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News des 6. April 2007

Fudzilla setzen mal wieder ein paar Gerüchte in die Welt: Zuerst wird das Thema einer DualChip-Grafikkarte auf G80-Basis namens GeForce 8850 GX2 wieder aufgewärmt. Die Angaben zu dieser Karte sind allerdings höchst unglaubwürdig: 600 MHz Chiptakt erreicht nicht einmal die SingleChip-Grafikkarte GeForce 8800 GTX und die (angeblich) verbauten 896 MB Speicher deuten auf ein 448 Bit breites Speicherinterface hin, welches der G80-Chip unseres Wissens nach aber nicht besitzt. Und zweitens soll es eine GeForce 8850 GTX geben, eine höher getaktete Version des G80-Chips. Angesichts der GeForce 8800 Ultra erscheint diese Karte jedoch absolut überflüssig, schließlich stellt schon diese kommende Ultra-Variante eine höher getaktete Version des G80-Chips dar.

In unserem Forum ist derzeit eine interessante Diskussion über die im CeBIT-Artikel von Prad aufgestellte Behauptung im laufen, neue Monitore von Samsung mit integrierter Grafiklösung würden OnBoard-Grafiklösungen bald überflüssig machen. Wie sich der Diskussion aber entnehmen läßt, trifft dies mitnichten zu, denn in den genannten Samsung-Monitoren steckt wohl keine vollwertige Grafikeinheit – zumindestens fehlt sicher ein 3D-Kern und auch die Fähigkeiten zur 2D-Beschleunigung sind eher zweifelhaft, schließlich soll die CPU letztlich die Grafikberechnung übernehmen. Auch ist die Verbindung zum PC über USB sicherlich suboptimal, da die Bandbreite von USB begrenzt ist und inzwischen ja auch noch für viele andere Dinge genutzt wird ...

... Nichts desto trotz haben solcherart Monitore mit eigener Grafiklösung sicherlich ihren Verwendungszweck: Beispielsweise, wenn man ohne Rücksicht auf die im PC verbaute Grafikkarte und deren MultiMonitoring-Kapazitäten weitere Monitore an einen Rechner hängen will. Eine andere Variante wäre die bessere Ausfallsicherheit eines solchen Systems: Im Normalfall greift man auf die PC-eigene Grafiklösung zurück, fällt diese allerdings aus, kann man auf absolut einfachem Wege dennoch zu einer Monitoranzeige kommen, welche dann auch bei der Fehlerdiagnose helfen kann. Da Samsung wohl keinen vollwertigen Grafikchip, sondern eher nur so etwas wie einen "Codec" verbaut haben dürfte, sollten sich die Kosten sogar in Grenzen halten – womit sich durchaus die Chance ergibt, daß in einer gewissen Zukunft alle neuen Monitore mit solcherart eigenen Grafiklösungen ausgerüstet sind.

Bei den MadShrimps hat man Intels aktuelle Top-CPU, den Core 2 Extreme X6800 mit 2.93 GHz, Übertaktungsversuchen mit verschiedenen Kühlungen ausgesetzt. Allein mit Luftkühlung erreichte man allerdings schon 3.92 GHz, insofern erscheint die für diesen Test benutzte CPU schon ausgesprochen übertaktungsfreudig zu sein. Mittels "Phase Change Cooling" ging es dann auf 4.487 GHz hinauf, während bei "Cascade Phase Change Cooling" gar schon die 5-GHz-Grenze fiel: 5.068 GHz wurden hierbei erreicht. Der absolute Spitzenwert wurde dann unter einer Kühlung mit Flüssing-Stickstoff ("Liquid Nitrogen") mit (immer noch stabilen) 5.2 GHz erreicht. Es waren nach einiger Tweakerei am System sogar 5.305 GHz Takt möglich, allerdings liegt hierfür kein SuperPI-Wert oder ähnliches als Stabilitätstest vor, um dieses Übertaktungsergebnis letztlich als "stabil" absegnen zu können.

Die X-bit Labs haben sich vorab den Conroe-L angesehen, welcher basierend auf der aktuellen Core-Prozessorenarchitektur seitens Intel als SingleCore-Prozessor ab Juni die Celeron 4xx Serie bilden soll. Weitere Abspeckungen des Conroe-L gegenüber den Core 2 Duo Prozessoren sind der niedrigere FSB800 sowie der nur 512 kByte große Level2-Cache. Gegenüber dem schnellsten verfügbaren Celeron auf Netburst-Basis, dem Celeron D 365 mit 3.6 GHz, erreichte ein Conroe-L mit 2.0 GHz ein vernünftiges Performanceplus von 17 Prozent – und war dabei bis auf die CPU-Tests von 3DMark06 und PCMark05 überall schneller als der Celeron D. Zudem lädt der niedrige FrontSideBus natürlich zum Übertakten ein, die X-bit Labs kamen hierbei auf fast 3 GHz – was für eine LowCost-CPU sehr ansprechend ist, bekommt man damit doch fast 50 Prozent Performance obendrauf ...

