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News des 28. Mai 2007

Zum Start der GeForce 8500/8600 Karten beschäftigte man sich primär mit der Performance der GeForce 8600 GT und GTS Karten – was zum einen sicherlich das spannendere Thema ist und zum anderen schlicht daran lag, daß es seinerzeit noch keine Benchmark-Ergebnisse zur GeForce 8500 GT gab. Inzwischen haben dies einige Testberichte nachgeholt, zu erwähnen seien hier der neue Artikel von Au-Ja! sowie ein "älterer" Artikel seitens techPowerUp!. Die GeForce 8500 GT stellt faktisch noch einmal eine Halbierung der GeForce 8600 GT dar: Es gibt nur die Hälfte der Shader- und Textureneinheiten bei zudem etwas niedrigeren Taktraten, währenddessen das Speicherinterfaces zwar identisch ist, jedoch zwischen diesen beiden Karten der Speichertakt fast halbiert wurde ...

... Demzufolge stellt die GeForce 8500 GT auch nur eine klare LowCost-Lösung dar – darunter (nVidia bietet im OEM-Bereich hier noch die GeForce 8300 GS und 8400 GS an) lohnt es sich nicht mehr wirklich, weil dann die Spieleleistung zu gering wird und es für 2D-Aufgaben auch eine integrierte Grafiklösung richten kann. Preislich ist die GeForce 8500 GT inzwischen bei um die 70 Euro angekommen, wobei die 512-MB-Editionen hier kaum mehr kosten als die ursprünglichen 256-MB-Editionen. Mit diesem Preis geht man dann in Konkurrenz zur GeForce 7600 GS sowie zur Radeon X1650 Pro (aka Radeon X1600 XT), wobei die reine Performance ungefähr auf dem Niveau dieser beiden Grafikkarten liegt – und in diesem Fall wäre dann natürlich die neuere Direct3D10-Karte den DirectX9-Beschleunigern vorzuziehen ...

... Klar wird bei den angestellten Tests aber auch, daß sich die GeForce 8500 GT faktisch nur für eine Auflösung von 1024x768 ohne Anti-Aliasing und ohne anisotropen Filter eignet. Vielleicht ist die höhere Auflösung 1280x1024 für diese Karte noch machbar, aber darüber hinaus wird es deutlich zu langsam. Bei üblichen Hardware-Fressern wie beispielsweise Gothic 3 oder Stalker kann dieses aber auch schon auf den genannten Auflösungen passieren, hier wird man zusätzlich im Spiel einige Details reduzieren müssen (üblicherweise bieten sich einfachere Schatten als erste Maßnahme an, diese bringen zumeist erheblich an Mehrperformance). Damit ist auch schon vorgezeichnet, daß die Karte kaum noch für die Spiele des Jahres 2008 geeignet sein dürfte, was man bei der möglichen Anschaffung durchaus mit einkalkulieren sollte ...

... Defintiv positiv zu erwähnen sind allerdings die Übertaktungsleistungen, welche man mit der GeForce 8500 GT erzielen kann. Da die Karte nur mit 450 MHz Chiptakt antritt, ergeben sich hier gewaltige Reserven nach oben hin: Chip-Übertaktungen auf 700 MHz und mehr sollten hier vollkommen normal sein – wenn die Karte nicht gerade mit passiver Kühlung wie im Fall der Asus-Karte bei Au-Ja! ausgeliefert wird: Diese passive Kühlung limitierte die Übertaktungsversuche sehr effektiv, diese Karte war somit nur bis 525 MHz Chiptakt stabil. Setzte man hingegen eine aktive Kühlung an, waren auch bei dieser Karte gleich 740 MHz Chiptakt möglich. Interessanterweise bieten auch einige Grafikkarten-Hersteller die GeForce 8500 GT gleich mit einem höheren Chiptakt an, so kommt die Zotac-Karte im Test von techPowerUp! gleich ab Werk mit 700 MHz Chhiptakt daher ...

... Beim Speichertakt ist die GeForce 8500 GT dann natürlich wegen der verbauten günstigen Speicherbausteine etwas limitert, aber immerhin erscheint eine Übertaktung von per default 400 MHz Speichertakt auf um die 500 MHz in den meisten Fällen möglich. Damit stehen der Karte ganz schnell 55 Prozent mehr Rechenleistung und 25 Prozent mehr Speicherbandbreite zur Verfügung, was relativ gesehen eine der besten Übertaktungsleistungen bei Grafikkarten darstellt. Je nach Spiel kommen damit dann 35 bis 50 Prozent mehr Performance heraus, was sich zuerst einmal sehr ansprechend anhört, auf dem niedrigen allgemeinen Performance-Niveau der GeForce 8500 GT das Kraut allerdings auch nicht mehr fett macht. Der große Abstand zur GeForce 8600 GT bleibt jedenfalls bestehen, selbst eine GeForce 7600 GT läßt sich von der übertakteten GeForce 8500 GT (zumeist) nicht einholen.

Laut der ComputerBase sollen erste Samples der für den Desktop-Markt interessanten K10-Prozessoren im Juli vorliegen. Leider läßt sich daraus kaum ermitteln, wie lange es danach noch bis zum Markteintritt dauert, da die dann anschließende Zeit für die Erprobung und Validierung der neuen Prozessoren stark differieren kann. Bei den wirklich allerersten Modellen einer neuen Prozessorengeneration kann es sich hierbei schon einmal um ein halbes Jahr oder mehr handeln. Allerdings trifft dies auf die genannten Prozessoren nicht zu, da zuerst die Server-Modelle der K10-Architektur in den Markt kommen werden, bei welchen AMD diese Ochsentour womöglich schon hinter sich gebracht haben könnte.