9

News des 9. Oktober 2007

Noch ein paar Nachträge zu unserem aktuellen Artikel und dort zur GeForce 8800 GT: Deren Taktraten von 600/900 MHz lassen sich inzwischen ziemlich klar bestätigen. Die Gerüchte hingegen, diese Karte hätte gleich 112 Shader-Einheiten, basieren unserer Meinung nach auf einem Schreibfehler – gemeint war an dieser Stelle sicherlich die neue GeForce 8800 GTS, nicht die GeForce 8800 GT. Bei der GeForce 8800 GT würden 112 Shader-Einheiten auch wenig Sinn machen, weil dann zusammen mit den höheren Taktraten eine solche Karte die bisherige GeForce 8800 GTS spielend überflügeln würde. Daß nVidia jedoch einer Karte mit einem Listenpreis von 249 Dollar gleich mehr Performance mitgibt, als derzeit im Preisbereich von über 300 Euro bzw. nahe 350 Dollar zu erhalten ist, wäre eher ungewöhnlich. Ein gewisser Preisvorteil zuungunsten der jeweils älteren Lösungen ist mit neuen Grafikkarten zumeist zu verzeichnen, mehr als 100 Dollar/Euro Preisvorteil erscheinen aber ein wenig zu viel des guten.

Gleichfalls wäre an dieser Stelle die neu aufgetauchte AMD-Präsentation zum ATI R680-Chip noch zu notieren. Der R680 wurde lange Zeit zugunsten einer DualChip-RV670-Lösung nicht mehr erwähnt, insofern überrascht sein erneutes Auftauchen etwas. Allerdings gibt es verschiedene Hinweise, daß sich hinter dieser Bezeichnung "R680" auch nichts anderes als eine DualChip-RV670-Lösung verbirgt – von ATI/AMD eben nur mit einem eigenen Chipsatznamen gewürdigt. Angeblich will ATI beim R680 die beiden RV670-Grafikchips auf demselben Trägermaterial integrieren oder sogar im selben Die produzieren – was erst einmal abzuwarten wäre. Die Effizienznachteile durch SLI-on-Board oder SLI-on-Chip bekommt ATI damit jedenfalls nicht weg – vorteilhafterweise verfügt der zugrundeliegende RV670-Chip jedoch über ausreichend Power, so daß eine DualChip-Lösung auf RV670-Basis sicherlich jederzeit HighEnd-Anforderungen erfüllen können sollte.

Einen schweren Nachteil haben alle DualChip-Lösungen im HighEnd-Bereich jedoch generell: Sie eignen sich nur noch mittelmäßig für SLI und CrossFire und eigentlich überhaupt nicht mehr für Triple-SLI und Triple-CrossFire. Denn durch die verbauten zwei Grafikchips auf DualChip-Grafikkarten wird das Zusammenschalten von zwei Grafikkarten schon zu Quad-SLI/CrossFire, das Zusammenschalten von drei Grafikkarten dann zu 6fach-SLI/CrossFire. Allerdings dürfte sich speziell letzteres dann kaum noch mit Performance-Gewinnen realisieren lassen – und angesichts gerade des Vorpreschens von nVidia in Bezug auf Triple-SLI erscheint es etwas unwahrscheinlich, daß deren neue HighEnd-Lösung auf zwei Grafikchips basieren soll, weil diese dann eben nicht mehr für Triple-SLI geeignet wäre.

Auf ATI, welche wahrscheinlich trotzdem mit einer DualChip-Lösung für das HighEnd-Segment antreten werden, trifft das zwar auch zu, allerdings hat sich ATI auch nicht so vehement für Triple-CrossFire in die Brust geworfen. Auch bei ATIs Mainboard-Chipsätzen für drei Grafikkarten-Steckplätze deutet sich an, daß diese eher für zwei Grafikkarten im CrossFire-Verbund und eine extra Grafikkarte als Physik-Beschleuniger gedacht sind. Sollte ATI allerdings in der Tat mit Triple-CrossFire einsteigen wollen, wird auch dafür wohl noch ein "echter" HighEnd-Chip benötigt – es sei denn, man überrascht mit einer völlig neuen Art von SLI bzw. CrossFire, wo die Ineffizienz mit steigender Chipzahl nicht so schnell ansteigt ist wie derzeit noch zu beobachten.

DailyTech berichten über einen HighEnd Gaming-PC seitens HP namens "Blackbird 002", welcher sowohl SLI als auch CrossFire unterstützen soll. Auf Nachfrage ergab sich, daß hierbei ein gewöhnliches Asus Striker Mainboard mit nVidia nForce 680i SLI Chipsatz verbaut ist, welches also schon von Haus aus SLI unterstützt. Da HP nach eigener Aussage nichts besonderes für den CrossFire-Support dieses nVidia-basierten Mainboard getan haben will, kann das fast nur bedeuten, daß ATI entweder diesen speziellen PC, dieses spezielle Mainboard von Asus, generell alle technisch passenden Asus-Mainboards oder aber womöglich generell alle technisch passenden Mainboards für CrossFire in den Grafikkarten-Treibern freigegeben hat.

Über einen ähnlichen Fall hatte kürzlich auch schon die ComputerBase zu berichten, wo eine DualChip-Grafikkarte mit ATI-Chips, welche normalerweise ein CrossFire-Mainboard voraussetzt, auf demselben Mainboard – Asus Striker mit nForce 680i SLI Chipsatz – anstandslos im CrossFire-Modus lief. Hier deutet sich also eventuell an, daß ATI seine MultiGrafikkarten-Technologie CrossFire zukünftig nicht mehr strikt an AMD- oder Intel-Chipsätze bindet, sondern entweder Ausnahmen zuläßt oder aber generell für technisch geeignete Mainboards freigibt. Um das genauer sagen zu können, müsste sich ATI allerdings diesbezüglich mal erklären – ansonsten wären es nämlich ein paar zu viele Mainboards, welche man auf eine eventuelle CrossFire-Eigung hin durchtesten müsste ;).