... Dies erscheint damit als doch recht gute Vorzeichen für die kommende Celeron 4xx Serie auf Basis des Conroe-L – wären da nicht die für diesen Monat zu erwartenden Preissenkungen von AMD und Intel, mit welchem beide Prozessorenhersteller die Preise für DualCore-Prozessoren so weit herunterdrücken, auf das sich SingleCore-Prozessoren nur noch in Fällen lohnen, wo die Performance keine maßgebliche Rolle mehr spielt. Bemerkenswert ist hierzu auch, daß selbst der auf 3.0 GHz übertaktete Conroe-L laut den Messungen der X-bit Labs nicht an einem (unübertakteten) Core 2 Duo E4300 vorbeikommt, sondern immer noch erstaunliche 16 Prozent hinter diesem zurückhängt. Aller Vermutung nach ist der Level2-Cache des Conroe-L wirklich zu klein, um diesen Prozessor (selbst mit Übertaktung) gegenüber den "echten" Conroe-Modellen konkurrenzfähig zu machen.

Nachdem Apple den Anfang gemacht hatte, diskutiert nun auch Microsoft laut dem Heise Newsticker das Modell von DRM-freier Musik – wenn dies angesichts von bei Windows Vista ausschließlich wegen der geplanten DRM-Funktionalität massenweise neu geschriebenen APIs keine Ironie ist :). Gleichzeitig deutet sich damit an, daß Apple womöglich kein Einzelfall bleiben wird und die gesamte Musikindustrie über kurz oder lang die bittere Pille schlucken wird müssen, das man mit DRM-verdongelter Musik keinesweg den Markt der Zukunft – die Distribution über das Internet – wird bestimmen können. Und dies keineswegs zu früh: Denn so oder so muß DRM-verdongelte Musik irgendwann einmal im großen Crash enden – nämlich dann, wenn (wie es der Lauf der Welt ist) Anbieter vom Markt verschwinden und ihre Kundschaft mit voll bezahlten, aber nicht mehr nutzbaren DRM-Titeln zurücklassen ...

... Sollte es jemals zu einem solchen Fall mit großer Markbedeutung kommen, dürfte auch bei den anderen Marktteilnehmern das Vertrauen der Kundschaft in DRM vollkommen zusammenbrechen – und damit das Geschäft dieser Anbieter, welche allein auf DRM setzen. Sinnvoll wären hier natürlich staatliche Regeln, welche solcherart Anbietern das Bilden von unantastbaren Rücklagen vorschreiben, welche im Fall der Aufgabe der Geschäftstätigkeit die benötigten Mittel zur Wahrung der Rechte der Kunden zur Verfügung stellen. Allerdings ist eine gesetzliche Regelung hierzu derzeit absolut nicht in Sicht und muß wohl erst ein vorstehend skizzierter Fall mit entsprechender Bedeutsamkeit passieren, ehe man diese doch recht klar erkennbare Lücke schließt. Gleichzeitig kann mit der aktuellen Entwicklung im Musikmarkt aber auch die (vorstehend schon genannten) Bestrebungen von Microsoft, Windows Vista als sicheres System für die Inhalteanbieter zu konzipieren, durchaus in Frage stellen ...

... Schließlich dürften dafür nicht geringe Ressourcen draufgegangen sein, zudem ergibt ein passabel sicheres System natürlich auch immer Einschränkungen für den Nutzer – welche sich beispielsweise derzeit darin äußern, daß verschlüsselte Filme auf Windows XP auch ohne entsprechende HDCP-Hardware wiedergebbar sind, bei Windows Vista ohne passender Hardware der Bildschirm hingegen konsequent schwarz bleibt. Microsoft hat dies immer damit verteidigt, daß man sonst mit den Inhalteanbietern nicht ins Boot gekommen wäre – wobei man durchaus mutmaßen darf, daß Microsoft diesen Kampf nie ausgefochten hat, sondern in vorbeugendem Gehorsam gegenüber den Inhalteanbietern gehandelt hat (um Windows Vista als einzige sichere Plattform für diese darzustellen zu können). Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich diese enorme investierte Arbeit wirklich irgendwann einmal auszahlen wird und nicht auch beim Thema Film die DRM-Verdongelung über kurz oder lang auf dem Prüfstand steht.

Shortcuts: Im Zuge eines Artikels zum Intel G965 Chipsatz hat man sich beim Tech Report auch kurz die Performance der integrierten Grafiklösung GMA X3000 angesehen. Dabei konnte sich der Intel-Grafikchip im 3DMark06 gut präsentieren, verlor jedoch in realen Spielen regelmäßig gegenüber ATIs Raden X1250 Lösung in AMDs 690G-Chipsatz. Mit der Linux-Performance des Intel GMA3000 (nicht zu verwechseln mit dem GMA X3000) hat man sich dagegen bei Phoronix beschäftigt: Dabei schlägt sich die integrierte Grafik gar nicht einmal so schlecht gegen eine Radeon X300 SE (als extra Grafikkarte) – wobei dieser Vergleich natürlich in erster Linie durch die Qualität der Linux-Treiber beider Grafikchip-Entwickler bestimmt wird und weniger durch die Leistungsfähigkeit der Hardware. Für CrossFire-interessierte Nutzer gibt es bei Mad-Moxx eine vollständige Auflistung der möglichen und empfohlenen CrossFire-Kombinationen seitens sowohl der ATI-Grafikkarten als auch der für CrossFire möglichen Mainboard-Chipsätze. Und letztlich läuft bei der PC-Welt derzeit noch eine Unterschriftenaktion gegen die Online-Durchsuchung bzw. den "Bundestrojaner" an.