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News des 27. November 2007

Gemäß Hard Tecs 4U soll die G92-basierte GeForce 8800 GTS nunmehr am 11. Dezember in den Markt entlassen werden. Es bliebe natürlich abzuwarten, ob nVidia bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt eine ausreichende Anzahl an G92-Chips zusammenbekommt, um dann auch lieferfähig zu sein. Daneben wäre noch zu erwähnen, daß die G92-basierte GeForce 8800 GTS entgegen den Angaben von Hard Tecs 4U noch nicht in unserem aktuellen Artikel gelistet ist, dort wird nur die G80-basierende neue GeForce 8800 GTS erwähnt. Die G92-basierte GeForce 8800 GTS hat aber deutlich mehr Hardware-Power (nVidia G92, Direct3D10, 128 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 650/1625/970 MHz, 512 MB GDDR3, PCI Express 1.x/2.0, DualSlot, alle Karten mit HDCP, ca. 95W) und sollte zudem sogar noch zu einem besseren Preis (derzeit sind 300 bis 350 Dollar Listenpreis im Gespräch) antreten.

Damit wird die G92-basierte GeForce 8800 GTS nicht nur die G80-basierte neue GeForce 8800 GTS aus dem Markt verdrängen, sondern auch GeForce 8800 GTX und Ultra vom Preis/Leistungsverhältnis her uninteressant machen. Noch ist die Performance der G92-basierten GeForce 8800 GTS eher nur schätzbar, aber aufgrund der bekannten technischen Daten und vor allem auch der Erfahrungen mit der GeForce 8800 GT kann man wohl davon ausgehen, daß die G92-basierte GeForce 8800 GTS die GeForce 8800 GTX kassieren und eher in Richtung der GeForce 8800 Ultra schauen wird. Und da dies vor allem auch zu einem viel besseren Preis passieren wird, ergibt sich mit der G92-basierten GeForce 8800 GTS wirklich kein Grund mehr, eine GeForce 8800 GTX oder Ultra zu kaufen. Davon abgesehen wäre nVidia sicherlich bestens damit beraten, der G92-basierten GeForce 8800 GTS doch noch einen eigenen, abweichenden Namen zu geben, denn ansonsten sieht wirklich niemand mehr durch angesichts von drei verschiedenen Varianten der GeForce 8800 GTS.

Mit den neuen PCI Express 2.0 unterstützenden Grafikkarten (Radeon HD 3850/3870, GeForce 8800 GT) und Mainboards (Chipsätze Intel X38/X48, AMD 770/780/790, nVidia nForce 750/780/790) stellt sich natürlich die Frage, ob man die Unterstützung der neuen Schnittstelle zwingend benötigt. Für einen Neukauf ist die Angelegenheit natürlich kein Thema, hier kann man bedenkenlos auf PCI Express 2.0 setzen – aber lohnt sich der Umstieg nur wegen der neuen bzw. verbesserten Schnittstelle? Generell gesehen bietet PCI Express 2.0 schlicht nur die doppelte Bandbreite von PCI Express 1.x, ein PCI Express 2.0 x16 Steckplatz hat also umgerechnet so viel Bandbreite wie ein (hypothetischer) PCI Express 1.x x32 Steckplatz. Die letzten Messungen in dieser Frage liegen leider schon wieder etwas zurück, deuten aber eher in die Richtung, daß unter Spielen nach wie vor kein wirklicher Unterschied zwischen PCI Express x8 und x16 herrscht – insofern sollte hier also kaum ein Bedarf für die höhere Bandbreite von PCI Express 2.0 existieren.

