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News des 2. Oktober 2008

Fudzilla berichten zur Mainboard-Kompatibilität der kommenden AM3-Prozessoren von AMD: Danach lassen sich diese AM3-Prozessoren erst einmal theoretisch auch in Mainboards der Sockel AM2 und AM2+ verwenden. Die Grundlage hierfür ist zum einen der integrierte Speichercontroller, welcher sowohl DDR3-Speicher (AM3-Mainboards) als auch DDR2-Speicher (AM2- und AM2+-Mainboards) unterstützt, zum anderen die Pin-Kompatibilität der Sockel AM2, AM2+ und AM3. Allerdings ist dies nur die reine Theorie, in der Praxis gibt es doch einige Einschränkungen, welche Overclockers ausführen.

Danach kann man grob sagen, daß die DDR2-unterstützenden 45nm-Prozessoren von AMD (Sockel AM2+) in vielen AM2-Mainboards wahrscheinlich nicht laufen werden, weil AMD in seinen Designrichtlinien für diese Prozessoren Mainboards mit "Split Power Planes" (extra Stromversorgung für die CPU-Kerne und den integrierten Speichercontroller) vorschreibt, was es erst seit dem Sockel AM2+ gibt. Interessanterweise existiert diese Einschränkung bei den DDR3-unterstützenden 45nm-Prozessoren von AMD (Sockel AM3) nicht, was bedeuten mag, daß diese Sockel-AM3-Modelle auch in "alten" Sockel-AM2(+)-Platinen laufen. Allerdings fragen Overclockers hier nicht zu Unrecht, ob es wirklich den Tatsachen entspricht, daß die zuerst kommenden 45nm-Modelle im Sockel AM2+ keine alten Boards mögen, die später antretenden 45nm-Modelle im Sockel AM3 diesbezüglich jedoch keine Probleme haben werden.

Gut möglich ist schließlich auch noch, daß die Designrichtlinien von AMD in diesem Punkt keine totale Inkompatibilität beschreiben, sondern nur AMDs Vorstellungen von einer idealen Hardware-Paarung – und die nicht AMD-gemäße Paarung eines AM2-Mainboards mit einem 45nm-Prozessor im Sockel AM2+ dann trotzdem funktioniert. AMD wäre hier auf jeden Fall gut beraten, schnellstmöglich die potentiellen Käufer mit einer entsprechenden Klarstellung zu beruhigen, ganz besonders wenn gar keine echte Inkompatibilität besteht. Denn immerhin hat man hier potentiell weiterhin einen klaren Vorteil gegenüber Intel, welche mit Nehalem (natürlich in diesem Fall gezwungenermaßen) mit gänzlich neuen Plattformen antreten.

Gemäß verschiedentlichen Meldungen soll AMD kürzlich die Aussage getroffen haben, der kommende 45nm K10-Kern sei auf gleichem Takt um 35 Prozent schneller als der bisherige 65nm K10-Kern. Genau das hat AMD in dem betreffenden Interview der InfoWorld allerdings nicht gesagt, vielmehr lautet die originale Aussage, daß der 45nm K10-Kern um 35 Prozent mehr Performance bietet – kein Wort hier von "auf gleichem Takt". Natürlich kann man den Text in diese Richtung hin deuten, aber gerade bei Chipherstellern ist es üblich, die Performance absolut und nicht pro Takt zu betrachten. Bestes Beispiel sind die Speicherchip-Hersteller, welche auch jedesmal von einer höheren Performance ihrer Speicherchips sprechen, wenn es eigentlich nur eine höhere Taktstufe gab.

Genauso ist dann auch diese Aussage von AMD zu sehen: 35 Prozent wird AMD mit dem 45nm K10-Kern insgesamt zulegen, gebildet aus einer gewissen höheren Pro/MHz-Leistung sowie einem Taktsprung. Wenn man will, kann man aus der 35-Prozent-Aussage ablesen, daß es bei der Pro/MHz-Leistung einen Sprung zwischen 15 und 20 Prozent gibt, da der Taktratensprung mit 15 Prozent (zwischen 2.6 und 3.0 GHz) ja schon bekannt ist. Interessanterweise soll der 45nm K10-Kern aber auch 35 Prozent weniger Strom ziehen – das dürfte die interessante Information sein, da sich hier doch ein gewisser Spielraum für weitere Taktsteigerungen über die anfänglich geplanten 3.0 GHz hinaus ergibt.

Bei Heise Security berichtet man über eine Schwachstelle in Banken-Webseiten, mittels welcher man in den Account der Benutzer einsteigen und unautorisierte Überweisung vornehmen kann. Das dahinterliegende Sicherheitsproblem wird "Cross Site Request Forgery" genannt und läuft grob beschrieben darauf hinaus, daß beim gleichzeitigen Surfen auf einer Banken-Webseite sowie einer manipulierten anderen Webseite letztere auch Zugriff auf die Daten der anderen gleichzeitig geladenen Webseiten hat – und damit eben auch auf die Banken-Webseite. Etwas abgeschwächt werden die praktischen Auswirkungen allerdings dadurch, daß in Deutschland üblicherweise Online-Überweisungen mittels einer extra TAN abgesichert sind.

Die großen Auswirkungen dieser Sicherheitslücke treffen somit eher nur die Vereinigten Staaten, wo dieses Sicherheitsmerkmal (unverständlicherweise) nicht allgemein üblich ist. Bei Zahlungen über Kreditkarte oder Zahldienste wie PayPal trifft diese Sicherheitslücke aber auch auf deutsche Nutzer zu. Insofern lohnt es sich, nicht nur auf aktualisierte Browser-Versionen zu setzen, sondern ein einfaches Hausmittel gegen diese Problematik zu stellen: Vor dem Surfen auf sicherheitsrelevanten Webseiten wie dem eigenen Bankaccount schließt man zum einen alle anderen Browser-Fenster, zum anderen wird die Banken-Webseite nach vollendeter Tätigkeit auch umgehend geschlossen, ehe man weitersurft. Damit ist das "Überspringen" von Daten zwischen verschiedenen Webseiten faktisch nicht mehr möglich.

Shortcuts: Laut Fudzilla kommt zum einen am 19. Oktober eine Intel-Preissenkung, bei welchem auch der Core 2 Duo E7400 mit 2.8 GHz neu in den Markt kommt, zum anderen folgt dann am 30. Oktober der neue Core 2 Quad Q8300 mit 2.5 GHz. Die VR-Zone haben einen Teil einer ATI-Präsentation, welche die Performance der kommenden Radeon HD 4830 im Vergleich zur GeForce 9800 GT beschreibt. Natürlich wird sich ATI nur die für sie günstigsten Benchmarks und Szenarien herausgesucht haben, trotzdem steht damit die Hausmarke, daß ATI mit der Radeon HD 4830 die GeForce 9800 GT klar überholen will. Und letztlich vermeldet die ComputerBase noch eine Stellungnahme von Diamond zu den angeblich defekten Radeon-Grafikkarten: Danach soll es sich nicht um bis zu 20.000 defekten Karten handeln, sondern um die deutlich überschaubarere Zahl von maximal 188 Stück.