverfolger nutzen, ohne irgendeine genauere Ahnung von der Materie und den Schwierigkeiten zu haben ...

... Auch in der Diskussion der Medien über dieses Thema wird schließlich vielfach außer acht gelassen, dass eine der üblichen Wurmwellen etwas ganz anderes darstellt als der Versuch von gleich wem, einen bestimmten Rechner zu hacken. Denn den Verbreitern der üblichen Schadsoftware geht es nicht darum, einen bestimmten Rechner zu kapern, sondern möglichst viele davon – egal welche. Das bedeutet, dass auch die "Mißerfolge" (jene Rechner, welche man nicht übernehmen konnte) für die Spammer nicht relevant sind, wenn sie denn nur eine genügende Zahl neuer Opfer gefunden haben. Das Hacken eines bestimmten Rechners ist da schon eine ganz andere Kategorie: Hier geht es ja darum, bedingungslos Erfolg bei diesem einem Rechner zu haben – was durchaus andere Ansätze erfordert als dies bei gewöhnlichen Wurmattacken der Fall ist ...

... Insofern ist die allgemeine Erkenntnis, dass viele Rechner über das Internet verwundbar sind, nur äußerst bedingt übertragbar in eine Situation, wo man Zugriff auf einen bestimmten Rechner erlangen will. Scheinbar machen es sich die Spitzenbeamten und Politiker doch deutlich zu einfach und reden über die Verteilung des Bärenfells, lange bevor sie auch nur eine Ahnung haben, wie sie diesen denn erlegen wollen. Dies will die Möglichkeit, dass die "Online-Durchsuchung" nicht doch kommen mag, allerdings nicht kleinreden: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – und an Willen zur "Online-Durchsuchung" mangelt es manchem Politiker zweifellos nicht. Allerdings lässt sich diesen schon jetzt entgegenschleudern, dass für alle Maßnahmen, welche man sich hierfür ausdenkt, schon jetzt eine Gegen-Maßnahme existiert. Dass einzige, was man allerdings langfristig durch staatlichen Hacken erreichen wird, ist eine weitere Abkehr der Bürger vom Staat bzw. die zunehmende Einschätzung der Staatsgewalt als latente Bedrohung für den Bürger.