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News des 10. Oktober 2008

Laut The Inquirer soll der kommende nVidia-Grafikchip GT206 nicht wie bisher berichtet für Performance-Grafikkarten im Preisbereich bis maximal 200 Euro gedacht sein, sondern schlicht die 55nm-Version des aktuellen GT200-Chips darstellen und somit in neuen HighEnd-Grafikkarten resultieren. Im November soll nVidia somit die neuen HighEnd-Modelle GeForce GTX 270 und 290 wahrscheinlich in Ablösung der bisherigen HighEnd-Modelle GeForce GTX 260 und 280 vorstellen können. Der GT206-Chips soll dabei bezüglich der Hardware-Einheiten unverändert zum GT200-Chip sein, so daß allein über die kleinere Fertigungsgröße höhere Taktfrequenzen möglich werden.

Inwiefern nVidia diesen Taktspielraum ausnutzen wird oder aber bei GeForce GTX 270/290 mit ähnlichen Taktfrequenzen und dann aber niedrigerer Verlustleistung gegenüber GeForce GTX 260/280 antreten wird, ist noch nicht bekannt. In jedem Falle sollte es auch bei Ausnutzung aller Taktreserven nicht reichen, damit die GeForce GTX 290 es noch mit einer Radeon HD 4870 X2 aufnehmen kann, dafür ist der Vorsprung der ATI-Karte zu groß. Hierfür wird nVidia angeblich eine neue DualChip-Karte ansetzen, welche durch die geringere Verlustleistung des GT206-Chips erst möglich wird. Zu den Taktraten der GeForce GTX 280/290 dürfte dies aber wohl trotzdem nicht funktionieren, zu erwarten wäre eine solche DualChip-Karte eher auf dem Taktniveau einer GeForce GTX 260 (allerdings wohl ohne deaktivierte Hardware-Einheiten).

Legion Hardware haben sich mit der CPU-Skalierung der GeForce GTX 280 unter verschiedenen AMD- und Intel-Prozessoren beschäftigt. Wie schon bei einem gleichlautenden Test mit der Radeon HD 4870 X2 zeigte sich deutlich, daß die benutzte HighEnd-Grafikkarte von nVidia auch entsprechende Prozessoren benötigt, um ihr Potential vollens ausspielen zu können. So nahm die GeForce GTX 280 selbst auf einem auf 3.6 GHz übertakteten Core 2 Quad unter der Auflösung von 1920x1200 samt Anti-Aliasing-Einsatz oftmals noch eine gewisse Mehrperformance mit, bei niedrigeren Auflösungen oder auch "nur" DualCore-Prozessoren war der Effekt naturgemäß noch stärker.

Daneben gibt der Artikel auch noch einige andere Aussagen her: So lag unter 1920x1200 samt Anti-Aliasing ein mit 3.0 GHz taktender QuadCore-Prozessor von Intel um 6,5 Prozent vor einem gleichgetakteten DualCore-Modell, auf 2.4 GHz belief sich dieser Unterschied dann immerhin auf 11,4 Prozent. Dies ist allerdings klar weniger als bei dem entsprechenden Test der Radeon HD 4870 X2, wo sich diese Werte auf 11 bzw. 18 Prozent beliefen und daher den QuadCore-Prozessoren einen deutlicheren Vorteil gaben. Hier reicht die Grafikpower der GeForce GTX 280 wohl noch nicht aus, um DualCore-Prozessoren ernsthaft in Bedrängnis zu bringen – wie gesagt im Gegensatz zur Radeon HD 4870 X2.

Im Vergleich zwischen AMD Phenom X4 und Intel Core 2 Quad geht bei den absoluten wie relativen Werten natürlich Intel als Sieger hervor, auch wenn der Performance-Abstand auf gleichem Takt gar nicht einmal so hoch ist: Auf 3.0 GHz liegt ein Core 2 Quad nur 7,4 Prozent vor einem Phenom X4, was nun wirklich kein Weltenunterschied ist. Problematisch für AMD ist aber einmal mehr, daß Intel die genannte Taktrate aus dem Handgelenk liefern kann (und im Server-Bereich ist man sogar schon bei 3.5 GHz), während die 3.0 GHz bei AMD erst mit den kommenden 45nm-Modellen erreicht werden – und AMD darauf aufbauend eigentlich noch einmal nachlegen müsste, um im HighEnd-Bereich konkurrenzfähig sein zu können.

Bei HT4U hat man sich erneut mit der (realen) Leistungsaufnahme von PC-Prozessoren beschäftigt, diesesmal waren die Core 2 Duo/Quad Modelle von Intel an der Reihe. Zuletzt hatte HT4U diese Prozessoren noch zu 65nm-Zeiten getestet, was aber schon sehr überzeugenden Resultate ergab – so daß es heuer mit den aktuellen 45nm-Modellen eigentlich nur noch besser werden konnte. Benutzt wurde wiederum ein umgebautes Mainboard, um allein die Leistungsaufnahme des Prozessors außerhalb des Gesamtsystems und natürlich ohne der Spannungswandler des Mainboards messen zu können. Gewisse Messtoleranzen sind dennoch nicht auszuschließen, auch wurden für Intel- und AMD-Prozessoren unterschiedliche Lasttools verwendet, welche die Intel-Prozessoren etwas stärker als die AMD-Prozessoren auslasteten.

Aber auch schon innerhalb der Intel-Modelle gibt es hochinteressante Ergebnisse: So ist deutlich der Fortschritt der 45nm-Fertigung gegenüber der 65nm-Fertigung zu sehen, trotz daß Intel den 45nm-Modellen einen größeren Level2-Cache spendiert hat. So verbraucht ein in 65nm gefertigter Core 2 Duo E6850 mit 3.0 GHz seine 52,2 Watt unter Last, ein in 45nm gefertigter Core 2 Duo E8500 mit gleich 3.16 GHz dagegen nur 40,0 Watt unter Last. Somit verwundert es dann auch nicht, wenn ein in 45nm gefertigter Core 2 Duo E7200 mit 2.53 GHz nur 25,3 Watt unter Last zieht – dies würde glatt ausreichen, um diese CPU, so wie sie ist, noch in einem Notebook zu verbauen.

Benötigt werden diese Vorteile der 45nm-Fertigung dann vor allem bei den QuadCore-Modellen: So zieht ein in 65nm gefertigter Core 2 Quad QX6850 mit 3.0 GHz immerhin schon 101,9 Watt unter Last, während ein in 45nm gefertigter Core 2 Quad QX9650 mit den gleichen 3.0 GHz nur auf eine Leistungsaufnahme von 60,0 Watt unter Last kommt. Ein mit 3.2 GHz nur unwesentlich höher getakteter Core 2 Quad QX9770 kommt dann aber gleich auf 84,1 Watt unter Last und deutet somit auch schon die Grenzen der 45nm-Fertigung bei Intel an. Nichtsdestotrotz präsentiert sich Intel hier deutlich besser als AMD, wo ja selbst Mainstream-Prozessoren schon in der Nähe der 100-Watt-Linie liegen. Ebenfalls deutlich im Vorteil ist Intel bei den Idle-Werten, wo die Phenom-Prozessoren sich gern bis zu 20 Watt genehmigen, während Intel hier in Bereichen von zumeist unter 10 Watt rangiert.