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News des 21. März 2007

Weiter geht es mit den Informationshäppchen zum ATI R600 Grafikchip: Bei Fudzilla ist man inzwischen umgeschwenkt und betrachtet den R600 wieder als in 80nm gefertigt. Auch die VR-Zone geht inzwischen wieder von einem 80nm Chip aus, zudem hat man dort einen angeblichen 3DMark06-Wert der Radeon X2900 XTX. Für solcherart HighEnd-Karten ist der 3DMark06 allerdings sehr wenig aussagefähig, weil diese Karten in der Praxis schließlich fast immer mit Anti-Aliasing betrieben werden, welches aber beim Standarddurchlauf der 3DMarks nicht aktiv ist. Und letztlich gibt es auf der japanischen Webseite 4Gamer (maschinelle Übersetzung ins englische) noch Teile der AMD-Präsentation zum R600 zu besichtigen, auch dort findet sich im übrigen eine explizite Anmerkung zur 80nm Fertigung dieses Grafikchips.

In unserem aktuellen Artikels zu den kommenden Direct3D10-Lösungen von ATI und nVidia fehlen natürlich noch entsprechende Anmerkungen zu den seitens beider Grafikchip-Entwickler entsprechend geplanten Mobile Direct3D10 Lösungen. Prinzipiell muß man hier dazusagen, daß Informationen über Mobile-Grafikchips immer sehr rar sind – ganz besonders dann, wenn die entsprechenden Desktop-Versionen noch nicht einmal offiziell vorgestellt sind. Auf der anderen Seite lassen ATI und nVidia heutzutage im gewöhnlichen auch keine extra Mobile-Grafikchips mehr fertigen, sondern entnehmen die für mobile Geräte gedachten Grafikchips der normalen Produktion – dort sucht man sich schlicht diese Chips aus, welche mit der geringstmöglichen Chipspannung noch einwandfrei funktionieren ...

... Diese Chips werden zwar dann gewöhnlich als "M" gelabelt – beispielsweise "G71M", technisch besteht jedoch unseres Wissens nach kein Unterschied zu den Desktop-Grafikchips. Allerdings werden für die Mobile-Chips dann zumeist noch etwas ausgefuchstere Stromspartricks angewandt, wie beispielsweise deutlich niedrigere Taktraten und Chipspannungen unter dem 2D-Betrieb. Somit erreicht man auf letztlich einfachem Wege Mobile-Grafikchips, ohne diese deswegen gleich als extra Chips (mit entsprechendem Zeit- und Geldaufwand) auflegen zu müssen. Demzufolge sollte es den Grafikchip-Herstellern eigentlich problemlos möglich sein, im Anschluß an den Launch eines neuen Desktop-Grafikchips auch den Mobile-Markt mit entsprechenden Varianten beliefern zu können ...

... In der Praxis steht dem allerdings entgegen, daß gerade die heutzutage erscheinenden HighEnd-Lösungen nur schwerlich auf Mobile zu trimmen sind, da deren Stromverbrauch dafür oftmals deutlich zu hoch ist. Genau aus diesem Grunde dauert es dann eben seine Zeit, ehe die GeForce 8800 Serie auch für den Mobile-Markt verfügbar wird: Zuerst einmal gehen die ersten Produktionschargen natürlich in das prestigeträchtigere Desktop-Geschäft – und dann muß die Produktion so weit verfeinert werden, daß es eine genügende Ausbeute an Chips gibt, welche man mit niedrigen Spannungen betreiben kann und welche demzufolge in das Mobile-Segment gehen können. Reicht die Spannungsabsenkung nicht aus, kann es bei HighEnd-Lösungen zudem ebenfalls vorkommen, daß diese gegenüber der Desktop-Variante etwas abgespeckt sind (bei oftmals trotzdem gleichen Namen) ...

... Deshalb hat es auch so lange gedauert, bis der G80-Chip im Mobile-Segment aufgetaucht ist. Wie die VR-Zone berichtet, wird es die GeForce 8800 Go in drei Varianten geben: GS, GTS und GTX. Die Unterschiede zwischen diesen Versionen sind derzeit nicht bekannt, die bekannten Unterschiede aus dem Desktop-Bereich sind hierbei allerdings wohl nicht maßgebend. Klar ist aber, daß auch die GeForce Go 8800 Serie wie schon auf dem Desktop einiges an Strom ziehen wird, deshalb gibt es diese Mobile-Grafiklösungen auch nur im größtmöglichen MXM-Standard, MXM-IV. Nichts desto trotz wird es wieder Notebook-Hersteller geben, welche das ganze auf die Spitze treiben: So berichtet die VR-Zone von einem seitens des Herstellers Clevo geplanten Notebook mit gleich zwei GeForce Go 8800 Modulen in SLI-Verbindung ;) ...

... Gemäß vorstehender Erklärung ist es aber natürlich viel einfacher, LowCost- und Mainstream-Grafikchips für den Mobile-Einsatz zu aquirieren, da deren Verlustleistung in aller Regel schon halbwegs passend ist und man außerdem aufgrund der hohen gefertigten Stückzahlen schneller auf eine ausreichende Anzahl von Grafikchips kommt, welche auch mit abgesenkter Spannung ihren Dienst tun. So ist es denn auch nicht weiter erstaunlich, daß laut PCPop auf der CeBIT von MSI eine erste fertige GeForce8-Lösung gezeigt wurde: Hierbei handelt es sich um eine GeForce Go 8300 auf Basis des G86-Chips in einem MXM-II Modul. Leider ist das natürlich nur die LowCost-Ausführung der GeForce8-Serie, interessanter gerade für Notebooks wären aber eher die Mainstream-Ausführungen, da diese einen guten Mittelweg zwischen Performance und Stromverbrauch darstellen. Allerdings sind diese ebenfalls in absehbarer Zeit zu erwarten, da der G84-Chip kein wirklicher Stromfresser zu sein scheint.

Wie der Heise Newsticker ausführt, will die Europäische Union auf Vorschlag Deutschlands zukünftig weite Ausnahmen beim Datenschutz von zwischen den EU-Mitgliedsstaaten ausgetauschen polizeilichen Daten erlauben. Damit würden Behörden, welche mit der "nationalen Sicherheit" ;))) betraut sind, generell von Datenschutzregelungen ausgenommen, zudem würde der weitere Datenaustausch mit Drittstaaten nicht mehr untersagt werden (so hat man beispielsweise in den USA hohes Interesse an den bei der EU-Vorratsdatenspeicherung anfallenden Daten). Auf der einen Seite ist es natürlich zu begrüssen, daß der deutsche Datenschutz somit nicht ohne jede Rechtsgrundlage ausgehebelt wird, auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch, daß der auf nationale Ebene teilweise hart errungene Datenschutz fast vollständig wertlos werden würde, sollten diese EU-Vorhaben umgesetzt werden.