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News des 19. Oktober 2007

Wie unter anderem Hard Tecs 4U berichten, gibt es die Bestätigung einiger technischer Daten zur GeForce 8800 GT, welche gleich aber auch wieder neue Fragen aufwerfen. Generell gehen die aktuell berichteten Daten erst einmal auf wohl zwei Informationsquellen zurück: Zum einen eine kurzzeitig zu sehende Produkt-Webseite von Foxconn, derzeit noch bei HardSpell gespiegelt. Diese bestätigt das 256bittige Speicherinterface, die PCI Express 2.0 Eignung, das SingleSlot-Design und die Taktraten von 600/900 MHz. Und desweiteren gibt es noch einen Screenshot seitens der Everest-Macher Lavasys, welcher angeblich die Daten einer GeForce 8800 GT zeigt – darunter auch einen Shader-Takt von 1500 MHz sowie angeblich 112 Shader-Einheiten und 16 TMUs.

Allerdings sind gerade die Angaben von Everest mit Vorsicht zu genießen, da solcherart Systemanalyse-Tools oftmals nicht alle Funktionen der Hardware auch wirklich ausmessen, sondern in den meisten Fällen nur den verwendeten Chip identifizieren und sich die restlichen Daten dann aus einer Datenbank holen – die natürlich fehlerhaft sein kann, ganz besonders vor dem offiziellen Release einer neuen Hardware. Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht vollkommen unmöglich, daß die GeForce 8800 GT wirklich so aussieht, wie von Lavalys beschrieben. Vielmehr zeigen Lavalys sogar die einzige mögliche Variante auf, unter welcher die GeForce 8800 GT zu diesem Preis (249 Dollar Listenpreis für die 512-MB-Edition), mit satten 112 Shader-Einheiten und höherem Takt als die GeForce 8800 GTS wirklich möglich ist: Ganz einfach unter dem massiven Verzicht auf Texturierleistung.

Und hier behaupten Lavalys schließlich, die GeForce 8800 GT würde nur über 16 TMUs verfügen – während eine (neue) GeForce 8800 GTS mit 112 Shader-Einheiten gleich über deren 56 verfügen wird. Durch eine solch deutliche Abspeckung bei der Texturierleistung könnte man es sicherlich auffangen, daß die GeForce 8800 GT die (alte) GeForce 8800 GTS bei der Shader-Power in die Tasche steckt (355 zu 230 GFlops MADD) und bei der Speicherbandbreite auch nur knapp zurückhängt (54 zu 60 GB/sec): Würde die Texturierleistung zwischen diesen beiden Karten bei 4,8 zu 12,0 GB/sec (trilineare Füllrate) liegen, würde das vollens ausreichen, um den Preisunterschied zwischen beiden Karten (249 Dollar Listenpreis zu ca. 350 Dollar Straßenpreis) zu erklären bzw. dieem Preisunterschied auch einen äquivalenten Leistungsunterschied zu geben.

Einziger Haken an der ganzen Sache: nVidia müsste dafür den bisher bei der kompletten G8x-Serie einheitlich genutzten Funktionsblock von 8 Shader-Einheiten und 4 Textureneinheiten aufbrechen. Im genauen ergeben die angeblichen 112 Shader-Einheiten und 16 TMUs der GeForce 8800 GT nur sehr seltsame Rechnungen wie 14 Shader-Einheiten und 2 Textureneinheiten in einem Block und ähnliches. Das ganze wird dadurch nicht unmöglich, aber auch nicht gerade wahrscheinlicher. Viel wahrscheinlicher wäre in der Tat eher, daß nVidia den einmal erstellten Funktionsblock nur weiter optimiert, aber gerade bei einem Refreshchip nicht grundlegend neu gestaltet. Nun gut, wirklich sicherer, wie die GeForce 8800 GT nun aussehen wird, sind wir leider auch diesesmal nicht geworden – allerdings ist es bis zum 29. Oktober nun auch nicht mehr weit, insofern kann man das inzwischen auch ganz ruhig abwarten.

Erneut unter anderem ;) Hard Tecs 4U berichten über die neuen Quartalszahlen von AMD – und wie schon in den vorangegangenen Quartalen sehen diese wieder einmal katastrophal aus. Denn trotz Umsatzsteigerung legte man erneut einen Nettoverlust von fast 400 Millionen hin – nicht mehr ganz so viel wie in den Vorgängerquartalen seit der ATI-Übernahme, aber für eine mittelgroße Firma wie AMD immer noch deutlichst zu viel. Nur um die Größenverhältnisse mal geradezurücken: AMD hat in Zeiten, wo es dem Unternehmen vergleichsweise gut ging, zwischen 70 und 200 Millionen Dollar pro Quartal verdient, in den weniger guten Zeiten pendelte man zwischen geringen Verlusten und Gewinnen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Im Jahr 2007 hat AMD hingegen drei Quartale mit Verlusten im Bereich von jeweils 400 bis 600 Millionen Dollar hingelegt – wenn man das mit früheren Gewinnen ausgleichen wollte, bräuchte man gleich mehrere Jahre dafür.

Und der Zukauf von ATI ist nun auch nicht so groß, als daß AMD dadurch in neue Umsatzsphären katapultiert werden würde und diese "anfängliche" Verluste zukünfig mal so nebenbei ausgleichen könnte. Falsch, AMD hat seine früheren Gewinne gerade in einer klaren Schwächephase von Intel getätigt, auf diese Gunst der Stunde sollte man heuer aber keineswegs mehr hoffen. Momentan ist man jedoch schon allein von der schwarzen Null immer noch genauso weit entfernt wie am Anfang des Jahres, als man schließlich noch Sonderaufwendungen für die ATI-Übernahme in den Bilanzen hatte (die sind angeblich auch jetzt noch drin, was aber mittlerweile langsam zu bezweifeln wäre). Inzwischen kann man kaum noch sagen "langsam aber sicher", sondern eher "schnellstmöglich" sollte AMD in eine wirtschaftliche stabile Lage zurückfinden, denn ansonsten kann das ganze schneller zu Ende sein als man schauen kann.

Für eine Firma mit einem Umsatz von 1,63 Milliarden Dollar sind 0,396 Milliarden Dollar Verlust jedenfalls über alle Maßen ungesund – ganz besonders, wenn man ähnliches gleich in drei aufeinanderfolgenden Quartalen vermelden musste. Wenn da irgendeinem wichtigen AMD-Aktionär mal die Hutschnur platzt, dann geht AMD für ein Butterbrot an Investoren, welche die Firma ausschlachten dürften (inklusive womöglich der Abspaltung von ATI), oder aber an einen anderen Halbleiter-Hersteller, welcher AMD so oder so radikal zusammenkürzen dürfte. Das sind sicherlich keine schönen Aussichten, aber es muß nun einmal erwähnt werden, daß Unternehmen, die über einen solchen Zeitraum solcherart Geschäftszahlen vorlegen (und vorher auch schon nie auf wirtschaftlich besonders sicheren Beinen standen), jederzeit ein solches Schicksal drohen kann.