6

News des 6. Juni 2007

Während sich Asus' XG Station offenbar etwas verspätet, hat laut dem Heise Newsticker nunmehr MSI diese Idee aufgegriffen und auf der Computex ein eigenes Gerät zum gleichen Zweck namens "Luxium" gezeigt. Prinzipiell handelt es sich dabei um dasselbe wie die XG Station: Ein extra Gehäuse für eine Grafikkarte auf einem PCI Express x16 Steckplatz mit eigener, also vom Notebook unabhängiger Stromversorgung, welche dann an ein Notebook mittels ExpressCard angeschlossen wird. Als Besonderheiten hat MSI jedoch auch noch einen USB-Hub, einen Soundchip mit entsprechenden Ausgängen und einen LAN-Anschluss verbaut und will sich damit wohl vom Asus-Produkt abheben ...

... Allerdings bringt auch MSIs Luxium dieselben grundsätzlichen Probleme wie die XG Station mit sich: Erstens einmal läßt sich mit einem solchen System immer nur ein externer Monitor ansteuern, nie aber das Notebook-Display. Und zweitens dürfte die PCI Express x1 Anbindung über ExpressCard gerade bei schnelleren Grafikkarten doch arg limitieren, frühere Vorabtests mit Asus' XG Station gingen sogar in die Richtung, daß die Performance üblicher Mainstream-Lösungen mittels dieser Anbindung halbiert werden könnte. Insbesondere für Notebooks mit besonders schwachen Grafiklösungen, aber brauchbarer CPU wären XG Station und Luxium natürlich trotzdem den Versuch wert, beide Produkte sollten im Sommer in den Markt gelangen.

Wie Gulli berichten, enthält der Catalyst 7.5 Treiber von ATI auch eine eher verzichtbare Erweiterung – die Unterstützung des nordamerikanischen Broadcast Flag, mittels welchem TV-Sender entscheiden können, welche TV-Sendungen man digital aufnehmen kann und welche nicht. In Nordamerika ist der Sinn und die Rechtmäßigkeit des Broadcast Flags zwar weiterhin umstritten, es wird aber offensichtlich schon eingesetzt. In Europa fehlt zu diesem bislang gar jede ernsthafte Diskussion, wobei die hiesigen TV-Sender sicherlich nicht zögern werden, das Broadcast Flag einzusetzen, sobald sich der digitale TV-Empfang auch in unseren Breitengraden durchgesetzt hat.

Zu unserem aktuellen Artikel zu den Lineups von ATI und nVidia bei den Mobile-Grafikchips wäre noch zu erwähnen, daß es in der Diskussion zum Artikel auch andere Meinungen zum Thema der Auflösung von Notebookdisplays gibt: Offensichtlich ist dies doch eher subjektiv, ob man Auflösungen wie 1680x1050 oder 1920x1200 auf 17-Zoll-Notebookdisplays als (im Windows-Betrieb) zu klein empfindet – was hiermit anerkannt wird. Im Spiele-Betrieb ergibt sich hier aber trotzdem das Problem, daß die derzeitig angebotenen Mobile-Grafiklösungen (außerhalb von SLI bzw. CrossFire) nicht wirklich leistungsfähig genug sind, um solcherart hohe Auflösungen mit voller Optik und Anti-Aliasing darstellen zu können. Irgendwas wird man dann herunterdrehen müssen: Auflösung, Anti-Aliasing oder Spieloptik, womit man dann zumindestens nicht mehr von einer HighEnd-Lösung reden kann.

Bezüglich des Desktop-Marktes gibt es hingegen eine erste Preissituation zu den demnächst in den Markt kommenden Direct3D10 Mainstream-Grafikkarten von ATI zu berichten. So listen Onlinehändler erste Radeon HD 2400/2600 Ausführungen seitens GeCube, welche folgende Preise haben: Die Radeon HD 2400 Pro 256MB soll zwischen 60 und 70 Euro kosten – allerdings ist von dieser Karte streng abzuraten, da sich bei nur 64 Bit DDR breitem Speicherinterface und einem Speichertakt von nur 400 MHz eine Speicherbandbreite von nur 6 GB/sec ergibt, was heutzutage einfach zu wenig ist (und auch von mancher integrierter Lösung erreicht wird). Insbesondere, da die mit der doppelt so hohen Speicherbandbreite sowie genauso auch einem deutlich höheren Chiptakt antretende Radeon HD 2400 XT höchstens 20 Euro mehr kosten dürfte, lohnt die Radeon HD 2400 Pro wirklich nicht ...

... Allgemein interessanter sind allerdings sicherlich die Radeon HD 2600 Karten, da die dort verbaute Hardware (120 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 128 Bit DDR Speicherinterface) doch viel eher einem Mainstream-Anspruch entspricht: Hierbei wird die 256-MB-Ausführung derzeit zwischen 90 und 105 Euro gehandelt, die 512-Ausführung mit zwischen 105 und 120 Euro. Damit legt sich diese Karte preismäßig zwischen GeForce 8500 GT (70 bis 100 Euro) und GeForce 8600 GT (110 bis 160 Euro), dürfte allerdings von der Performance her klar zur GeForce 8600 GT tendieren. Straßenpreise fehlen derzeit noch von der Radeon HD 2400 XT (wohl 70-80 Euro) sowie der Radeon HD 2600 XT, deren (niedriger getaktete) GDDR3-Version wohl das 150-Euro-Segment besetzen wird, während die (höher getaktete) GDDR4-Version in der Nähe von 200 Euro zu erwarten ist.