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News des 18. Juli 2007

Wie Fudzilla berichten, soll AMDs Geschäftsergebnis für das abgelaufene zweite Quartal wieder einmal einen heftigen Verlust im Bereich von 540 bis 570 Millionen Dollar ausweisen. Damit kann man inzwischen wirklich davon reden, daß es eng wird für AMD, denn während die beiden davorliegenden Quartalsverluste von jeweils über 500 Millionen Dollar noch durch die Sonderkosten der ATI-Übernahme erklärbar waren, trifft dies auf das zweite Quartal 2007 sicherlich nicht mehr zu. Auch in der Größenordnung sind diese Verlustzahlen desaströs, da AMD zu Zeiten, wo es mal gut lief, nie mehr als 200 Millionen Dollar Gewinn pro Quartal gemacht hat. Ganz offensichtlich drückt derzeit weniger die ATI-Übernahme, sondern vor allem auch das operative Geschäft ...

... Durch die am Boden liegenden Prozessorpreise (selbst bei Intel sank im letzten Quartal die Bruttomarge) kann AMD – egal ob man den Marktanteil noch halbwegs halten kann – einfach nicht genug Geld einnehmen, um die hohen Fixkosten durch die neuen Werke zu refinanzieren. In diesem Zusammenhang hat AMD laut CRN schon angekündigt, die Prozessorenpreise nicht weiter senken zu wollen. In der jetzigen verfahrenen Situation wird AMD dies natürlich nicht wirklich weiterhelfen, man kann nur darauf hoffen, daß die LowCost- und Mainstream-Grafikchips der Grafikkartensparte ATI für genügend Umsatz und Gewinn sorgen sowie daß die demnächst antretende K10-Architektur wieder den Absatz höherpreisiger Prozessoren zuläßt.

Allerdings droht gerade bezüglich der K10-basierenden Prozessoren neues Ungemach: So gab AMD-Manager Giuseppe Amato im Interview mit Hardware Upgrade zwar an, daß die K10-Serverprozessoren wie geplant im August vorgestellt und im September verkauft werden, bei den K10-basierten Desktop-Modellen gab es allerdings eher bescheidene Nachrichten. So soll der Desktop-Prozessor Phenom FX Serie zwar zum Jahresende in den Verkauf gehen (gemäß früheren Meldungen wahrscheinlich November), allerdings sollen zu diesem Zeitpunkt nur Teile der Phenom-FX-Familie in den Markt gelangen und der Rest dann erst März 2008 nachfolgen ...

... Leider wurde dies nicht genauer ausgeführt, aber es ist hier durchaus denkbar, daß AMD dieses Jahr nur ein bis drei Spitzenmodelle des Phenom FX mit dementsprechend satten Preislagen in den Markt schickt und daß dann jene Phenom-FX-Prozessoren mit den bezahlbaren Preisen wirklich erst im nächsten Jahr auftauchen. Dies würde AMD insbesondere dadurch hart treffen, daß von Intels 45nm-Prozessoren mit Codenamen "Penryn" anzunehmen ist, daß Intel mit diesen ab Anfang 2008 sofort alle Marktsegmente wird bedienen können. Erschwerend für AMD kommt hier noch hinzu, daß laut einem von Fudzilla verbreiteten Gerücht Intel ersten Modelle der 45nm-Generation für den Desktop-Einsatz womöglich schon zum Ende diesen Jahres in den Markt schicken kann – natürlich nur, um dort den Launch der Phenom-FX-Prozessoren zu stören.

Davon abgesehen geht es in dem vorgenannten Interview auch noch um das Thema GPGPU, welches AMD wohl einige Bedeutung für die Zukunft beimisst. Dabei geht AMD davon aus, daß GPGPU maßgeblich mit der Verfügbarkeit entsprechender Software vorangetrieben wird, speziell nannte man dabei DirectX11, welches demzufolge wohl eine direkte Unterstützung für GPGPU enthalten dürfte. Jenes DirectX11 soll im übrigen erst 2009 erscheinen – was aber angesichts der früheren Aussagen von Microsoft, künftig diesbezüglich mit etwas größeren Zeiträumen zu arbeiten, passen sollte. Gemäß anderen Quellen will Microsoft jedoch auch wieder mit Zwischenvarianten arbeiten, so soll es Direct3D 10.1 (R700-Chip?) und womöglich auch noch Direct3D 10.2 geben.