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News des 4. Juli 2008

Bei der ComputerBase hat man sich angesehen, wie sich unter Windows XP und Vista die 32-Bit- und 64-Bit-Versionen dieser Betriebssysteme schlagen, bezogen natürlich auf die Grafikperformance unter Spielen. Dabei ergab sich erst einmal mit einer einzelne Grafikkarte ein ziemlicher Gleichstand zwischen allen Betriebssystem-Versionen, sowohl im Vergleich 32 vs. 64 Bit als auch bei Windows XP gegen Windows Vista. Tendenziell liegt zwar weiterhin die 32-Bit-Version von Windows XP vorn, allerdings rangieren die Unterschiede inzwischen nur noch im Bereich von bestenfalls drei Prozent, sind also kaum noch wesentlich. Hier scheint die Treiber-Arbeit von ATI und nVidia Früchte getragen zu haben, denn zum Start von Windows Vista lag das neue Betriebssystem teilweise deutlich zurück.

Interessanter wird der Vergleich dann aber bei SLI- oder CrossFire-Lösungen, hier ergeben sich teilweise erhebliche Differenzen – zumindest bei ATI. Denn dort liegt Windows Vista regelmäßig um 10 bis 20 Prozent vorn, so daß das neue Betriebssystem für Systeme mit CrossFire (oder DualChip-Grafikkarten) sicherlich die sinnvollere Wahl darstellt. Bei nVidia gibt es in dieser Frage hingegen wiederum keinen eindeutigen Sieger, denn trotz bis zu 5 Prozent Differenz zwischen den einzelnen Betriebssystem-Versionen liegt jedesmal eine andere vorn. Allerdings ergibt sich im Quervergleich von ATI CrossFire gegen nVidia SLI auch, daß der Vorteil von Windows Vista bei ATIs CrossFire eigentlich nicht dem neuen Betriebssystem geschuldet ist, sondern andere Ursachen haben dürfte.

Denn während nVidias SLI Performance-Zuwächse vom im Schnitt 60 Prozent herausarbeitet, liegt dieser Wert bei ATIs CrossFire unter Windows XP nur bei runden 25 Prozent, unter Windows Vista sind es runde 40 bis 45 Prozent. Neben der Erkenntnis, daß ATIs CrossFire selbst im Bestfall damit immer noch deutlich ineffektiver ist als nVidias SLI, deuten diese Werte im Vergleich von Windows XP gegen Vista darauf hin, daß das ATI-Treiberteam schlicht und ergreifend Windows XP bei den CrossFire-Optimierungen zuletzt hintenangestellt und nur noch für Windows Vista gearbeitet hat. Sollte ATI zudem zukünftig bei der CrossFire-Effizienz zur SLI-Effizienz aufschließen können, ist zu erwarten, daß dies mehrheitlich auch nur unter Windows Vista passiert und der Treiber für Windows XP diesbezüglich kaum noch optimiert werden wird.

Gestern schon verlinkt, aber noch nicht gewürdigt wurde ein Urteil des Amtsgerichts Wiesloch, wonach eine Bank für Phising-Angriffe haftet, sofern das Phising-Opfer "durchschnittliche Sorgfaltsanforderungen" hat walten lassen. Wie der Spiegel sowie Heise berichten, waren die Anforderungen des Gerichts dabei deutlich niedriger als bei einem ähnlichen Urteil zum Jahresbeginn: Dem Amtsgerichts Wiesloch reichte eine installierte Antiviren-Software aus, mit der Frage nach aktuellen Updates für diese sowie weiterer Sicherheitsmaßnahmen hat man sich nicht mehr beschäftigt. Dies mag sicherheitstechnisch natürlich unklug sein, kommt aber dennoch dem nahe, was man als "durchschnittliche Sorgfaltsanforderungen" betrachten kann.

Denn letztlich hat das Gericht es als Aufgabe der Bank angesehen, für die Sicherheit einer von ihr erst ermöglichten Transaktion zu sorgen. Dies mag auf den ersten Blick einem zu laxen Umgang mit der Computersicherheit beim Bankkunden Vorschub leisten – beim zweiten Blick wird aber klar, daß in diesem Fall, wo letztlich immer die Bank haftet, sich eben die Bank in Sicherheitsfragen mehr ins Zeug legen muß und nicht einfach alle Verantwortung dafür auf ihre Kunden abwälzen kann. Das Umlegen der Verantwortung auf die Bank wird diese also letztlich dazu zwingen, zum einen den eigenen Kunden ein gewisses (aber auch genau definiertes) Mindestmaß an Sicherheit abzuverlangen und zum anderen die eigenen Sicherheitsanstrengungen nochmals zu verstärken.