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News des 20. April 2007

Seitens HardSpell gibt es erstmals angeblich verläßliche Daten zur GeForce 8800 Ultra, welche aus einem zu frühzeitig von Dell publizierten Angebot stammen: Danach besitzt die Ultra-Ausführung des G80-Chips die gleichen Hardwareeinheiten (128 Shader-Einheiten, 384 Bit Speicherinterface) wie die GTX-Ausführung und hat somit nur einen höheren Takt von 650/1080 MHz anzubieten, wobei es sich trotz des hohen Speichertaktes weiterhin um GDDR3-Speicher handelt. Ob damit der im Web vielfach zu lesende Preis von 999 Dollar zu halten sein wird, bezweifeln wir erst einmal – machbar ist hier sicherlich kaum mehr als eine Preisvorstellung von 600 bis 650 Euro für diese nur mäßige "Übertaktung" von 13 bzw. 20 Prozent. Allenfalls mit gleich 1,5 GB Speicherbestückung wären die 999 Dollar vorstellbar – auf der anderen Seite würde das dann zum Prestigeobjekt ausarten, denn so viel Speicher wird der Grafikkarte zu Lebzeiten keinerlei Vorteile bringen können.

Nochmals HardSpell berichten zu ersten halben Benchmarks der kommenden Mainstream-Lösung von ATI, der "Radeon HD 2600 XT" – womit im übrigen auch die "HD"-Namenswahl nunmehr fast vollständig gesichert ist. Da die 3DMark06-Einzelwerte im Vergleich zu einer GeForce 8600 GTS fast deckungsgleich sind und zudem zur Radeon HD 2600 Serie bereits das 128 Bit DDR-Speicherinterface bekannt ist, ergibt sich hier durchaus der begründete Verdacht, daß die neuen Mainstream-Lösungen von ATI bei der reinen Performance nur ähnlich durchschnittlich abschneiden werden wie die neuen Mainstream-Karten von nVidia.

Wie Hard Tecs 4U ausführen, hat AMD äußerst schlechte Geschäftszahlen vermeldet: Einem Quartalsumsatz von 1233 Millionen Dollar steht ein Quartalsverlust 611 Millionen Dollar gegenüber, wovon nur 113 Millionen Dollar als Sonderaufwendungen für die Übernahme von ATI ausgewiesen wurden. Primär dürften AMD die derzeit sehr niedrigen Durchschnittspreise für PC-Prozessoren treffen – und dies mehr als Intel, welche fertigungstechnisch deutlich vor AMD liegen und damit den niedrigeren Verkaufspreisen auch niedrigere Fertigungskosten entgegenstellen können. Zwar steht AMD nach wie vor ganz vernünftig im Markt, allerdings sollten derart krasse Quartalsverluste wirklich die Ausnahme bleiben, ansonsten könnte das mit einer nicht geringeren Kreditsumme belastete Unternehmen auch ganz schnell schwere Schlagseite bekommen.

Laut dem Planet 3DNow! wird die Desktop-Version der AMD K10-Architektur nun erst im vierten Quartal erscheinen, im dritten Quartal sollen erst einmal nur die Server-Versionen in Form des Barcelona-Cores kommen. Damit verschiebt sich der seitens AMD eigentlich dringend benötigte positive Schub durch die verbesserte Prozessoren-Architektur weiterhin nach hinten, da die zuerst erscheinenden Server-Modelle auf dem Gesamtmarkt nicht einen solchen Einfluß haben, als das es die derzeit sehr schlechten AMD-Zahlen ins Plus drehen könnte. Zudem rutscht damit die Veröffentlichung von K10-Desktopversionen auch schon wieder recht nahe an den Launch des Penryn-Cores seitens Intel zum Jahresanfang 2008 heran: Dies bringt AMD in die unvorteilhafte Lage, daß sich die K10-Architektur nunmehr nicht an den aktuellen Core 2 Duo/Quad Prozessoren messen wird müssen, sondern an dem ebenfalls verbesserten Penryn-Core.

Bei der FiringSquad hat man sich die CPU-Performance unter Stalker: Shadow of Chernobyl insbesondere unter dem Augenmerk der Ausnutzung von DualCore- und QuadCore-Prozessoren angesehen. Problematisch an den angestellten Tests ist allerdings, daß mindestens unter 1280x1024 und damit eher nur getestet wurde, inwiefern die CPU etwas zur Durchschnitts-Performance beitragen kann. Dies kann sie zwar, sofern die anliegende Grafikkarten-Power (beispielsweise mittels SLI) ausreichend hoch genug ist, allerdings würde genauso auch interessieren, ob eine schnellere CPU nicht eventuell in den langsamsten Stellen des Spiels eine (möglicherweise mächtige) Hilfe ist – etwas, was man mit Durchschnittsmessungen schwerlich herausfinden kann.

Shortcuts: Laut Hard Tecs 4U wird Intel AMDs "QuadFX" in Form des "Skulltrail"-Projektes einen Counterpart gegenüberstellen. Und da es sich wie bei AMD um ein reines Prestigeobjekt handelt, wird Intel bei diesem auch gleich in die Vollen gehen: Zwei QuadCore-CPUs aka acht Kerne und vier Grafikchips sollen bei Skulltrail zusammenarbeiten ;). Die bei den X-bit Labs aufgetauchten Zahlen zur Aufteilung des Grafikkarten-Marktes in die einzelnen preislichen Segmente basieren auf einer seitens der Analysten von Jon Peddie Research schon einmal vor einigen Wochen veröffentlichten Meldung, deren Wahrheitsgehalt wir bei einem angeblich 10mal so großem Mainstream- wie LowCost-Markt weiterhin arg bezweifeln. Dies Angabe widerspricht allem, was die Grafikkarten-Herstellern zu Geschäftszahlen gewöhnlich von sich geben: Diese reden vielmehr regelmäßig davon, daß nicht nur die Stückzahlen, sondern auch das große Geld in OEM-Deals (für natürlich eher leistungsschwächere Grafikkarten) steckt.