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News des 27./28. September 2008

Wir waren in den gestrigen News womöglich etwas zu optimistisch ob der GeForce GT 200 Serie seitens nVidia – zumindest wäre aber ein gewichtiges Gegenargument noch zu nennen: Generell gesehen ist es arg unwahrscheinlich, daß weniger als 20 Tage vor einem Launch gerade einmal der Serienname bekannt ist und sonst überhaupt nichts. Bestes Beispiel hierfür ist die gestern ebenfalls erwähnte Radeon HD 4830, von welcher nun inzwischen ja schon AMD-Präsentationsfolien mit technischen Daten vorliegen. So kurz vor dem Launch müssen die Grafikchip-Entwickler dann einfach einen größeren Personenkreis aus Grafikkarten-Herstellern und wichtigen PC-Bauern einweihen (zumindest wenn es sich nicht um einen reinen Paperlaunch handelt), und dann fließen normalerweise immer einige Informationen nach draußen.

Daß es zur GeForce GT 200 wie gesagt noch faktisch gar nichts zu hören gab, deutet eher in die Richtung, daß die ganze Idee eines Launches dieser Grafikkarten-Serie am 15. Oktober samt darauffolgender Lieferfähigkeit nicht zu halten ist bzw. zumindest sehr unwahrscheinlich klingt. Dies will nicht sagen, daß die Meldung an sich falsch wäre, irgendwo wird sich sicherlich ein Kern oder mindestens ein Körnchen Wahrheit verbergen. Es kann noch nicht einmal behauptet werden, daß ein vollständiger Launch am 15. Oktober wirklich unmöglich wäre – aber es ist wie gesagt reichlich unwahrscheinlich und man muß abwarten, ob und was nVidia an diesem Tag dann zu sagen und zeigen haben wird.

Bei HT4U hat man mal wieder einen bemerkenswerten Artikel zur realen Leistungsaufnahme von Prozessoren geschrieben, welcher sich diesesmal mit der Leistungsaufnahme der Phenom-Prozessoren beschäftigt. Wie üblich wurde hierzu ein Mainboard umgebaut, um die Leistungsaufnahme nur des Prozessors und nicht des Gesamtsystems messen zu können. Damit nimmt man dann in erster Linie das Mainboard und dessen Spannungswandler aus der Rechnung heraus, da sich bei diesem durchaus Unterschiede von bis zu 50 Watt (!) ergeben können. Zudem dienen solcherart Messungen dann auch der Kontrolle, wie nahe die TDP- und (neuerdings) ACP-Werte an der Realität liegen.

Das die reale Leistungsaufnahme aber (mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten) letztlich niemals ganz hundertprozentig ermittelbar ist, sollte auch klar sein, eine gewisse Meßungenauigkeit bleibt immer bestehen. Nichtsdestotrotz gab es einige interessante Resultate: So war die Leistungsaufnahme der Phenom-Prozessoren im Idle-Betrieb annehmbar (13 bis 20 Watt), aber dennoch klar höher als bei den Athlon-64-X2-Prozessoren (bestenfalls 7 Watt). Im Lastbetrieb sah man dann etwas besser aus, hier zogen die vierkernigen Phenom-Modelle kaum mehr Strom als die (schnellstgetaktesten) zweikernigen Athlon-64-X2-Modelle. Allerdings bleibt die absolute Stromaufnahme mit 80 bis 110 Watt für die Phenom-Prozessoren nach wie vor zu hoch, um noch viel Taktrate aus dem aktuellen Fertigungsprozeß (65nm) prügeln zu können.

Problematischerweise kommt hier noch hinzu, daß AMD daher mit der kommenden 45nm-Fertigung dann wohl auf einem recht hohen Sockel an Leistungsaufnahme starten wird und somit die Taktreserven, welche man aus dem 45nm-Prozeß herausholen kann, durch die Leistungsaufnahme beschränkt erscheinen. Andererseits sieht man bei den HT4U-Messungen zwischen den Modellen Phenom X4 9850 BE (2.5 GHz, 109W) und Phenom X4 9950 BE (2.6 GHz, 100W) auch schon, wieviel kontinuierliche Entwicklungsarbeit auch an bestehenden Prozessoren bewirken kann – und schließlich sind auch Intels QuadCore-Prozessoren bei der Leistungsaufnahme immer nah an der 100-Watt-Grenze (und teilweise darüber). Hier liegt dann auch einer der letzten Punkte, welche noch erheblich zugunsten von DualCore-Prozessoren sprechen: Deren Verlustleistung reicht selten bis an 100 Watt heran, zumeist (Core 2 Duo Serie) ist es erheblich weniger im Bereich von 30 bis 60 Watt.

Shortcuts: Die PC Games Hardware hat sich AMDs "Fusion for Gaming" Tool angesehen. Abgesehen von der Übertaktungsfunktion – welche man natürlich auch ganz konventionell lösen kann – bietet es auch Profile an, welche Spiele durch Windows-Optimierungen beschleunigen sollen. In aller Regel handelt es sich dabei schlicht um das Abschalten diverser Windows-Dienste, was sich zum einen auch wieder manuell erledigen läßt und zum anderen zumindest im Test der PCGH mit einem aufgeräumten Benchmark-PC keinerlei Performance-Zuwächse zeigte. Der Spiegel berichtet hingegen über diese Klippen, welche bei einem Online-Einkauf im Ausland zu umschiffen sind. Insbesondere für Käufe aus dem Nicht-EU-Ausland fallen in aller Regel noch Zoll und Mehrwertsteuer an, was manches zuerst günstig erscheinendes Angebot nachträglich noch erheblich verteuern kann.