Allerdings entwickelt sich die Welt natürlich weiter, vor einigen Jahren gab es noch nicht einmal beachtenswerte Unterschiede zwischen PCI Express x4 und x16 zu vermelden. Demzufolge darf man durchaus damit rechnen, daß sich langfristig auch ein Vorteil für PCI Express 2.0 ergibt. Gerade mit dem nun langsam endgültigen Auslaufen von AGP-Grafikkarten können die Spieleentwickler nunmehr davon ausgehen, daß die allermeisten Spieler wenigstens eine Anbindung von PCI Express x16 besitzen und ihre Spiele entsprechend gestalten. Für PCI Express 2.0 bedeutet dies natürlich aber auch, daß sich hier ein Vorteil wenn dann erst mittelfristig einstellen wird. Mit einer Ausnahme: Schon jetzt ist es so, daß es bei den meisten SLI- und CrossFire-Verbindungen durchaus einige Vorteile im Rahmen von 10 bis 20 Prozent zwischen x8- und x16-Anbindungen gibt. Dies läßt die Vermutung zu, daß in diesem speziellen Fall PCI Express 2.0 auch jetzt schon Vorteile bringt – was natürlich erst noch durch entsprechende Benchmarks zu beweisen wäre.

Der Vollständigkeit halber seien hiermit noch die schon Ende letzten Monats von Jon Peddie Research veröffentlichten Zahlen zu den Marktanteilen der Grafikchip-Entwickler im dritten Quartal 2007 nachgetragen, "seinerzeit" scheint diese Meldung offenbar an uns vorbeigegangen zu sein. Danach erreichte Intel im Gesamtmarkt einen Marktanteil von 38,0 Prozent, gegenüber dem Vorquartal ist das ein Verlust von 0,4 Prozent, gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Verlust von 2,0 Prozent. nVidia behauptete den zweiten Platz mit nunmehr 33,9 Prozent, gegenüber dem Vorquartal ist das ein Gewinn von 1,3 Prozent und gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Gewinn von stolzen 11,9 Prozent. AMD/ATI bleibt mit 19,1 Prozent auf dem dritten Platz, gegenüber dem Vorquartal sind dies 0,4 Prozent Verlust, gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sogar 3,9 Prozent Verlust.

Auch an der weiteren Rangfolge hat sich nichs geändert, nur die Prozentwerte haben sich mit der Zeit etwas verschoben: VIA/S3 bringt es derzeit auf 6,8 Prozent, das sind 0,9 Prozent weniger als im Vorquartal und 3,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. SiS erreichte noch 2,1 Prozent, das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorquartal und immerhin 2,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit haben gerade VIA/S3 und SiS über das Jahr hinweg betrachtet dramatisch an Marktmacht verloren: Stand man im dritten Quartal 2006 zusammen noch für 15 Prozent der verkauften Grafikchips, sind es nunmehr nur noch 8,9 Prozent, ein Rückgang von 41 Prozent. Da Matrox schon seit Jahren bei einem Marktanteil von 0,1 bis 0,2 Prozent rangiert und es sonst keine weiteren stückzahlenträchtigen Anbieter gibt, konzentriert sich das Grafikchip-Geschäft immer stärker auf die Troika Intel, nVidia und AMD/ATI.

Mit den Daten aus unserem News-Archiv läßt sich dies ziemlich einfach rekonstruieren, immer bezogen auf das dritte Quartal des jeweiligen Jahres: 2004 standen diese drei Hersteller zusammen noch für 81,0 Prozent des Gesamtmarktes, 2005 ging es dann auf 85,8 Prozent hinauf, 2006 blieb es nahezu unverändert auf 85,0 Prozent und im aktuellen Jahr 2007 sind wir nunmehr bei 91,0 Prozent angelangt. Im Prinzip ist der Trend zur Dreiteilung des Marktes damit kaum noch aufzuhalten, denn bei maximal 9 Prozent Marktanteil für alle anderen Bewerber wird es schwer, überhaupt die notwendige Aufmerksamkeit für die eigenen neuen Produkte zu erhalten. Sprich: Der geringe Marktanteil von VIA/S3 und SiS wird diesen Herstellern zusätzlich zusetzen und diese langfristig unter jede Wahrnehmungsschwelle drücken. PS: Die Marktanteile der vorangegangene Quartale finden sich wie immer in unserem News-Archiv: Q2/2007, Q1/2007, Q4/2006 und Q3/2006.