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News des 1. September 2008

Der Heise Newsticker berichtet von einigen Ausführungen seitens nVidia-Boss Jen-Hsun Huang zur Zukunftsstrategie von nVidia. Natürlich hat der nVidia-Boss hierbei nichts konkretes bzw. festes gesagt, aber seinen Äußerungen kann man durchaus entnehmen, in welche Richtungen nVidia denkt. Dabei geht es weniger um das Grafikchip-Geschäft als vielmehr die Weiterentwicklung von nVidia in Richtung eines die PC-Technologie entscheidend mitbestimmenden Unternehmens – wozu man langfristig sicherlich aus der Nische des Grafikchip-Geschäfts herauskommen muß.

So sieht Jen-Hsun Huang einen Ansatz in der Neueröffnung eines weiteren Geschäftsfelds namens "Visual Computing". In diesem würden Grafikchips (neben der Nutzung als Spielebeschleuniger) vielfältige weitere Aufgaben in einem PC-System übernehmen, während die CPU faktisch zu einer Verwaltungseinheit degradiert werden würde. Dies kommt dabei durchaus den Performance-Bedürfnissen heutiger Home-PCs entgegen, wo zumeist selbst die billigsten Prozessoren die gestellten Aufgaben zufriedenstellend lösen können – vor allen Dingen, wenn man dann für die wirklich leistungsfressenden Aufgaben dann einen Parallelbeschleuniger in der Hinterhand hätte. Allerdings gibt es auch reichlich Anwendungsfälle, wo ein Parallelbeschleuniger seine Vorteile nicht ausspielen kann und universelle Rechenwerke wie die einer CPU weiterhin die bessere Wahl sind.

Dem Gedanken, daß nVidia zukünftig auch CPUs anbieten könnte, verschloß sich der nVidia-Boss auch nicht, wenngleich es hierfür natürlich noch keinerlei Bestätigung gab. Zurückgewiesen wurde nur die Idee, nVidia könnte eine neue CPU gänzlich alleine bauen – wenn, dann würde das ganze also eher in die Richtung einer Lizenzierung oder Kooperation mit einem existierenden CPU-Hersteller gehen. Entschieden dürfte in dieser Richtung aber sicherlich noch gar nicht sein, kurzfristig wird nVidia wohl erst einmal die Idee der Grafikchips als Parallelbeschleuniger für allgemeine Aufgaben verfolgen.

Golem berichten über neue Intel-Prozessoren, welche der Prozessorenbauer am Wochenende in seine Preisliste aufgenommen hat. Darunter fällt zuerst der Core 2 Quad Q8200 mit 2.33 GHz, welcher mit 224 Dollar Listenpreis der nunmehr günstigste von Intel angebotene QuadCore-Prozessor in 45nm ist. Ebenfalls neu mit dabei ist ein Core 2 Duo E5200 mit 2.5 GHz, diese CPU war bisher unter dem Namen "Pentium E5200" als Fortsetzung der Core-2-Duo-basierenden Pentium E2x00 Serie im LowCost-Sektor bekannt. Mit dem Wechsel auf die 45nm-Fertigung verschwindet nun auch bei diesen Prozessoren der eigentlich fälschliche Pentium-Name, dafür steigt der Level2-Cache von 1 auf 2 MB, während der vergleichsweise niedrige FrontSideBus bei FSB800 verbleibt. Trotzdem dürfte diese CPU vor allem durch ihren recht hohen Takt für günstige, aber dennoch leistungsstarke Desktop-Systeme interessant sein.

Wie die X-bit Labs berichten, wird AMDs Wechsel zum Sockel AM3 im März 2009 starten. Die zum Jahresanfang in den Markt kommenden ersten 45nm-Prozessoren beherbergen zwar bereits den neuen Speichercontroller, setzen aber noch auf den Sockel AM2+ und können auf diesem nur DDR2-Speicher ansteuern. Mit der AM3-Plattform kann dann auch DDR3-Speicher angesteuert werden, wobei AMD hierbei in der offiziellen Spezifikation mit maximal DDR3/1333 recht zaghaft an die Sache herangeht – noch dazu, wo die AM3-Prozessoren auch weiterhin DDR2-Speicher (offiziell bis DDR2/1066) ansteuern können und zwischen diesen beiden Taktraten nun kein bedeutsamer Performanceunterschied existiert. Aber natürlich können und werden die Mainboard-Hersteller mehr aus der Situation herauszuholen versuchen, wobei dann mittels DDR3-Speicher der deutlich größere Spielraum besteht.

Shortcuts: Der Heise Newsticker berichtet von der Vorstellung einiger 16:9-Monitore auf der IFA. Ob sich dieses Format im Gegensatz zum bisher für Computermonitore üblichen 16:10 durchsetzen oder aber nur eine Randerscheinung für die Dual-Nutzung eines PC-Monitors auch als TV-Gerät sein wird, ist allerdings noch nicht abzusehen. Gemäß Fudzilla hat nVidia konstant einen Marktanteil von 60 Prozent bei Mainboard-Chipsätzen für AMD-Prozessoren. So etwas wirft man sicherlich nicht so einfach weg, auch wenn der AMD-Markt der kleinere ist – was nVidia laut der gleichen Quelle auch noch einmal ausdrücklich betonte. Der Planet 3DNow! vermeldet hingegen die Erstlistung von DualCore K10-Prozessoren, welche nun doch unter dem (eigentlich irreführenden) Verkaufsnamen "Athlon X2" in den Markt gelangen.